Astrologischer Finanzbericht - von Raymond Merriman
 

Finanzbericht für die Woche vom 26. 08. 2019

Rückblick und Vorschau

Die Aktien fielen am Freitag, nachdem Präsident Donald Trump in einer Reihe von Tweets angeordnet hatte, dass US-Unternehmen Alternativen zu ihren Aktivitäten in China finden sollten. "Unsere großartigen amerikanischen Unternehmen werden hiermit angewiesen, sofort nach einer Alternative zu China zu suchen, einschließlich.... ihre Produktion NACH HAUSE zu bringen und ihre Produkte in den USA herzustellen", twitterte Trump. "Die Drohungen standen immer im Raum, aber es gab keinen Grund, weiter zu provozieren", sagte Art Hogan, Chefmarktstratege bei National Securities. "Es ist fast so, als hätte die Regierung erwartet, dass die Notenbank eine Zinssenkung beim Jackson Hole Meeting ankündigt. Und da Powell nicht lieferte, schaltete er um auf Defcon 5." (US-amerikanischer Ausdruck für „Verteidigungsbereitschafts-Zustand“, Anm. der Redaktion). - Fed Imbert, "Trump Orders U.S. Companies to Look for Alternative to China", https://www.cnbc.com, 23. August 2019.

Die Zentralbanken beginnen gerade erst mit der monetären Lockerung, sagte Hedge-Fondsmanager Kyle Bass und ergänzte, die US-Zinsen würden weiter sinken und den globalen Zinssätzen bis auf Null folgen. "Wir sind das einzige Land, bei dem eine ganze Zahl vor unseren Anleiherenditen steht. Wir stellen 90% der weltweiten Investment-Grade-Schulden. Wir haben tatsächlich Rechtsstaatlichkeit und eine anständige Wirtschaft. Das ganze Geld wird hierher kommen", sagte Bass, Gründer und Chief Investment Officer von Hayman Capital Management, am Dienstag gegenüber CNBC. - Fred Imbert, “Kyle Bass Says U.S. Interest Rates Will Follow the Rest of the World to Zero – “This is Insane,” https://www.cnbc.com, 20. August 2019.

Wir sind wieder dabei, Hurrikans zu jagen. Es war eine schöne Unterbrechung, auf einem fabelhaften Rheindampfer zu heiraten und Flitterwochen in den üppigen, sanften Hügeln und Weinbergen der Toskana zu verbringen. Aber wieder einzutauchen in die Welt der Twitter-Stürme und der "wahnsinnigen" Wirtschafts- und sonstigen Politik, die Chaos auf den Finanzmärkten verursacht, das ist das, was ich mache, wenn ich nicht heirate, also kehre ich zurück… zu dieser anderen Wirklichkeit. Es scheint, dass der Präsident und ich in letzter Zeit einige grundlegende Fragen stellen. Kurz zuvor twitterte er: "Wer ist unser größter Feind? Der Fed-Vorsitzende Powell oder der chinesische Präsident Xi?" (Hinweis: Die Antwort lautet ‚keiner von beiden‘). Meine Frage ist viel einfacher: "Was ist die wahre Realität? Der sanfte, entspannende Lebensstil der Toskana oder das Chaos aus plötzlichen Tweets und Nachrichten auf meinem Computerbildschirm, das weitere Lawinen an den weltweiten Aktienmärkten auslösen könnte?"

Bis Freitag schien alles in Ordnung zu sein. Die Aktienmärkte erholten sich gut nach ihren Doppeltiefs vom 7. und 15. August um den stationären Jupiter und Uranus vom 11. August herum. Aber diese Rallyes endeten abrupt am Freitag, kurz nachdem die Sonne in das pragmatische Zeichen Jungfrau eingetreten war, als China neue Zölle auf weitere amerikanische Waren, einschließlich Autos, im Wert von 75 Milliarden Dollar ankündigte, als Vergeltung für die Zölle, die die USA vor einigen Wochen für chinesische Waren erhoben hatten. Die Chinesen hatten damals angekündigt, dass sie Vergeltungsmaßnahmen ergreifen würden, und die Märkte nahmen die Ankündigung gelassen auf, bis sich die Twitter-Wut des Präsidenten entfaltete. Es war die klassische Umsetzung der Astrologie, wie am Ende des Reports der letzten Woche angekündigt: "Die wichtigsten geokosmischen Veränderungen dieser Woche betreffen Sonne, Venus und Mars, die alle vom Löwen in die Jungfrau wechseln. Dies ist wichtig für das Horoskop von Präsident Donald Trump, denn sie werden alle über seinen Aszendenten und den Mars im späten Löwen laufen." Mars symbolisiert den Drang zu kämpfen, aggressiv und impulsiv zu handeln. Das ist an sich in Ordnung. Sobald er jedoch erst einmal aus Wut oder Rage heraus reagiert, kann ihn nichts aufhalten, bis zur Erschöpfung. Bis dahin kann es unbeabsichtigte Folgen geben, wie ein weiteres Bein nach unten oder einen weiteren Börsenkrach, was das Letzte ist, das der Präsident will. Auch dies ist ein typisches Verhalten des Bärenmarktes. Der Markt steigt schrittweise an, dann nimmt er alles zurück und mehr noch, es geht plötzlich mit dem Aufzug bergab.

Kurzfristige geokosmische Signaturen und längerfristige Gedanken

Die deutsche Bundesbank hat davor gewarnt, dass die größte Volkswirtschaft Europas im dritten Quartal in die Rezession rutschen dürfte, die durch einen starken Rückgang der Exporte und einen Rückgang der Industrieproduktion ausgelöst wird.- Martin Arnold, "Bundesbank Adds to Fear of German Recession as Trade Wars and Brexit Hit,“ Financial Times, 20. August 2019. 

In den nächsten 3-4 Wochen wird es eine Flut konfliktreicher geokosmischer Signaturen geben, die sich für Investoren als sehr verwirrend erweisen könnten. Vielleicht denken sie über die Frage von Präsident Trump nach, wer der größte Feind der USA sei. Ist es derjenige, den er oft als seinen Freund bezeichnet, Präsident Xi, oder seine eigene Wahl zum Chef des Fed, Jerome Powell? Übrigens, als ich im Juni in China war, bestätigte Präsident Xi in einem Akt außergewöhnlicher Diplomatie öffentlich, dass Präsident Trump "mein Freund ist", aber Präsident Putin "mein bester Freund". Sie werden sich vielleicht fragen, was das mit den Finanzmärkten zu tun hat? Es veranschaulicht Chinas Entscheidung, engere Handelsbeziehung mit Russland (und anderen Ländern) aufzubauen, als Alternative zur Unsicherheit im Handel mit den USA. China findet neue Märkte zum Kaufen und Verkaufen und ersetzt seine frühere Abhängigkeit von den USA als stabilem Handelspartner. Es entwickelt längerfristige Strategien und passt sich an, da sich die Handelsbeziehungen auf der ganzen Welt verändern (zu seinem Vorteil). Die US-Führung passt sich nicht an, außer, dass sie US-Unternehmen befiehlt, nach Amerika zurückzukehren und ihre Waren hier zu produzieren. Ist das klug? Ist das überhaupt realistisch? Ich bin mir nicht sicher, denn ich versuche herauszufinden, was real ist und was nicht. Die Toskana schien real zu sein. Diese Entwicklung ist es nicht. Aber wenn es funktioniert, dann ist es OK. Wenn nicht, dann sollten wir alle unsere Toskana finden.

Aber kommen wir zurück zur kurzfristigen geokosmischen Lage. Venus und Mars (die Liebenden oder Streitenden) stehen in Konjunktion in dem nach Perfektion strebenden (d.h. kritischen) Zeichen Jungfrau sowie vom 24. August bis 28. August in einem harmonischen Trigon zu Uranus. Auch die Sonne wird am 29. August ein Trigon zu Uranus bilden. Normalerweise sollte man meinen, dass dies die Aktienmärkte ankurbeln und einen Durchbruch in Verhandlungen bedeuten würde. Es könnte geschehen, besonders da dieselben Planeten vom 1. bis 19. September ein Trigon zu Saturn und Pluto bilden. Aber hinter diesen weichen Trigonen verbergen sich mächtigere kosmische Kräfte: die Konjunktion von Sonne und Mars am 2. September sowie der dritte und letzte Übergang des veränderlichen, abnehmenden Jupiter/Neptun-Quadrats am 21. September. In den ersten zwei Septemberwochen werden die Sonne/Venus/Mars-Transite ein hartes T-Quadrat mit Jupiter und Neptun bilden. Aus diesem Grund könnte der September eine sehr verwirrende Zeit mit widersprüchlichen Botschaften sein. Er könnte voller Gerüchte sein, die entweder zu "irrationalem Überschwang" oder zu Hysterie führen - oder eines folgt dem anderen, da Fakten die Gerüchte aufheben und/oder Hoffnungen durch Fakten zunichte gemacht werden. Die Aktienmärkte der Welt können in den ersten 2-3 Wochen des Monats September stark schwanken. 

Längerfristig stellt sich die Frage, ob der Jupiter-Transit durch den Schützen (8. November 2018 bis 2. Dezember 2019) bereits mit den Hochs des Marktes korreliert hat (ich denke, das war so, aber es ist noch nicht bestätigt), und/oder ob der durch die Sonne/Mars-Konjunktion angezeigte Ausverkauf der Konjunktur vorüber ist. Wie mehrfach in diesem Bericht erwähnt, besteht eine starke historische Korrelation zwischen dem Höhepunkt der langfristigen Zyklushochs der US-Aktienindizes und dem Teil des Jupiter-Transits durch den Schützen, der in der Regel mindestens zwei Monate vor dem Abschluss des Transits endet. Idealerweise wird dieses Hoch erreicht, wenn Jupiter durch die mittleren Grade des Schützen läuft.  Am 11. August 2019 wurde Jupiter fast genau in der Mitte des Schützen stationär. Insofern befindet sich Jupiter von Juli bis September in der Mitte des Schützen (sagen wir 13-17 Grad). 

Dem Jupiter-Transit durch den Schützen können wir die Bedeutung der Sonne/Mars-Konjunktion vom 2. September hinzufügen. Innerhalb von 4 Wochen um dieses Datumhat die Geschichte gezeigt, dass die Weltaktienindizes anfällig sind für einen Rückgang von 8% oder mehr gegenüber dem Hoch, das während oder kurz vor diesem Zeitraum eintritt. Die Hochs vom Juli bestätigen dieses Muster. So könnten wir schon jetzt diesen Rückgang von 8 % oder mehr erleben, und wenn dem so ist, könnte er auch in diesem Zeitrahmen enden. Aber selbst wenn er im Oktober endet, hat der Jupiter-Transit, der am 2. Dezember vom Schützen in den Steinbock läuft, eher eine bärische als eine bullische Vergangenheit. Es mag eine Rallye ausgehend vom Sonne/Mars-Tief geben, aber das bedeutet nicht unbedingt, dass ein neues Allzeithoch folgen wird.

Die Jupiter/Neptun-Aspekte des Monats September beziehen auch Rohöl mit ein, das seit drei Monaten mit der 50 $-Marke flirtet. Die ersten beiden Durchgänge dieses Aspekts fielen auch mit großen Zyklustiefs für Gold zusammen, denen starke Rallyes folgten. Es mag das Ende des Sommers sein, aber die Finanzmärkte scheinen sich aufzuheizen.

Ankündigung

Am Mittwoch dieser Woche kommt der neue monatliche MMA Cycles Report Aktien- und Rohstoffmärkte auf deutsch heraus, der per Mail an die Abonnenten verschickt wird. Mit dem kürzlichen Taucher an den Aktienbörsen und dem 6-Jahreshoch beim Gold gibt es zu den aktuellen Entwicklungen einiges zu berichten. Ein neues Abo lässt sich zu einem Vorzugspreis mit der Bestellung des im Dezember erscheinenden Buches „Voraussagen für 2020“ verbinden, welches zurzeit zu einem Subskriptionspreis erhältlich ist.

MMA Cycles Report: Aktien- und Rohstoffmärkte

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