Die Sehnsucht im Innersten
zutiefst berührt zu werden

Der Jungfrau-Neumond vom 9. September

von Alexandra Klinghammer

Am Sonntag, den 9. September ereignet sich um 20.01 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit der nächste Neumond im Jungfrau-Zeichen. An diesem Neumond ist auffallend, dass die Energien auf sehr unterschiedlichen Frequenzen schwingen. So sind geistige und emotionale Höhenflüge ebenso möglich wie schmerzliche Erfahrungen und unschöne Ernüchterungen. Es gibt Augenblicke, da fühlen wir uns ganz in unserer Mitte und in Frieden mit uns selbst und unseren Mitmenschen. Wenn wir uns in einer spirituellen Disziplin üben, sind jetzt sehr tiefe Einsichten und Erfahrungen möglich, die unser Leben auf eine umfassende Weise wandeln und erleuchten können. Doch im nächsten Moment kann alles schon ganz anders aussehen. Wir spüren wie die Energie abfällt. Dort, wo eben noch köstlicher Einklang und Harmonie herrschte, geraten die Dinge plötzlich durcheinander und fordern uns heraus. Mit dem Resultat, dass wir uns immer wieder neu fokussieren und orientieren müssen. Dieser Neumond lehrt uns, dass auch, wenn wir geistig reifen, dennoch unsere weltlichen Probleme, unsere Konflikte und schwierigen Emotionen deshalb nicht verschwinden. Dieser Neumond ist wie ein See, dessen ruhige Wasseroberfläche immer wieder von aufpeitschenden Winden aufgewühlt wird. Von welcher Qualität die Winde sind und was wir tun können, wenn sie in unser Leben hineinwehen, beschreibe ich im Folgenden. Doch zunächst die Konstellationen des Neumondes im Einzelnen.
 

Neumond vom 9. September 2018
09.09.2018, 20:01 LT, 18:01 GT
Zürich, CH (47N23, 08E32)
 

Die Konstellationen des Neumondes

Sonne und Mond stehen beim kommenden Neumond auf 17 Grad Jungfrau und bilden eine Opposition zu Neptun auf 15 Grad Fische sowie ein Trigon zu Pluto auf 19 Grad Steinbock und ein Sextil zu Jupiter auf 18 Grad Skorpion. Auffallend an diesem Neumondhoroskop ist des Weiteren das grosse Spannungsquadrat zwischen Venus (0 Grad Skorpion), Lilith (4 Grad Wassermann), Uranus (2 Grad Stier) und der Mondknotenachse auf den ersten Graden des fixen Kreuzes. Lilith steht dabei exakt am absteigenden Mondknoten. In diese Figur ist auch der Planet Mars, der seit dem 27. August wieder direktläufig ist, eingebunden. Er befindet sich momentan auf 30 Grad Steinbock. Zudem weist das Horoskop ein grosses Erdtrigon zwischen Merkur in Jungfrau, Saturn in Steinbock und Uranus in Stier auf. Auch Jupiter und Neptun stehen weiterhin im harmonischen Aspekt zueinander.
  

Auswählen, was für uns bekömmlich ist

Dieser Neumond bringt uns mit tiefen Schichten unseres Wesens in Berührung. Wenn wir auf unsere feine innere Stimme lauschen, uns nach Innen wenden und unsere Sinne von der Aussenwelt abziehen, tauchen wir ein in das Meer unseres wahren Seins. Wir sind momentan sehr feinfühlig und durchlässig, dadurch aber auch leichter irritierbar und schneller aus dem Gleichgewicht zu bringen. Wir reagieren sehr sensibel auf die Schwingungen, denen wir tagtäglich ausgesetzt sind und die unser Feld durchdringen. Wichtig ist es daher, sich immer wieder gut zu erden. Die erdige Qualität des Jungfrau-Neumondes leistet uns dabei gute Dienste, indem sie uns hilft, bewusst auszuwählen, was für uns stimmig und gut ist. Von allem, was unserem Körper und unserer Seele nicht bekömmlich ist, dürfen wir uns nun getrost verabschieden. Die Zeitqualität unterstützt daher auch alle Arten von Fasten- und Detoxkuren.

Auf unser Wohl bedacht zu sein, bedeutet zudem, darauf zu achten, wie viel wir anderen von uns geben wollen und aus welcher Motivation heraus wir dies tun. Wenn wir geben, ohne damit etwas Konkretes zu bezwecken, sondern einfach, weil unser Herz überfliesst, können wir jetzt wunderschöne, berührende Erfahrungen mit anderen Menschen machen. Solche Begegnungen schenken uns tiefe Zufriedenheit. Wir werden im Innersten unseres Seins berührt, fühlen uns genährt, da die Energie, die wir aussenden in potenzierter Form zu uns zurückfliesst. Knüpfen wir an unser Tun jedoch bestimmte Erwartungen, dürften wir am Ende frustriert sein, weil wir nicht das zurückbekommen, was wir uns erhofft haben.
 

Vertrauen in das, was ist und sich zeigt

Die Kluft zwischen dem, was ist und dem, was wir uns ersehnen und erträumen, kann uns nun schmerzlich bewusst werden. Das sind die inneren Winde, die zurzeit für Unruhe und Nervosität sorgen. So mögen wir die immer wieder gleichen Abläufe, Rhythmen und Routinen unseres alltäglichen Lebens nun besonders mühsam und beschwerlich erleben, denn sie scheinen mit unseren Sehnsüchten nicht kompatibel. Wenn wir jetzt die Erfahrung machen, dass ein Weg versperrt ist, wir etwas nicht haben können oder einsehen müssen, dass unsere Wünsche oder Ziele sich nicht verwirklichen lassen, dann versuchen wir am besten uns von allen Vorstellungen zu lösen. Damit öffnet sich ein Raum, in dem die Dinge wieder in Fluss kommen. Möglicherweise tut sich zu einem späteren Zeitpunkt doch noch eine Türe auf und die Dinge fügen sich auf wunderbare Weise fast wie von alleine. Ein zentrales Stichwort dieses Neumondes heisst denn auch Widerstandslosigkeit. Wenn es uns gelingt, im Fluss zu bleiben und anzunehmen, was ist, wirkt alleine schon diese Haltung entspannend und konfliktlösend.
 

Beziehungen stehen weiterhin im Fokus

Das hilft uns jetzt auch ganz besonders in unseren Beziehungen, die, wie schon die Wochen zuvor, weiterhin stark im Fokus stehen. Das betrifft in erster Linie unsere Partnerschaften, aber im weiteren Sinne auch alle anderen wichtigen Beziehungen in unserem Leben. Auch wenn Mars seit Ende August wieder direktläufig ist, und das Gefühl festzustecken oder sich im Kreise zu drehen, sich gelockert hat, sind die Themen, die uns in den letzten Wochen und Monaten tangiert haben, immer noch virulent. Sie lassen sich auch deshalb nicht so leicht abschütteln, weil sie unter Umständen auf alten Verträgen, Abmachungen oder emotionalen Banden beruhen, die weit in unsere Vergangenheit zurückreichen. Über das Quadrat zwischen Venus und Lilith sowie Mars am absteigenden Mondknoten kommen wir mit alten Verstrickungen und Geschichten in Berührung, die, wenn sie unbewusst ausagiert werden, zu leidvollen Auseinandersetzungen und tiefen Verletzungen führen. Das sind die äusseren Winde, die uns jetzt recht zusetzen. Andererseits schenkt uns diese Konstellation aber auch die Kraft und den starken Willen, uns aus ungesunden Verbindungen und seelischen Verstrickungen zu lösen. Es ist eine Zeit, um reinen Tisch zu machen, um Dinge, die lange unter der Oberfläche gelodert haben, zu klären. Dabei unterstützt uns das Erdtrigon, das uns hilft, uns klar auszudrücken und frei heraus zu sagen, was wir meinen und denken. Dieser Klärungs- und Bereinigungsprozess kann so intensiv sein, dass verschüttete Gefühle wiederbelebt werden und wir uns unter Umständen wieder neu in unseren Partner verlieben. Die neue Verbundenheit, die daraus erwächst, ermöglicht eine lebendigere und stimmigere Zweisamkeit.

Wenn wir alleine sind oder auf der Suche nach einer Beziehung, mögen wir jetzt einem Menschen begegnen, der uns ungemein fasziniert und zu dem wir uns magisch hingezogen fühlen. Solche Begegnungen dürften auf starken karmischen Banden beruhen. Darum ist es gut zu prüfen, ob wir uns auf eine solche Beziehung einlassen wollen. Denn sie wird einiges an Spannungspotenzial bereithalten, uns zugleich aber die Chance bieten, wichtige Schritte auf unserem Entwicklungsweg zu vollziehen, wenn wir uns dieser Herausforderung in voller Bewusstheit stellen.

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