Im Fluss mit den Kräften des Lebens

Der Widder-Neumond vom 5. April

von Alexandra Klinghammer

 

Am Freitag, den 5. April, ereignet sich um 10.50 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit der nächste Neumond und zwar im Widder-Zeichen. Wenn die Sonne auf ihrer jährlichen Reise durch den Tierkreis ins Zeichen Widder eintritt, was immer um den 21. März herum passiert, beginnt auf der Nordhalbkugel der Frühling und damit ein neuer Lebens- und Wachstumszyklus. Diese Qualität von Aufbruch und Neubeginn spiegelt sich archetypisch im Widder-Zeichen wider und kristallisiert sich ganz besonders zum Zeitpunkt des Widder-Neumondes heraus.

Vielleicht haben Sie sich bereits am Anfang des Jahres neue Vorsätze gesetzt oder Pläne geschmiedet, was Sie in diesem Jahr erreichen, erleben oder verändern wollen. Traditionell stellt man ja solche Überlegungen am Jahresanfang an. Zu dieser Zeit befinden wir uns jedoch noch mitten im Winter. Es ist eine Phase, in der sich das Neue erst im Stillen, beziehungsweise im Geiste vorbereitet, um dann zur Widder-Zeit ins Leben zu treten. Die Qualität des Widders, dieses impulsiven, willensstarken, tatkräftigen Zeichens, vermittelt uns die Lust, aktiv zu werden und die Energie, mit der Verwirklichung unserer Ziele zu beginnen.

Jede Realisierung eines Traums beginnt bekanntlich mit dem ersten Schritt. Genau diesen ersten Schritt können wir jetzt tun, um dem, was sich in unserem Leben entfalten und Früchte tragen soll, den besten Start zu ermöglichen. Doch der kommende Widder-Neumond weist uns daraufhin, dass mehr als unsere Willens- und Tatkraft erforderlich sind, um die Dinge ins Rollen zu bringen. Wollen wir erfolgreich sein, braucht es eine tiefe und echte Bereitschaft, uns von dem zu trennen und das loszulassen, was uns am eigenen Wachstum und Fortkommen hindert. Was dies konkret bedeutet, erläutere ich im Folgenden. Auch gehe ich auf die spirituelle Qualität dieses Neumondes ein, die uns auf einer sehr grundlegenden Ebene das Spiel der Kräfte des Lebens verstehen lässt. Doch bevor ich diese Themen näher beleuchte, zunächst die Konstellationen des Neumondhoroskops im Einzelnen.
 


Neumond vom 5. April 2019
05.04.2019, 10:50 LT, 8:50 GT
Zürich, CH (47N23, 08E32)
 

Die Konstellationen des Neumondes

Beim kommenden Neumond stehen Sonne und Mond auf 15 Grad Widder und bilden ein Quadrat zur Saturn/Pluto-Konjunktion am absteigenden Mondknoten im Steinbock-Zeichen. Neben diesem zentralen Aspekt ist ebenfalls die Dreifachkonjunktion im Fische-Zeichen zwischen Venus auf 12 Grad, Neptun auf 17 Grad und Merkur auf 19 Grad von Bedeutung. Sie steht sowohl in Verbindung zu Sonne und Mond als auch zu Saturn und Pluto. Im ersten Fall bildet sie ein Halbsextil, im zweiten Fall ein Sextil. Ein Sextil-Aspekt besteht auch zwischen Mars auf 3 Grad Zwillinge und Chiron auf 3 Grad Widder sowie zwischen Lilith auf 27 Grad Wassermann und Jupiter auf 24 Grad Schütze. Uranus befindet sich derzeit auf 2 Grad Stier und ist im Neumondhoroskop quasi unaspektiert.
  

Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne

Widder ist feurige, vorwärtsdrängende Energie. Die Natur führt uns dies Jahr für Jahr vor Augen, wenn sie im Frühling zu neuem Leben erwacht. Knospen spriessen, die ersten Blumen blühen, an den Bäumen erwacht junges, zartes Grün. Auch uns bewegt und belebt diese vitalisierende Widder-Schwingung. Widder ist das ewige Versprechen und die Hoffnung, immer wieder neu anfangen zu können. Ohne Widder-Energie würde alles in der Latenz bleiben, nichts in Bewegung kommen und damit sich auch nichts in der Form erfüllen.

Diesen Anfangsimpuls spüren wir jetzt durchaus. Wir haben Lust zu neuen Ufern aufzubrechen, wollen mit unseren Vorhaben durchstarten oder endlich mit der Umsetzung unserer Herzenswünsche beginnen. Nachdem Merkur Ende März wieder direktläufig geworden ist, bewegen sich alle Planeten gegenwärtig vorwärts durch den Tierkreis, was im Grunde eine sehr zukunftsgerichtete, dynamische Qualität erzeugt, würde der Neumond nicht im Quadrat zu Saturn und Pluto stehen. Im Klartext heisst das: Wir müssen uns von Altlasten der Vergangenheit befreien. Erst dann kann ein wirklicher Neubeginn auf allen Ebenen gelingen.
 

Altes loslassen

Das mögen ganz praktische Dinge sein, wie die eigene Wohnung auszumisten oder leerzuräumen, um Platz zu schaffen für eine neue Einrichtung oder um ein neues Heim zu beziehen. Es können aber auch sehr tiefgehende seelische Prozesse sein. Vieles, was noch nicht verdaut, gelöst und verabschiedet werden konnte, mag sich nun noch einmal in aller Deutlichkeit zeigen: Alte Strukturen, in denen man noch hängt und die einen behindern. Alte Muster, in denen man festgefahren ist und die immer wieder zu Enttäuschung und Schmerz führen. Ängste, die einen einholen und verhindern, dass man das sagt, tut, wagt, was für einen stimmig und richtig ist. Sich mit den eigenen Ängsten auseinanderzusetzen, scheint mir denn auch eines der zentralen Themen dieses Neumondes zu sein.

Treffen wir in den kommenden vier Wochen in irgendeiner Weise auf innere oder äussere Blockaden, ist dies ein Signal innezuhalten und näher hinzuschauen, was uns ausbremst. Es geht jetzt darum, uns Klarheit über unsere Situation zu verschaffen. Wann handeln wir aus unseren Ängsten und Mustern heraus und wann authentisch aus unserer inneren Wahrheit? Denn in einigen Fällen sind unsere Ängste und Vorbehalte vielleicht durchaus berechtigt. Unter dem unaspektierten Uranus im Neumondhoroskop könnten wir nämlich zu vorschnellen und zu wenig durchdachten Entscheidungen neigen. Haben wir in einer Sache ein mulmiges Gefühl oder wittern wir Gefahr, sollten wir diese Signale deshalb ernst nehmen. Unsere Intuition läuft momentan auf Hochtouren und leistet uns in dieser Hinsicht gute Dienste.
 

Von der Angst zur Verbundenheit

Unsere Ängste könnten uns aber auch im Wege stehen und ein erfolgreiches Gelingen verhindern. Vor allem dann, wenn wir versuchen, alles unter Kontrolle zu behalten. Je weniger wir dem Leben vertrauen, desto mehr Kontrolle üben wir in der Regel aus. Unter diesem Neumond kann uns, zum Teil auch schmerzlich, bewusst werden, dass wir damit jetzt nicht weiterkommen. Je mehr wir versuchen, die Dinge nach unseren Wünschen zu manipulieren, desto mehr entziehen sie sich uns. Vielleicht kommen wir gar ein Stück weit auf unserem Weg und erreichen auch unser Ziel. Doch wir müssen am Ende feststellen, dass unser Aufwand das Ergebnis keineswegs gerechtfertigt hat. Oder wir sind mit dem Erreichten unzufrieden, weil aufgrund von zu viel Druck, Stress oder Zwang uns unterwegs die Freude und die Begeisterung abhandengekommen und wir total erschöpft sind.
 

Resonanzerlebnisse

Erinnert Sie das an was? Der Soziologe Hartmut Rosa nennt dies das Problem der Verfügbarmachung der Wirklichkeit, ein ausgesprochenes Merkmal unserer modernen, auf Leistungssteigerung und Effizienz getrimmten Zeit. Je mehr wir die Dinge im Griff behalten, kontrollierbar und berechenbar machen wollen, desto mehr verliert die Welt für uns an Tiefe, Lebendigkeit und Farbe. Sie scheint auf seltsame Art vor uns zurückzuweichen und sich zu verhärten. Das Gegenteil dieser Entfremdung sind Resonanzerfahrungen, die wir immer dann erleben, wenn uns etwas berührt und im Inneren bewegt. Alle Resonanzerfahrungen zeichnen sich jedoch dadurch aus, dass wir sie nicht herstellen oder erzwingen können. Sie sind unverfügbar. Was sie so kostbar macht. Eine Naturerfahrung, die uns ergreift, eine Begegnung mit einem Menschen, der uns inspiriert, eine gelungene Kommunikation. Für solche Erfahrungen sind wir jetzt, aufgrund der starken Fische-Qualität, die wir im Moment erleben, ganz besonders empfänglich und sie dürften auch mehr in unser Leben treten.

Doch auch wenn Resonanzerfahrungen sich dem Einfluss unseres Willens entziehen, können wir doch Voraussetzungen schaffen, damit sie sich einstellen. Unsere innere Haltung dem Leben gegenüber ist dabei ganz zentral: Es geht um mehr Geschehen-Lassen und um weniger Kontrolle. Um mehr Vertrauen und um weniger Angst.
 

Ein Gefühl von Wahrhaftigkeit

Vielleicht kann uns dabei die Erkenntnis helfen, dass wir mit dem Sein zutiefst verbunden sind, dass unser individuelles Bewusstsein nicht getrennt ist vom kosmischen Bewusstsein. In dem Moment, in dem wir die Illusion der Trennung durchschauen und sie sich auflöst, stellt sich so etwas wie ein Gefühl von Wahrhaftigkeit ein, wie es Deepak Chopra in seinem Buch "Du bist das Universum" beschreibt: "Sie sind nicht im Universum. Das Universum ist in Ihnen. … Anders gesagt: Das Universum denkt in diesem Augenblick durch Sie. Was immer Sie gerade tun - Fahrrad fahren, ein Sandwich essen, ein Kind machen -, ist eine kosmische Aktivität." Das Ziel ist es, sich mit der Kreativität des Kosmos in Einklang zu bringen, quasi mit ihr zu verschmelzen, weil wir spüren, dass etwas Grösseres als wir selbst durch uns hindurchwirkt, das wir mit unserem Verstand nicht erfassen können.

Dazu fällt mir zum Abschluss ein wunderbarer Satz aus dem Buch  "Der Taoist" von Mario Mantese ein, auf den ich kürzlich wieder gestossen bin. Darin sagt Meister Wang zu seiner Schülerin folgenden bemerkenswerten Satz: "Erzwingen Sie nichts in Ihrem Leben, Fräulein Li, denn wer das Gelingen erzwingen will, erleidet Schaden. Die Kräfte des Lebens selbst verhindern Misslingen, wenn man sich nicht einmischt." 

Um dies zu erkennen, braucht es jedoch eine innere Wachheit. Diese Wachheit in uns zu kultivieren, kann ein schönes Ziel für diesen neuen Sonne/Mond-Zyklus sein. Wie dies aussehen könnte: Für eine Sache zu brennen, ohne sich bei deren Umsetzung zu versteifen. Sich eine innere Leichtigkeit und Gelöstheit zu bewahren, auch wenn Widerstände und Hindernisse unseren Weg kreuzen. Wenn unser Tun aus einer solchen Haltung entspringt, erfahren wir Sinn, Stimmigkeit und Tiefe. Denn wir schwingen dann in Resonanz mit dem Leben, was nichts anderes ist als selbst zum schöpferischen Universum zu werden.
 

Aktuelle Veranstaltungen mit Alexandra Klinghammer
 

   

  

Tagesworkshop: Intuitives-Heil-Yoga
Das Yoga des Wassermannzeitalters

Samstag, 11. Mai 2019, 10.00-17.00 Uhr
Emma Kunz Zentrum, Würenlos
Spezialpreis bis 10. April 2019: Fr. 170.-/€ 150.-

Weitere Informationen/Anmeldung

   
   

  

Vortrag: Die fünf grossen Mysterien unseres Lebens
Neue Antworten auf die grossen Rätsel unseres Daseins

Donnerstag, 16. Mai 2019, 19.30-21.00 Uhr
Hotel Engimatt, Zürich
Spezialpreis bis 15. April 2019 : Fr. 28.-/€ 25.-

Weitere Informationen/Anmeldung

   
   

  

Event: Dechen Shak-Dagsay & Alexandra Klinghammer
Die heilende Kraft von Musik und Stille

Meditation mit heiligen tibetischen Mantras

Freitag, 21. Juni 2019, 17.30-19.30 Uhr
Emma Kunz Grotte, Würenlos
Spezialpreis bis 26. April 2019: ab Fr. 62.-/€ 55.50

Weitere Informationen/Anmeldung

 

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