Astrologischer Finanzbericht - von Raymond Merriman
 

Finanzbericht für die Woche vom 10. 05. 2021

Rückblick und Vorschau

Die Arbeitgeber schufen mickrige 266.000 neue Stellen – und verfehlten damit deutlich die Erwartungen der Wall Street – inmitten eines zunehmenden Mangels an verfügbaren Arbeitskräften. Die Arbeitslosenquote stieg unerwartet auf 6,1% – während sie immer noch weit unter dem Hoch bei 14,7% vom April 2020 liegt, ist sie etwa doppelt so hoch wie vor der Krise, erklärte das Arbeitsministerium in seinem monatlichen Bilanzbericht, der am Freitagmorgen veröffentlicht wurde. Von Refinitiv befragte Ökonomen hatten einen Rückgang der Arbeitslosigkeit auf 5,8% und 978.000 neue Arbeitsplätze erwartet. – Kristen Altus, "US Labor Secretary on Why Americans Aren't Going Back to Work", www.foxbusiness.com/, 7. Mai 2021.

Auf jeden Fall setzte in der letzten Woche, der ersten Maiwoche, kein Rückgang an den globalen Aktienmärkten ein – der ersten Woche des Monats, in dem Investoren gerne skandieren: "Sell in May and go away" (Verkaufe im Mai und zieh dich zurück). Das einzige Problem ist, dass "Verkaufen im Mai und Rückzug" über einen Monat hinaus seit 2015 nicht mehr funktioniert hat. Früher konnte man im Mai verkaufen und im Oktober zurückkehren und hatte nicht viel verpasst. Aber das ist nun schon seit einigen Jahren nicht mehr der Fall. Vielleicht wird es dieses Jahr wieder so werden, weil ein mittelfristiger Marktzyklus ansteht, den wir im monatlichen MMA Cycles Report, der diese Woche erscheint sowie im Webinar „Rückblick zur Jahresmitte“ (Mid-Year Market Review) vom 22. Mai ausführlich besprechen (siehe "Ankündigungen" unten).

Stattdessen stiegen die globalen Aktienindizes in der letzten Woche, wobei einige (aber nicht alle) neue Allzeit- oder Mehrjahreshochs erreichten. Es ist diese Art von Verhalten, das der Schwerkraft trotzt und viele neue Investoren und Trader dazu inspiriert, jetzt mit romantischen Gedanken (Neptun ist immer noch in den Fischen) aufzuspringen, um sofort reich zu werden. Im modernen Jargon heißt das: FOMO-Zeit - Fear of Missing Out (die Sorge leer auszugehen). Zwischen FOMO und FAANG (Facebook, Amazon, Apple, Netflix und Google) könnte man leicht an einer tödlichen KISS-Mentalität leiden (Keeping It Simple, Stupid = Halte es einfach, Dummkopf). Am Markt zu investieren oder zu handeln ist alles andere als einfach. Aufregend, ja. Aber tödliche Verfolgungsjagden können aufregend sein, bis sie tragisch werden. Fragen Sie all die jüngsten GameStop-Opfer.

In der vergangenen Woche gab es neue Allzeithochs an mehreren globalen Aktienmärkten, darunter der Dow Jones Industrial Average (DJIA), der S&P, der niederländische AEX sowie der australische ASX. Nahezu alle globalen Indizes legten Rallyes hin, mit Ausnahme des chinesischen Shanghai Composite.

Gold und Silber hatten ausgezeichnete Wochen. Gold kletterte am Freitag auf 1844,60, den höchsten Kurs seit Mitte Februar. Ähnlich testete der Silberkurs am Freitag zum ersten Mal seit Ende Februar den Wert von 28,00. Aber wieder einmal spielten die Getreide-Märkte die Hauptrolle. Mais, Weizen und Sojabohnen setzten ihre Rallye zu neuen Mehrjahreshochs fort, im Falle von Mais und Sojabohnen nähern sie sich ihren Allzeithochs. Währungen waren in der letzten Woche ebenfalls stark, da der Euro auf den höchsten Stand seit Februar stieg, während der US-Dollar auf den tiefsten Stand im gleichen Zeitraum fiel. Bitcoin blieb stark und testete letzte Woche 59.000, immer noch ein wenig unter seinem Allzeithoch bei 64.900 vom 14. April. Aber Ethereum, eine andere beliebte Kryptowährung, übertraf am Freitag erstmals 3600.

Kurzfristige geokosmische Signaturen und längerfristige Gedanken

Finanzministerin Janet Yellen räumte am Dienstag ein, dass die Zinssätze möglicherweise steigen müssen, um das aufkeimende Wachstum der US-Wirtschaft nicht zu überhitzen, das zum Teil durch das staatliche Billionen Dollar-Konjunkturprogramm ausgelöst wurde. – Jeff Cox, "Treasury Secretary Yellen Says Rates May Have to Rise Somewhat to Keep Economy from Overheating," www.cnbc.com, 4. Mai 2021.

Steigende Vermögenspreise am Aktienmarkt und anderswo stellen eine zunehmende Bedrohung für das Finanzsystem dar, warnte das FED in einem Bericht vom Donnerstag. – Jeff Cox, "Fed Warns About Potential for 'Significant Declines' in Asset Prices as Valuations Climb," www.cnbc.com, 6. Mai 2021.

Niemand kann sagen, er sei nicht gewarnt worden. Nun erklären sowohl die Finanzministerin Janet Yellen als auch Mitglieder des FED, dass die Zinsen steigen und Vermögenswerte bald einen erheblichen Rückgang erleben könnten. So fängt es an – indem die Zentralbank oder ein Regierungsmitglied die Idee als "eine Möglichkeit" in den Raum stellt. Es wird kommen, und jeder ist nun vorgewarnt. Aber mit dem unerwartet schwachen Arbeitsmarktbericht vom Freitag wird die Idee einer Zinserhöhung vielleicht für mindestens einen weiteren Monat auf Eis gelegt. Jupiter, der diese Woche in die Fische läuft, würde diese Ansicht unterstützen. Auf seinem Weg in die Fische bildet er ein Trigon zu Pluto und ein Sextil zur Sonne im Radix des FED (23. Dezember 1913). Diese werden als "weiche" oder harmonische Aspekte betrachtet, und wenn Jupiter beteiligt ist, neigt das FED dazu, entgegenkommend und nicht restriktiv zu sein.

In der Astrologie nennen wir die Bewegung eines Planeten von einem Zeichen zum nächsten Ingress. Jupiters Ingress vom Wassermann in die Fische findet in dieser Woche statt, und er hält sich dort vom 13. Mai bis 28. Juli auf. Ingresse bedeuten einen Wechsel der kollektiven Psychologie hinsichtlich der betreffenden Planeten und der involvierten Zeichen. Die wichtigsten Prinzipien von Jupiter sind die der Übertreibung, der Expansion, des Wachstums und des Optimismus. Wassermann ist das Zeichen der Humanität, des Weltraums, der Technologie und der Innovation. Im Wassermann steht Jupiter für eine große, optimistische und aufregende Zukunftsvision der Menschheit, besonders wenn es um Technologie oder den Weltraum geht. 

Die Fische sind ebenfalls phantasievoll, aber eher emotional und intuitiv (manche würden sogar sagen spirituell) als erfinderisch oder intellektuell. Da es sich um ein Wasserzeichen handelt, das für Emotionen steht, deutet der Jupiter-Ingress auf eine eher emotionale kollektive Psychologie hin. Er deckt das ganze Spektrum von "irrationalem Überschwang" bis hin zu Hysterie und Panik ab.

Mittel- und langfristige Marktzyklen bilden sich gewöhnlich, wenn Jupiter in veränderlichen Zeichen steht. Die Fische sind eines der vier veränderlichen Zeichen und wahrscheinlich das anfälligste von allen für Marktumschwünge. Dies gilt besonders für Aktien, Metalle (mehr für Silber als für Gold) sowie für Rohöl. Wenn ein Finanzmarkt gerade ein neues Mehrmonatshoch erreicht, stoppt er gewöhnlich und fällt scharf. Wenn ein Markt stattdessen stark auf ein Mehrmonatstief fällt, kann sich dieses als lang- oder mittelfristiges Zyklustief qualifizieren und der Markt wendet sich danach aufwärts. 

Es ist möglich, dass sich beide Arten von Zyklen (Hochs und Tiefs) in diesem Zeitraum entfalten, zumal Saturn am 14. Juni zum zweiten Mal sein abnehmendes Quadrat zu Uranus bildet. Das ist eine Periode sehr scharfer, aber möglicherweise nur kurzfristiger Kursveränderungen. Erinnern Sie sich: Der erste Durchgang vom 17. Februar 2021 fiel mit den Mehrjahreshochs mehrerer globaler Aktienindizes zusammen, insbesondere in Asien. Der nächste Durchgang könnte ebenso wichtig sein.

Gefahr und Chance. Das ist die Natur von Saturn und Uranus in Kombination mit Jupiter in den Fischen. Wir bleiben wachsam, ob sich das Saturn/Uranus-Quadrat möglicherweise als ein Börsencrash manifestiert. Das hat es in jedem zweiten Fall seines 45-jährigen Zyklus getan (1930/31, 1839/40). Bislang steigen die Aktien jedoch immer wieder auf neue Hochs, und die Anleger befinden sich in dem Konflikt, entweder an Bord bleiben und weiterhin Gewinne zu verbuchen oder auszusteigen, weil sie befürchten, dass die Bewertungen bald einfach zu hoch für weitere Anstiege sind und die Märkte stark fallen dürften, was schmerzhafte Verluste verursacht, wenn sie die Gewinne nicht sichern, solange sie noch können. 

Es ist der älteste Marktkonflikt von allen: Gier gegen Angst, Jupiter gegen Saturn. Und bis diese Woche, dem 13. Mai, standen sie seit der Wintersonnenwende vom 21. Dezember 2020 im selben Zeichen, dem Wassermann. Dies war eine sehr bullische Periode. Jetzt tritt Jupiter für die Zeit vom 13. Mai bis 28. Juli in die Fische ein, ein veränderliches Zeichen. Hier werden die Märkte wahrscheinlich größere Extreme erleben. Bei veränderlichen Zeichen sind die Höhen und Tiefen oft übertrieben, sowohl was die Marktkurse als auch die kollektive psychologische Stimmung angeht.

Jeder wird in den nächsten Wochen die Möglichkeit haben, das Leben mehr zu genießen. Das kann eine Party sein, ein Fest der Liebe und eine aufkommende Freude am Zusammensein mit anderen nach einer übermässig langen Periode von Stress und Isolation. Es kann auch eine Zeit erhöhter romantischer Impulse sein. Denken Sie jedoch daran, was passiert, wenn Sie zu heftig feiern, zu große Risiken eingehen und die Selbstdisziplin vernachlässigen. Dann können Kater und Verluste folgen. Auch dafür steht Jupiter in den Fischen, zeitgleich mit dem Saturn/Uranus-Quadrat.

Ankündigung

Der monatliche MMA-Cycles-Report für Mai 2021 wird diese Woche veröffentlicht. Jede Ausgabe enthält einen Ausblick auf den US-Aktienmarkt (DJIA- und S&P-Futures), Gold und Silber, den Euro, Rohöl sowie den DAX und SMI. Sie beschreibt zudem die geokosmischen KUDs (geokosmische Kritische Umschwung-Daten) und Sonne/Mond-Umschwung-Daten für den DJIA, Gold und Silber sowie Handelsstrategien für Trader in den nächsten Wochen.

Weitere Informationen und Anmeldung zum Webinar vom 22. Mai unter: www.mmacycles.com/product-category/webinars/

MMA Cycles Report: Aktien- und Rohstoffmärkte

Abonnements: 1 Jahr Fr. 420.– / € 420.–, 4 Monate Fr. 160.– / € 160.– oder 2 Monate Fr. 85.– / € 85.–
Der deutschsprachige Börsenbrief von Raymond Merriman bietet einen einzigartigen langfristigen Ausblick auf die folgenden Märkte: den DJIA (Dow Jones Industrial Average), den SMI (Swiss Market Index), den DAX (Deutscher Aktien-Index), Gold und Silber, Währungen sowie Rohöl.
Der MMA Cycles Report auf Deutsch erscheint einmal pro Monat und umfasst ca. 30–40 Seiten (inklusive 12–15 Charts).
Der Versand erfolgt nur per E-Mail.

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