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Die Macht des WortesDer Wassermann-Neumond vom 4. Februarvon Alexandra Klinghammer
Am Montag, den 4. Februar ereignet sich um 22.03 Uhr mitteleuropäischer Zeit der nächste Neumond im Wassermann-Zeichen. Gemäss der Qualität des Zeichens Wassermann und seines Herrschers Uranus hat dieser Neumond das Potenzial Prozesse und Situationen zu beschleunigen und plötzliche Veränderungen herbeizuführen. Und zwar in positiver wie in negativer Hinsicht. Dies geschieht nicht nur durch Handlungen und Entscheidungen, die wir oder andere in unserem Umkreis jetzt fällen, sondern auch durch das, was im Austausch zwischen zwei Menschen zum Ausdruck kommt und auf die Weise, wie etwas mitgeteilt wird. Dieser Neumond führt uns die Macht des gesprochenen Wortes vor Augen. Wörter können eine starke transformierende Kraft haben, jedoch auch ein grosses Zerstörungspotenzial besitzen. Sich dieser Tatsache bewusst zu sein, ist bei diesem Sonne/Mond-Zyklus sehr wichtig. Denn der neue Zyklus birgt einiges an Konfliktpotenzial. Durch unachtsame Äusserungen können sich Spannungen jetzt extrem verschärfen. Wie ein Brandbeschleuniger lässt der falsche Satz zur falschen Zeit Situationen in Windeseile eskalieren. Auf der anderen Seite lässt sich in Gesprächen nun aber auch eine sehr tiefe Qualität erreichen, die unsere Seele unmittelbar anzusprechen vermag und durch die sich für uns völlig neue, wegweisende Erkenntnisse ergeben mögen. Bevor wir in das Thema dieses Neumondes näher einsteigen, zunächst jedoch die Konstellationen des Neumondes im Einzelnen. Die Konstellationen des NeumondesBeim kommenden Neumond stehen Sonne und Mond auf 16 Grad Wassermann und bilden sowohl eine Konjunktion mit Merkur als auch mit Lilith. Beide befinden sich auf 20 Grad Wassermann und machen zudem ein Sextil zu Jupiter auf 18 Grad Schütze, der seinerseits ein Quadrat zu Neptun auf 15 Grad Fische bildet. Von Bedeutung ist des Weiteren das Quadrat zwischen Pluto auf 22 Grad Steinbock am absteigenden Mondknoten und Mars auf 24 Grad Widder. Mars steht darüber hinaus in Konjunktion mit Uranus, der sich auf dem letzten Grad des Widder-Zeichens bewegt. Auch ein anderer Planet steht zurzeit auf einem Endgrad. Und zwar der Planetoid Chiron. Er befindet sich auf 29 Grad Fische. Dieser Grad markiert zugleich den letzten Grad des gesamten Tierkreises. Chiron wird im Laufe des aktuellen Sonne/Mond-Zyklus seine Passage durch den Tierkreis vollenden und am 18. Februar definitiv ins Widder-Zeichen eintreten, womit ein neuer fünfzigjähriger Zyklus beginnt. Im Neumondhoroskop bildet er zudem ein Quadrat zur Venus auf 1 Grad Steinbock, die ihrerseits wiederrum ein Trigon zu Uranus macht. Die Magie des richtigen Wortes zur richtigen ZeitEine kleine persönliche Geschichte vermag die Macht der Worte, die bei diesem Neumond so zentral ist, zu veranschaulichen: Vor einigen Wochen habe ich einer Freundin von einem Wunsch erzählt, den ich schon länger hege. Ich bin seiner Verwirklichung zwar schon sehr viel näher gekommen, aber ganz konnte ich ihn noch nicht verwirklichen. Warum seine Erfüllung so lange auf sich wartet lässt, schien mir irgendwie unverständlich. Doch meine Freundin sagte während des Gesprächs nur: „Wer weiss, vielleicht wirst du ja beschützt“. Dieser eine Satz hatte die Kraft, meine Sichtweise in dieser Angelegenheit völlig zu verändern. Drehte ich mich vorher im Kreis und verstand nicht wirklich, warum es nicht schneller voranging, verstand ich plötzlich den tieferen Sinn des Geschehens. Es sind solche Sätze, gesprochen von einer Person unseres Vertrauens, die unter den gegenwärtigen Konstellationen Wunder wirken können. Sie öffnen uns die Augen für etwas, für das wir bisher blind waren oder wir nicht sehen wollten oder konnten. Ich selbst habe während meiner psychologischen Tätigkeit solche Momente immer wieder erlebt. So tauchte während eines Gesprächs mit einem Klienten plötzlich ein Gedanke in mir auf, der für mein Gegenüber zu einer Initialerfahrung wurde. Manchmal hörte ich erst Wochen oder sogar Monate später davon, was dieser eine Satz, den ich in der besagten Sitzung gesprochen hatte, alles bewirkt hatte. Ich selbst hatte ihn längst vergessen, aber für meinen Klienten war er zu einer Schlüsselerfahrung geworden. Kühlen Kopf bewahren, wenn die Emotionen hochgehenDieser Neumond besitzt das Potenzial, uns auf sehr tiefer Ebene zu berühren. Dort, wo von Herz zu Herz kommuniziert wird, wo zwei Seelen sich begegnen, sind jetzt wunderschöne, tiefgreifende und verwandelnde Erfahrungen möglich. Doch so heilsam Gespräche auf der einen Seite sein können, besteht auf der anderen Seite auch die Gefahr, dass eine Kommunikation völlig aus dem Ruder läuft und schwierige bis destruktive Züge annimmt. Mars in Konjunktion mit Uranus im Quadrat zu Pluto stellt eine sehr intensive, machtvolle Energie dar, die, wenn wir nicht Acht geben, schnell den Boden für heftige Konflikte bereitet. Vielleicht geraten wir selbst oder Menschen in unserer Umgebung in schwierige Situationen, die Gefühle von Ohnmacht und Hilflosigkeit auslösen. So ist es denkbar, dass sich jetzt von einem Moment auf den anderen eine völlig unvorhergesehene Situation ergibt, die uns zutiefst ängstigt. In solchen Momenten ist es wichtig, so gut es geht kühlen Kopf zu bewahren und nicht in eine Haltung von Vorwürfen und Anschuldigungen zu geraten. Das, was jetzt aus einem Gefühl der Wut und Verzweiflung geäussert wird, dürfte nämlich erhebliche Konsequenzen nach sich ziehen, die wir im Moment gar nicht für möglich halten oder in Erwägung ziehen können. Jedenfalls kann es uns viel Anstrengung kosten, eine Sache zu bereinigen und wieder zu befrieden. Auch deshalb, weil wir beim anderen möglicherweise auf eine Mauer eisigen Schweigens stossen oder uns selbst unfähig fühlen, über das Vorgefallene zu sprechen und wir Zeit brauchen, das Vorgefallene zu verarbeiten und uns wieder zu öffnen (Venus/Chiron-Quadrat). Gedanken wie giftige PfeileDass Wörter Macht haben zu ermutigen, ja sogar zu verzaubern, wie sie umgekehrt ebenso grosse Macht haben, zu entmutigen und zu verletzen, dürfte uns allen aus eigener Erfahrung bekannt sein. Dass aber Gedanken eine ähnliche Kraft besitzen, ist uns meist weniger vertraut. Unsere Seele nimmt durchaus wahr, wenn Menschen uns gegenüber negative oder boshafte Gedanken hegen, doch unser bewusstes Ich bekommt davon meistens nichts mit. Auch sind wir uns der Auswirkungen unserer eigenen Urteile, die wir über andere fällen, normalerweise nicht gewahr. Als ich vor einigen Tagen für diesen Newsletter das Horoskop des Neumondes studierte und die prominente Stellung der Merkur/Lilith-Konjunktion darin sah, erinnerte ich mich an ein Video, auf das ich vor einiger Zeit gestossen bin und in dem der grosse Einfluss unserer Gedanken auf eine mir in diesem Ausmasse bisher nicht bekannte Weise eindrücklich geschildert wird. Ich bringe diesen Aspekt auch deswegen hier ein, da ein achtsamer Umgang unter uns Menschen in den kommenden Jahren, wenn Chiron durch den Widder transitiert, ein zentrales Thema sein wird (siehe auch Veranstaltungstipp zum Chiron-Ingress am Ende des Newsletters). Wird dieser Aspekt unbewusst gelebt und ausagiert, vermag er nämlich ein enormes Wut- und Aggressionspotenzial zu entfachen. Sind wir uns der Wirkung unserer Taten, Worte und Gedanken jedoch bewusst und lassen dieses Wissen zum Massstab unserer Handlungen werden, können wir dagegen viel zur Heilung und zum Frieden auf dieser Welt beitragen. Wüssten wir, wie alleine schon ein unfreundlicher Gedanke, den wir gegenüber jemand anderen hegen, nicht nur diesen, sondern auch uns selbst verletzt, wir würden mit unseren Gedanken viel aufmerksamer umgehen. Wie diese Verletzungen passieren, das hat Marta Brandner bei ihrer Nahtoderfahrung, die sie während eines sechsminütigen Herzstillstandes vor vielen Jahren erlebt hat, im oben erwähnten Video geschildert. Ich lasse sie hier im O-Ton zu Wort kommen. Wer sich für das gesamte Interview interessiert, findet den entsprechenden Link am Ende des Zitats aufgeführt. „Meine Seele hat mein neununddreissigjähriges Leben [damals] ausgestossen. Alles, was gespeichert war. … Es kam alles auf einmal. … Was mich so beeindruckt hat: Es kamen nur die Dinge, die ich nicht bewusst schon vorher reflektiert hatte. Also es kamen nicht die Sünden, die ich mir angelastet hatte. … Also diese grossen Sachen. Die kamen nicht. Die waren anscheinend abgearbeitet. Aber all diese kleinen Giftpfeile, die man schiesst. Unbewusst. Auch nonverbal. Man sitzt im Auto, irgendeiner kommt von der Kreuzung nicht weg und schon schiesst aus einem Menschen: Herrschaftszeiten, kannst du denn nicht Auto fahren. … Man beleidigt, unwillkürlich. … Irgendwas schiesst man immer ab. Und das nenne ich diese Giftpfeile, dessen ich mir nicht bewusst war. Und die wurden mir gezeigt. Und alle auf einmal. Und das sind ja Tausende oder noch mehr. … Ich habe der anderen Seele wehgetan. Und dieses Wehtun ist zu mir zurückgekommen. Also, dieser Giftpfeil, den ich abgeschossen habe, ist wieder zu mir zurückgekommen. Und da erst habe ich das registriert, was ich gemacht habe. Und habe um Verzeihung gebeten.“ Eine Phase neuer MöglichkeitenZusammengefasst lässt sich sagen, dass dieser Neumond das Potenzial in sich birgt, ein tieferes, umfassenderes Verständnis über das Leben zu entwickeln. Wenn man offen ist für neue Sichtweisen, dann mag jetzt sehr viel in kürzester Zeit geschehen. Überall, wo in der Vergangenheit viel begriffen und aufgearbeitet wurde, kann nun ein Wachstumsschub passieren und ein neues Niveau erreicht werden. Vielleicht kann man gar nicht genau benennen, was sich verändert hat, aber man spürt plötzlich in sich eine neue Form von Sicherheit, eine gewisse Festigkeit oder innere Gelassenheit. Durch die beiden Finsternisse - die Sonnenfinsternis vom 6. und die Mondfinsternis vom 21. Januar - wurden in uns wichtige Ab- und Loslösungsprozesse aus alten Zwängen, Mustern oder Strukturen angestossen, die uns auf eine Phase neuer Möglichkeiten in unserem Leben vorbereiten, deren erste Samen mit diesem Neumond jetzt gesetzt werden.
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