Astrologischer Finanzbericht - von Raymond Merriman
 

Finanzbericht für die Woche vom 20. 05. 2019

Rückblick und Vorschau

Die Einführung von Zöllen auf Produkte aus China und anderen Nationen, die versuchen, ihre Waren in die USA zu exportieren, erhöht nicht nur die Preise dieser Produkte für die Amerikaner, sondern gibt den betroffenen Ländern auch einen Anreiz, neue Märkte zu erschließen und langfristige Handelsbeziehungen zu anderen Ländern aufzubauen. Gleichzeitig können diese Nationen Vergeltungsmaßnahmen ergreifen, indem sie die Einfuhr amerikanischer Waren verringern oder eigene Zölle auf amerikanische Produkte erheben und diese dadurch weniger wettbewerbsfähig machen. - Gerald F. Seib, "U.S. Risks Overusing Its Economic Weapons", Wall Street Journal, 14. Mai 2019.

Trump könnte glauben, dass er Peking dazu bringen kann, einen einseitigen Mechanismus zu akzeptieren, wonach die Vereinigten Staaten im Falle eines Konflikts Vergeltungsmaßnahmen einführen dürfen, während China dies nicht tut. Das wird einfach nicht geschehen. China wird nicht bereit sein, die Subventionierung seiner Industrie einzustellen. Asiaten haben seit der japanischen Meiji-Restauration von 1868 kapitalintensive Industrien subventioniert, und das wird sich auch in naher Zukunft nicht ändern.... "Forcierter Technologietransfer" nach China ist größtenteils ein Mythos. Die Realität ist, dass Amerikas größte Technologieunternehmen von Intel bis Boeing Schlange stehen, um ihre Technologie im Rahmen ihrer Strategie für den chinesischen Markt China zu überlassen. Der jüngste Konsens besagt, dass Trump niemanden täuscht. Am Ende des Tages wird er einen Deal genauso sehr wollen, wie  die Chinesen. - David P. Goldman, “Buy Chinese Stocks on the Dip,” https://www.asiatimes.com, 6. Mai 2019. 

Es ist ein klassischer Konflikt – ein Kampf – zwischen Zyklen, geokosmischen und technischen Studien und Grundsätzen. 

Viele der weltweiten Aktienindizes erreichten Anfang letzter Woche ihr Tief, nachdem sie 2-3 Wochen lang turbulente Rückgänge hinnehmen mussten. Dieselben Aktienmärkte erholten sich dann bis zum Ende der Woche, bevor sie am Freitag beim Börsenschluss erneut zurück gingen. Der gesamte Zeitraum wurde durch die Sonne/Uranus-Konjunktion vom 22. April sowie die Venus/Uranus-Konjunktion vom 17. Mai eingegrenzt. Wenn Uranus dominant steht, werden die Finanzmärkte oft chaotisch und instabil. Die dramatischen Umschläge an den Aktienmärkten spiegeln vielfach die dramatischen Umschwünge im politischen und wirtschaftlichen Denken wider (fundamentale Daten). So haben wir einen Zustand, in dem die Studien der Zyklen und die technische Analyse darauf hindeuten, dass eine Korrektur beendet sein sollte und eine mächtige Rallye - im Einklang mit der geokosmischen Signatur des Jupiters im Schützen – wieder aufgenommen werden sollte. Doch gleichzeitig hat die Betonung von Uranus Investoren durch den plötzlichen Umschlag der Handelsgespräche, insbesondere zwischen den USA und China, aber auch zwischen den USA und Europa und vielleicht noch anderen Nationen, alarmiert. Dies wird durch den Präsidenten noch verschärft, indem er neue Zölle in Kraft setzt, die für die US-Verbraucher eine ähnliche Wirkung wie Steuern haben, was wiederum einen Großteil der wirtschaftlichen Gewinne zunichte macht, die mit seiner Steuerreform vom 21. Dezember 2017 ermöglicht worden waren. 

An zwei Dinge müssen wir uns aus geokosmischer Sicht ständig erinnern: Jupiter im Schützen (8. November 2018 bis 2. Dezember 2019) ist theoretisch eine Zeit, in der der Welthandel zunimmt. Handelsabkommen würden sich normalerweise – natürlich – entfalten, und das weltweite Wirtschaftswachstum würde normalerweise expandieren. Zur gleichen Zeit, von Januar bis September 2019, befindet sich Jupiter in einem dreimaligen abnehmenden Quadrat zu Neptun. Das abnehmende Quadrat ist wohl der schwierigste aller Aspekte, um leicht zu navigieren. Unter einer solchen Kombination muss man darauf achten, dass man nichts glaubt, was man liest oder hört, denn Jupiter neigt zur Übertreibung (besonders im Schützen) und Neptun neigt dazu, uns aus dem Konzept und weit weg von Fakten oder Wahrheit zu bringen. Wenn man glaubt, was geschrieben oder gesprochen wird, besteht die Gefahr der Täuschung, Voraussetzung für eine große Enttäuschung, wenn die Dinge nicht so laufen, wie man es erwartet hat. Es ist eine Zeit der Ernüchterung, der falschen Hoffnungen und der vergeblichen Wünsche. So starten die Finanzmärkte wie auch die Aktien eine Rallye, weil die Anleger glauben, dass ein Handelsabkommen bevorsteht. Und wenn dann plötzlich behauptet wird, dass eine Seite ein Versprechen gebrochen habe (typische Behauptung für Jupiter/Neptun), und die Handelsgespräche zusammenbrechen, bluten die Märkte und eine Mini-Krise bricht aus. So geschah es vom 22. April bis 17. Mai.

Wir haben gesehen, wie dieser plötzliche Umschwung unter Uranus seit dem 22. April auch Bitcoin erfasst hat. Ein Primärzyklus erreichte am 26. April ein Tief bei 4983, genau in der Mitte als Saturn und Pluto rückläufig wurden. Dann, in der klassischen Uranus-Tradition (besonders im Stier, dem Zeichen des Geldes), explodierte Bitcoin am 16. Mai auf ein 9-Monatshoch von 8390. Am Freitag, 17. Mai, nur einen Tag später, fiel er um über 20% auf 6620.

Die Unsicherheit und Verwirrung im politischen und wirtschaftlichen Bereich beflügelte auch die Schatzscheine als „sicheren Hafen“, wo Investoren bis zur Beilegung des Handelsstreits Gelder parken konnten. Die Staatsanleihen (10-Jahres-Anleihen) liegen bei 125 und nähern sich dem höchsten Stand seit Ende 2017. Normalerweise, wenn T-Notes steigen (und Zinsen sinken), sinkt der US-Dollar. Aber diesmal nicht, nicht unter dominanten Uranus-Signaturen, wenn die Norm nicht mehr gilt. Der Dollar geht hoch, und in Verbindung mit dem chinesischen Importstopp für Sojabohnen aus den USA als Folge der erhöhten Zölle auf chinesische Waren, fielen die Preise für Sojabohnen letzte Woche unter 8,00 $/bu, was seit über 10 Jahren nicht mehr der Fall war. Der Präsident sagt, die Zölle auf chinesische Waren werden verwendet, um die insolventen Farmer zu subventionieren. Aber das Problem ist, dass die Farmer kein Geld durch staatliche Subventionen verdienen wollen, während ihre Ernte verrottet. Sie wollen ihre Ernte verkaufen, wofür sie hart gearbeitet haben. Wenn amerikanische Farmer ihre Märkte verlieren, werden andere Nationen Kontakte zu China und anderen Ländern knüpfen, und die US-Farmer werden ihren Marktanteil möglicherweise für lange Zeit nicht wiedererlangen.

Kurzfristige geokosmische Signaturen und längerfristige Gedanken

Wir empfehlen Ihnen, während Sie weiterhin neue Handelsabkommen mit unseren Verbündeten aushandeln, das Endziel der Null-Zölle zu verfolgen. Sie haben mehrfach gesagt, dass Ihr Ziel nicht Protektionismus sei, sondern "die Schaffung gleicher Wettbewerbsbedingungen im Handel". Sie haben unseren Verbündeten sogar vorgeschlagen, dass beide Seiten "alle Zölle, Schranken und Subventionen fallen lassen". Ihr Rat der Wirtschaftsberater berichtet, dass der durchschnittliche amerikanische Zollsatz 3,5% beträgt, während der durchschnittliche EU-Satz 5% beträgt (und) er in China fast 10% beträgt..... Wir glauben auch, dass Null zu Null Handelsabkommen zu einer Ausweitung des Welthandels führen würde, die die Armut verringern und die globale Wirtschaftsleistung um Billionen Dollar erhöhen würde. (Es) wird dazu beitragen, die US-Wirtschaft und die Weltwirtschaft wieder groß zu machen.  - Steve Forbes, Fred Smith, Stephen Moore und Arthur Laffler vom Committee to Unleash Prosperity, "Mr. President, It's Time for Zero Tariffs", Wall Street Journal, 18. Oktober 2018, und zitiert in der Voraussage für 2019.

Der Sprecher des Außenministeriums, Lu Kang, nannte die Bedingungen für eine Rückkehr zu den Verhandlungen. "Erstens: Prinzipien. Das bedeutet, dass es gegenseitigen Respekt, Gleichheit und gegenseitigen Nutzen geben muss. Zweitens: Treu und Glauben. Man muss Worte mit Taten verbinden." - Lin Zhu, "China Plays Down U.S. Trade Talks", Wall Street Journal, 17. Mai 2019.

Der Finanzbericht der letzten Woche löste eine Menge Resonanz bei den Trump-Anhängern aus. Sie stellten die Frage, ob ich denke, dass die USA und das Weiße Haus einfach zusehen sollen, wie China die Amerikaner überrollt. Ich denke, mein Punkt wurde verfehlt. Ich bin voll und ganz dafür, dass das Weiße Haus in gutem Glauben verhandelt, um den besten und fairsten Deal für die Amerikaner zu erreichen. Und ich glaube, dass die Chinesen das Gleiche tun sollten – und werden. Meine Absicht ist viel einfacher. Es geht darum, die Leser auf die Folgen – die Gefahr – aufmerksam zu machen, wenn man Zölle als Waffe einsetzt, um die andere Seite zu Verhandlungen zu zwingen. Diese Geschichte ist keine schöne Geschichte (es war eine Hauptursache, die die Welt in die Große Depression und damit letztlich in den Zweiten Weltkrieg führte). Als die Zölle Anfang 2018 eingeführt wurden (Sojabohnen wurden über 30% höher gehandelt), erklärten viele Kommentatoren, dies führe nicht zu einem Handelskrieg. Dieser Bericht warnte dagegen. Tatsächlich ist es jetzt ein Handelskrieg, und er eskaliert immer weiter (bedenken Sie: Sie können nicht glauben, was Sie unter dem Jupiter/Neptun-Quadrat lesen und hören –Versprechungen werden normalerweise nicht eingehalten). Und jetzt nähern wir uns dem Herzen des Jupiter/Neptun-Quadrats vom 9. bis 24. Juni, einer Zeit, in der viele erwarten, dass sich die beiden Führer (China und die USA) beim nächsten G-20-Gipfel treffen und ein Abkommen aushandeln werden. Noch einmal, dies ist der wichtigste Aspekt des Jahres, und es geht dabei um Ernüchterung und grandiose falsche Hoffnungen, und vielleicht um Ankündigungen, die bei kritischer Prüfung wahrscheinlich nicht umsetzbar sein werden. Ich bin mir nicht sicher, ob eine ungünstigere kosmische Zeit für eine Vereinbarung hätte gewählt werden können, die langfristig Bestand haben wird.

Aber lassen Sie uns zur kurzfristigen kosmischen Perspektive übergehen. Die Venus/Uranus-Konjunktion endet an diesem Wochenende, zeitgleich mit dem Vollmond im Skorpion. Venus und Skorpion sind Geldindikatoren. Venus und Stier regieren die Anhäufung von Geldern (Ersparnisse) sowie Vereinbarungen. Mit Uranus eine Vereinbarung zu erzielen ist schwierig, denn Uranus ist ein Außenseiter, ein Rebell, und er neigt nicht dazu, sich auf etwas einzulassen, was er als Gefahr für seine Unabhängigkeit ansieht. Skorpion bezieht sich auf das Fremdkapital (Schulden) im Umgang mit den Finanzen. Die Verschuldung in den USA eskaliert weiter und wird wieder zu einem größeren Problem – ganz abgesehen davon, dass China einen Großteil dieser US-Schulden dank seiner US-Treasury-Bestände besitzt. Weil sie sich wie Steuern verhalten (und Steuern fallen auch unter Skorpion), stehen die Zölle im Moment im Zentrum der Aufmerksamkeit der Investoren. Die Turbulenzen an den Märkten dürften sich jedoch bald wieder beruhigen, da Bemühungen um die Wiederaufnahme der Handelsgespräche angekündigt werden – bis zu der Zeit vom 9.-24. Juni. 

Die Sonne und Merkur laufen beide in dieser Woche, am 21. Mai, in das intellektuelle und redselige Zeichen der Zwillinge, gefolgt von einem Neumond in den Zwillingen am 3. Juni. Das deutet auf viele Diskussionen hin, viele neue und innovative Ideen werden entwickelt, um Probleme zu lösen, wenn die Denker nur einen Moment darüber reflektieren und sich auf jede dieser Ideen wirklich konzentrieren – statt versucht zu sein, sie für weitere neue Ideen gleich zu verwerfen, bevor sie sich ernsthaft mit den bereits vorhandenen befassen. Die Gefahr besteht darin, dass die Verhandlungsführer (und Führungspersönlichkeiten ganz allgemein) zu zerstreut, zu unruhig und unkonzentriert werden, was ein Gefühl der Nervosität und der Unfähigkeit erzeugt, zu einem soliden Plan zu kommen, bevor der Mist vom 9.-24. Juni aufgewirbelt wird und es dann wieder zum Anfang zurück geht. Bei all der hektischen Aktivität zwischen dem 21. Mai und 4. Juni, sind die Anleger anfällig dafür, getäuscht zu werden, wenn sie glauben, dass ein Abkommen zementiert werden kann, nur um wieder enttäuscht zu werden, weil es nicht gut durchdacht ist. 

Der Juni wird wahrscheinlich der Monat sein, in dem wir sehen, wer wirklich ein Abkommen will und braucht, wer am verzweifeltsten nach einem Abkommen sucht und wer am besten vorbereitet ist, um ein gutes Abkommen abzuschließen. Die ungeduldigste Seite verliert. Dasselbe kann man über die unflexibelste sagen. Ungeduld und Unflexibilität sind Eigenschaften, die zu einer weiteren großen Enttäuschung führen können. Hoffen wir, dass unsere Führer darüber hinauswachsen und etwas Gutes schaffen können, das fair, gerecht und für die ganze Welt von Vorteil ist. Wenn nicht, kommen wir immer näher an das Steinbock-Stellium mit der Saturn/Pluto-Konjunktion im Januar 2020. Die Konsequenzen der heutigen Entscheidungen und Aktivitäten werden sich dann wahrscheinlich manifestieren.

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