Die Kraft der Manifestation

Der Stier-Neumond vom 15. Mai

von Alexandra Klinghammer

 

Am Dienstag, den 15. Mai um 13.48 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit ereignet sich ein Neumond im Stier-Zeichen. Er ist einer der wichtigsten, wenn nicht gar der wichtigste Neumond des Jahres 2018. Denn nur wenige Stunden nachdem sich Sonne und Mond zur Konjunktion zusammenfinden, kommt es zu einem bedeutsamen kosmischen Phänomen. Uranus, einer der drei kollektiven Planeten (die beiden anderen sind Neptun und Pluto), verlässt kurz nach 17 Uhr das Widder-Zeichen, durch das er die letzten sieben Jahre gelaufen ist, um in den Stier einzutreten.

Erfahrungsgemäss sind Lunationen (Neu- und Vollmonde), die vor einem wichtigen astronomischen Ereignis stattfinden, wie beispielsweise einem Ingress oder einer bedeutenden Planetenkonstellation, häufig von herausragender Bedeutung. So wird der Neumond, der der letzten Neptun/Pluto-Konjunktion aus dem Jahre 1892 vorausging in der Astrologie als Menschheitshoroskop (26.4.1892) bezeichnet. Dieser Neumond fand damals nur vier Tage vor dieser seltenen, sich nur alle rund 500 Jahre ereignenden Konjunktion statt. Viele Beobachtungen und Analysen haben gezeigt, dass sich anhand dieses Neumondhoroskops beziehungsweise Menschheitshoroskops entscheidende Ereignisse unserer Epoche treffend ablesen und einordnen lassen. Aus dieser Perspektive betrachtet, lohnt es sich also, dem kommenden Neumond vom 15. Mai besondere Beachtung zu schenken. Denn er enthält im Keim das ganze Potenzial der nun beginnenden rund siebenjährigen Phase von Uranus im Stier.
 


Neumond vom 15. Mai 2018
15.05.2018, 13:48 LT, 11:48 GT
Zürich, CH (47N23, 08E32)
 

Die Konstellationen des Neumondes

Sonne und Mond stehen im Neumondhoroskop auf 25 Grad Stier und machen ein Trigon zur Lilith/Pluto-Konjunktion auf 21 Grad Steinbock. Uranus, der sich auf der letzten Bogenminute des Widder-Zeichens befindet (29°59'), bildet ein exaktes Quadrat zu Mars, der sich auf den letzten Bogenminuten des Steinbock-Zeichens bewegt. An diesem Quadrat ist zudem Merkur beteiligt, der sich auf 3 Grad Stier befindet. Von Bedeutung ist des Weiteren das zulaufende Trigon zwischen dem rückläufigen Jupiter in Skorpion (18 Grad) und Neptun in Fische (16 Grad), das am 25. Mai exakt wird.
 

Ruhe bewahren, wenn es stürmt

Auffallend an diesem Neumond ist erneut die zentrale Position von Uranus. Nicht nur aufgrund des bevorstehenden Eintritts ins Stier-Zeichen, sondern auch wegen seiner hochsymbolischen Stellung auf der letzten Bogenminute des Widder-Zeichens. Bereits beim letzten Neumond vom 16. April spielte Uranus eine herausragende Rolle, als Sonne und Mond eine Konjunktion mit ihm bildeten. Uranus ist das Prinzip der Veränderung, des Umbruchs und der Erneuerung. Wir befinden uns schon seit längerem in einer Phase des Wandels. Doch das Tempo, mit dem sich die Dinge verändern, hat in letzter Zeit noch einmal an Dynamik zugelegt. Und das wird auch beim kommenden Sonne/Mond-Zyklus weiter spürbar sein.

Uranus in Verbindung mit Merkur und Mars ist eine sehr dynamische, quirlige, vorwärtsstrebende Qualität, kann aber zugleich auch viel Unruhe, Stress und Nervosität auslösen. Da Mars und Uranus beide mit Technik zu tun haben, könnte es vor allem in diesem Bereich in den nächsten Wochen zu Schwierigkeiten kommen. Auch Verkehrsprobleme, die unter der Ägide von Merkur und Mars stehen, mögen vermehrt auftreten. Begünstigt von dieser Konstellation werden dagegen alle innovativen Tätigkeiten sowie solche, die viel Wendigkeit, Improvisationstalent und Flexibilität erfordern. Zudem muss unter der exakten Verbindung von Lilith und Pluto mit heiklen Problemen und Machtkonflikten gerechnet werden, die viel Fingerspitzengefühl brauchen, um Eskalationen zu vermeiden.

Wenn die Dinge heiss laufen, sind wir gut beraten, weder in Hektik zu verfallen noch mit Vorwürfen oder Schuldzuweisungen zu reagieren, sondern uns stattdessen die erdende, beruhigende Kraft des Stiers zu Nutze zu machen. Mir ist dazu kürzlich ein Bild in den Sinn gekommen. Unsere Erde bewegt sich auf ihrer Bahn um die Sonne mit einer unglaublichen Geschwindigkeit von rund 30 Kilometern pro Sekunde beziehungsweise mit rund 107.000 Kilometern pro Stunde. Doch für uns, die wir auf der Erde leben, hat es den Anschein, als ob unser Heimatplanet ruhen würde. Wir bekommen von der schnellen Bewegung der Erde nichts mit. An diese zentrierende Kraft können wir uns erinnern und sie in uns wachrufen, wenn Hektik und Stress drohen. Zum Beispiel, indem wir für einen kurzen Augenblick innehalten und die Affirmation sprechen “In mir herrschen Ruhe und Ausgeglichenheit“. Oder wir tun es den Mönchen und Nonnen gleich, die während des Tages regelmässige Auszeiten für Meditation und Gebet vorsehen. Viele von uns verfügen jedoch leider nicht über die Möglichkeit, sich während des Tages immer wieder in die Stille zurückzuziehen. Doch könnten wir ganz bewusst die Morgen- oder Abendstunden für kontemplative Praktiken reservieren. Auf diese Weise gehen wir auch in Resonanz mit der spirituellen Energie des gegenwärtigen Jupiter/Neptun-Trigons, über das uns regenerierende und heilende Kräfte zufliessen.
 

Wie Sie die Qualität des Neumondes für sich nutzen können

Angesichts des bevorstehenden Wechsels von Uranus ins Stier-Zeichen können Sie den Zeitpunkt des Neumondes (13.48 Uhr) oder den Zeitpunkt des Ingresses (17.16 Uhr) am kommenden Dienstag dafür nutzen, um sich gewahr zu werden, was Sie Neues in Ihr Leben einladen wollen. Uranus repräsentiert das Neue und Zukünftige, während wir über das Stier-Zeichen mit der Kraft der Manifestation in Berührung kommen. Im Stier erhalten die Dinge Form und werden zur greifbaren Realität. Stier gibt dem Neuen den Nährboden, den es braucht, um zu wachsen und zu gedeihen.

Vielleicht haben Sie schon länger eine Vision oder Sie spüren, dass eine bestimmte Veränderung in Ihrem Leben notwendig ist. Setzen Sie dafür zum Neumond oder zum Ingressmoment geistig einen Samen und verankern Sie diesen zusätzlich mit einem kleinen Ritual, wenn das Ihnen zusagt.
 

Hüter des Planeten

Uranus in Stier lehrt uns, welche Bedeutung und welche Kraft geistig-mentale Energien haben. Wir werden in den kommenden Jahren immer mehr erkennen und begreifen, dass Materie geronnener Geist ist und dass es nicht gleichgültig ist, welche Art von Gedanken wir denken. Denn wir sind nicht unbeteiligte Zuschauer im Weltendrama, sondern Mitschöpfer. Über das Aussenden konstruktiver, liebevoller, friedlicher Gedanken können wir alle Anteil an der Verwandlung der Welt nehmen. Wissenschaftliche Untersuchungen wie die Global Coherence Initiative zeigen, wie jeder von uns die Fähigkeit hat, das kollektive Feld auf positive Weise zu beeinflussen.

Es gibt ein schönes Ritual der Arhuaco, einem indigenen Volk aus dem Norden Kolumbiens, die sich als Hüter des Planeten verstehen. Seit jeher betrachten sie es als ihre heilige Aufgabe, nicht nur ihre Umgebung, sondern die ganze Welt im Gleichgewicht zu halten. Für sie ist die Erde ein lebendiger Körper. Geist und Materie, Sichtbares und Unsichtbares, innen und aussen, weiblich und männlich, geben und nehmen sind für die Arhuaco untrennbar miteinander verbunden. Bei ihren Zeremonien kommen die Menschen aus allen Dörfern zusammen und versenken sich gemeinsam in Meditation. Dabei halten sie Baumwollfasern und Rindenstücke in den Händen und laden diese mit heilenden Gedanken und Gebeten auf. Anschliessend werden die mit spiritueller Kraft geladenen Gegenstände von den Priesterschamanen eingesammelt und in einem Ritual Mutter Erde dargebracht. Vielleicht fühlen Sie sich inspiriert, einmal im Kreis von Gleichgesinnten oder auch alleine ein ähnliches Ritual zu praktizieren. Dazu können Sie ein Stück Holz, einen kleinen Zweig, eine Feder oder eben ein Rindenstück verwenden. Mutter Erde wird es Ihnen danken. Und man selbst wird durch die positiven Gedanken und Gefühle ebenfalls wunderbar energetisch aufgeladen.

Für den Übergang des Uranus ins Stier-Zeichen am kommenden Dienstag wünsche ich Ihnen alles Gute. Mögen Ihre Wünsche, Ziele und Visionen auf fruchtbaren Boden fallen, aufblühen und gedeihen.

  

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