Astrologischer Finanzbericht - von Raymond Merriman
 

Finanzbericht für die Woche vom 2. Juni

HINWEIS: Der Gastkolumnist dieser Woche ist der MMA-Marktanalyst Gianni Di Poce. Er ist Autor des neu erschienenen Buches «Esoteric Economics» – sehr empfehlenswert! Sie erreichen ihn unter gianni@mmacycles.com. Gianni wird außerdem ab diesem Wochenende eine sechswöchige Kursreihe zum Thema «Einführung in die Astrologie für Trader und Investoren» leiten (nur auf Engl., Anm. der Red.).

Rückblick

«Ein Bundeshandelsgericht hat die weltweiten Vergeltungszölle von Präsident Donald Trump für nichtig erklärt und die Regierung angewiesen, deren Erhebung einzustellen.»  — Christina Wilkie, Erin Doherty, Lora Kolodny und Kevin Breuninger, «Federal Trade Court Strikes Down Trump's Reciprocal Tariffs», CNBC, 28. Mai 2025, www.cnbc.com.

Die US-Aktien starteten aufgrund des Feiertags stark in die verkürzte Handelswoche und explodierten am Dienstag nach oben. Von Mittwoch bis Freitag sahen wir jedoch nichts als unruhige Seitwärtsbewegungen der Kurse. Dennoch führte der Nasdaq die Gewinnerliste der letzten Woche an und schloss weiterhin nahe seinen Höchstständen. Die Erholung des Technologiesektors war entscheidend für die Erholung der US-Märkte und setzte sich auch in der letzten Woche fort.

Auch die europäischen Märkte legten letzte Woche zu, wobei der deutsche DAX ein weiteres neues Allzeithoch erreichte. Tatsächlich ist Europa mit Polen der international leistungsstärkste Markt seit Jahresbeginn. Der AEX stieg, blieb jedoch unter seinen Wochenhochs, während der FTSE weiterhin knapp unter seinem Allzeithoch konsolidierte und nahe seinen Wochenhochs schloss.

Im pazifischen Raum schloss der Hang Seng Index die Woche mit einem Minus. Der australische ASX verzeichnete eine solide Rallye, die jedoch im Vergleich zur Rallye des Nikkei, der letzte Woche in Asien die Spitze anführte, verblasste. Der Shanghai Composite blieb praktisch unverändert.

Sowohl Gold als auch Silber schlossen letzte Woche leicht niedriger, da in diesem Sektor weiterhin einige zyklische Risiken bestehen. Die Frage ist natürlich, ob Jupiter im Krebs speziell für die Silberkurse Rückenwind bringen wird.

Kryptowährungen schlossen uneinheitlich, da Bitcoin seine Rallye schließlich unterbrach und die Woche niedriger schloss, während Ethereum seine Rallye fortsetzte und ein neues Zyklus-Hoch erreichte. Die technische Situation des Letzteren verbessert sich mit jeder Woche weiter.

An den Rohstoffmärkten hielt der Verkaufsdruck an. Rohöl und alle Getreidemärkte schlossen niedriger. Dies ist nicht die Art von Kursentwicklung, die wir bei steigender Inflation erwarten würden. Stattdessen scheint ein weiterer Einbruch auf neue Mehrjahrestiefs bevorzustehen.

Die Treasury-Märkte erlebten eine schöne Erholung und sprechen dafür, dass die Bodenbildung abgeschlossen ist, trotz der Bedenken der Bond Vigilantes. Der Dollar schloss die Woche im Plus, allerdings mehr gegenüber dem Yen als gegenüber dem Euro.

Kurzfristige geokosmische Überlegungen

In der kommenden Woche dreht sich alles um die Venus. Es war ein langer Weg für den Planeten des Geldes, der Schönheit und der Kunst, bis er sein Herrschaftszeichen Stier erreicht hat, angesichts der rückläufigen Bewegung zu Beginn dieses Jahres. Aber wenn überhaupt, dann hat das Jahr 2025 uns daran erinnert, wie wichtig dieser Planet für die Finanzmärkte ist, wenn man bedenkt, dass das Tief vom 7. April weniger als eine Woche vor dem Ende der rückläufigen Phase erreicht wurde.

Durch unsere Studien hier bei MMA haben wir herausgefunden, dass die Venus im Stier besonders wichtig für den Bitcoin ist. Der Transit entspricht nachweislich Kursbewegungen von 20 % oder mehr beim Bitcoin. Der Ingress findet am 6. Juni statt, und die Venus bleibt bis zum 4. Juli in ihrem Herrscherzeichen. Das bedeutet nun nicht automatisch, dass die Rallye des Bitcoins weitergehen wird – so funktioniert Geokosmik nicht. Die 20 % könnten in beide Richtungen gehen. Nichtsdestotrotz befinden wir uns in der Anfangsphase eines neuen mittelfristigen Zyklus für Bitcoin und wahrscheinlich in der Endphase eines noch längerfristigen Zyklus. Und was wissen wir über Endphasen? Sie können parabolisch verlaufen, wenn 1) sie deutlich höher schließen als der vorherige Primärzyklus und 2) sie ein normales MCP-Ziel (Mid-Pause Price) überschreiten. Darauf gehen wir in unseren wöchentlichen MMA-Abonnementsberichten ein. Wenn wir während der Venus im Stier eine Aufwärtsbewegung von 20 % oder mehr sehen, könnte dies die Krypto-Manie ankurbeln, die offenbar notwendig wäre, um einem langfristigen Zyklus-Hoch zu entsprechen, vielleicht schon in diesem Herbst.

Nur wenige Tage nach dem Ingress der Venus in den Stier bewegt sich Jupiter am 9. Juni in sein Zeichen der Erhöhung, den Krebs. Am selben Tag steht die Venus in Quadratur zu Pluto. Angesichts der derzeitigen chaotischen Zollsituation ist es durchaus möglich, dass das FED seine Haltung in Bezug auf die Inflation mäßigen wird. Jupiter, ein Planet der Impulse, der gerade durch den Krebs wandert, unterstützt die Idee einer wirtschaftlichen Expansion. Der Kongress plant Steuersenkungen, und angesichts der jüngsten Zollnachrichten scheint es, dass der Markt zuvor ein Szenario eingepreist hat, das viel schlechter ist als die Realität.

Dann ist da noch Pluto, der die "vier D’s" regiert – Schulden, Zahlungsausfälle, Defizite und Herabstufungen. Wir hatten gerade eine Herabstufung im Zusammenhang mit der Bundesverschuldung, und der neue Bundeshaushalt wird das Haushaltsdefizit und die Staatsverschuldung nur noch weiter erhöhen. Es ist die gleiche alte Geschichte, aber wissen Sie was? Die Märkte mögen das tendenziell. Aber Pluto regiert auch die Zinssätze. Dabei ist es kein Geheimnis, dass es Spannungen zwischen Präsident Trump und Jerome Powell vom FED gibt. Ich habe sogar bereits zuvor darauf hingewiesen, dass Plutos Transit über den Radix-Uranus des FED bei 5 Grad Wassermann zu einem Versuch der aktuellen Regierung führen könnte, die Zentralbank zu übernehmen.

In naher Zukunft würde ich auf eine rhetorische Kehrtwende der Zentralbank hinsichtlich möglicher Zinssenkungen achten. Powell und Trump trafen sich letzte Woche zum ersten Mal seit 2019 im Weißen Haus. Es sieht derzeit nicht so aus, als würde das Treffen vom 18. Juni mit einer Zinssenkung einhergehen – vielleicht wird dies am 30. Juli der Fall sein –, obwohl die Chancen dafür gering sind. Das kann sich jedoch schnell ändern, insbesondere wenn der Arbeitsmarktbericht nächste Woche Anzeichen einer Schwäche zeigt. Es gibt immer mehr Berichte, dass künstliche Intelligenz Arbeitsplätze ersetzt, und es wäre klug, wenn das FED versuchen würde, der Entwicklung einen Schritt voraus zu sein. Glücklicherweise haben die Inflationsdaten der letzten Woche gezeigt, dass sich die Inflation nicht beschleunigt – nicht im Geringsten. Dies dürfte auch so bleiben, solange die Rohölpreise gedämpft bleiben

Längerfristige Gedanken (und Meinungen)

«Die Teilnehmer stellten fest, dass der Ausschuss vor schwierigen Kompromissen stehen könnte, wenn sich die Inflation als hartnäckiger erweist, während sich die Aussichten für Wachstum und Beschäftigung abschwächen...»  — Jeff Cox, «Fed Worried It Could Face ‘Difficult Tradeoffs’ if Tariffs Reaggravate Inflation, Minutes Show», CNBC, 28. Mai 2025, www.cnbc.com.

Am vergangenen Wochenende stand Saturn zusammen mit Neptun im Zeichen des Widders. Die beiden Planeten sind nun etwas mehr als ein Grad voneinander entfernt, und obwohl die genaue Konjunktion erst im Februar 2026 stattfinden wird, bedeutet die Nähe dieser beiden äußeren Planeten, dass wir einen Vorgeschmack auf das bekommen, was uns 2026 und darüber hinaus erwartet. Das liegt daran, dass sowohl Saturn als auch Neptun später in diesem Jahr, am 1. September, bzw. am 22. Oktober, rückläufig in die Fische zurückkehren werden. Der endgültige Ingress von Saturn in den Widder findet im Februar 2026 statt, während sich der endgültige Ingress von Neptun in den Widder im Januar 2026 ereignet.

Saturn verbringt etwa 2,5 Jahre in jedem Zeichen, Neptun etwa 14-15 Jahre. Saturn in den Fischen entsprach einem absoluten «Blutbad» im Energie- und Gesundheitssektor, während Neptun in den Fischen eine Ära des «Luxusglaubens» und der Belohnung von Menschen für das Nachplappern von Ideen kennzeichnete, die wenig bis gar keine Grundlage in der Realität hatten.

So verrückt es auch klingen mag, vielleicht werden wir irgendwann in der Zukunft auf die Zeit zwischen 2011 und 2026 als «die guten alten Zeiten» zurückblicken. Das ist die Natur von Neptun – die Dinge sind nie so gut oder so schlecht, wie sie scheinen.

Aber lassen Sie uns in der Zwischenzeit diesen starken synodischen Zyklus der Saturn/Neptun-Konjunktionen  diskutieren, der etwa 36 Jahre dauert. Das letzte Mal trat er 1989 auf, als die Berliner Mauer fiel. Davor war es 1953, was das Ende des Koreakriegs und den Tod Stalins markierte. Davor gab es die Konjunktion von 1917, die etwas mehr als ein Jahr vor dem Ende des Ersten Weltkriegs stattfand und mit der bolschewistischen Revolution in Russland zusammenfiel. Angesichts der anhaltenden Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten, um nur einige zu nennen, gibt dies sicherlich Anlass zu Optimismus auf geopolitischer Ebene. Der Haken dabei ist jedoch, dass die Konjunktion im Widder stattfindet, einem Zeichen für Krieg und Aggressivität. Saturn in Konjunktion mit Neptun kann leicht die Auflösung von Barrieren bedeuten, aber welche Art von Barrieren? Werden es Barrieren gegen Krieg sein oder möglicherweise sogar Barrieren gegen den Handel? Es könnte sogar etwas mit der NATO zu tun haben, die ein Widder-Stellium hat – Merkur, Venus, Mars und die Sonne stehen alle zwischen 6 und 14 Grad in diesem Zeichen in Konjunktion. Wir wissen, dass es Druck für Finanzierungsreformen in dieser militärischen Organisation gibt.

Betrachten wir auch einige wirtschaftliche Faktoren, die hier eine Rolle spielen. Die Konjunktion zwischen Saturn und Neptun findet genau auf dem Medium Coeli des FED statt, genau bei Null Grad Widder. Das FED steht unter enormem Druck von Präsident Trump, die Zinsen zu senken. Ihre Zurückhaltung konzentrierte sich auf die inflationären Auswirkungen der Zölle, aber jetzt, da diese nicht mehr so bedeutend zu sein scheinen wie zuvor, was hält sie noch zurück?

Aus der Geschichte wissen wir, dass Neptun in Feuerzeichen tendenziell inflationär wirkt, aber wir könnten ein «Goldilocks»-Szenario vor uns haben, in dem das FED mit Zinssenkungen davonkommen könnte, ohne die Inflation wieder anzukurbeln – zumindest zunächst.

Saturn ist ein Planet, der oft mit Deflation und niedrigen Kursen in Verbindung gebracht wird. Das bedeutet, dass wir davon ausgehen können, dass das FED die Zinsen senken wird, ohne dass es zu einer nennenswerten Inflation kommt, bis Saturn sich im nächsten Jahr deutlich von Neptun entfernt. Im Wesentlichen würde Saturn die inflationäre Natur von Neptun «eindämmen», solange die beiden Planeten nahe beieinander stehen. Der Haken daran ist natürlich, dass Saturn im Widder in seiner Schwächephase ist, sodass wir davon ausgehen müssen, dass seine deflationären Kräfte schwächer als normal ausfallen werden.

In diesem Szenario mit niedriger bis moderater Inflation sollten sich Aktien außergewöhnlich gut entwickeln. Dies passt zu der Vorstellung, dass auch im April gerade ein bedeutender zyklischer Neustart stattgefunden hat. Anleihen, die mit erheblichen Gegenwinden zu kämpfen hatten, könnten ebenfalls etwas Entlastung erfahren. Kurzfristig sehen wir uns jedoch weiterhin mit zwei unterschiedlichen Szenarien für langfristige Zyklen konfrontiert. In jedem Fall wird ein Rückgang der Zinsen im Jahr 2026 sowohl durch Zyklen als auch durch geokosmische Einflüsse unterstützt.

Genießen Sie es, solange es dauert, denn sobald sich das Blatt von Neptun wendet, ist die Welle steigender Kurse nicht mehr aufzuhalten. Glücklicherweise haben wir die Geokosmik, die uns auf diesem Weg begleitet. Aber täuschen Sie sich nicht – jetzt ist es an der Zeit, sich vorzubereiten. Denken Sie daran, dass auch Saturn eine Rolle spielt, sodass Fleiß und Verantwortung belohnt werden.

MMA Cycles Report: Aktien- und Rohstoffmärkte

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Der deutschsprachige Börsenbrief von Raymond Merriman bietet einen einzigartigen langfristigen Ausblick auf die folgenden Märkte: den DJIA (Dow Jones Industrial Average), den SMI (Swiss Market Index), den DAX (Deutscher Aktien-Index), Gold und Silber, Währungen sowie Rohöl.
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