
Hinweis: Der Gastautor dieser Woche ist Wyatt Fellows
Rückblick
Insgesamt war es eine recht ruhige Woche, wenn man bedenkt, dass in der Vorwoche nach dem Eintritt von Uranus in die Zwillinge am 7. Juli viele Märkte neue Hochs erreicht hatten. Dies könnte jedoch als normale Marktbewegung nach solch starken Gewinnen interpretiert werden. In den USA erreichten der S&P und der Nasdaq erneut moderate neue Allzeithochs, die jedoch vom DJIA noch nicht bestätigt wurden. Da sich diese bärische Intermarkt-Divergenz weiter verstärkt, sendet sie eine Warnung an Anleger, die mit einem Aufschwung rechnen, dass es jederzeit zu einer ziemlich deutlichen Korrektur kommen könnte. In Europa war das Bild gemischt, viele Indizes schlossen nahezu unverändert. Der britische FTSE war der einzige Ausreißer, der im Wochenverlauf um 1,3 % zulegte. Ähnlich verhielten sich auch die asiatischen Aktienmärkte.
Bei den Rohstoffen beendete der Rohölmarkt die Woche mit einem Rückgang, aber nicht ohne sich zu wehren. Gold erreichte am Montag, dem 14. Juli, möglicherweise das letzte Hoch des Hauptzyklus, bevor ein steilerer Rückgang auf ein Primärzyklustief einsetzt. Leider deutete die Kursentwicklung der letzten Woche nach dem Hoch vom Montag bei 3389,30 nicht darauf hin, dass dieser Rückgang bereits begonnen hat. Wir stellen jedoch fest, dass nach wie vor eine bärische Intermarkt-Divergenz zwischen Gold und Silber besteht, nachdem Letzteres auf ein neues 13-Jahres-Hoch gestiegen ist, während Gold unter seinem Allzeithoch von 3509,90 vom April dieses Jahres bleibt. Als Farmer bin ich hier sicherlich voreingenommen, aber die besten Rohstoffmärkte waren in der vergangenen Woche wohl die Getreidemärkte. Mais scheint mit der wichtigen Umkehr am Montag ein Primärzyklustief erreicht zu haben und beendete die Woche fast 0,30 $ über den Tiefs. Sojabohnen waren ebenfalls stark und schlossen fast 0,50 $ über den Tiefs. Die Rallye wurde in der Agrarwirtschaft mit Sicherheit begrüßt, da ich vermute, dass viele Produzenten in diesem Jahr stark unterverkauft sind.
Bei den Kryptowährungen konsolidierte Bitcoin seine Gewinne aus der Vorwoche, aber die wirkliche Schlagzeile lieferte Ethereum, das auf ein neues 6-Monate-Hoch schoss. Dies war vor allem auf die Verabschiedung eines vorteilhaften Gesetzes durch den Kongress zurückzuführen, das die Grundlage für die Integration von Kryptowährungen in einen größeren Teil des Finanzsystems schaffen könnte.
Kurzfristige geokosmische Gedanken
«US-Präsident Trump hat kürzlich seinen Eifer gezeigt, die Berichterstattung in den Medien zu verändern. Gestern änderte sich die Berichterstattung mit Spekulationen über die Zukunft des Vorsitzenden des FED, Jerome Powell. Diese Veränderung könnte teuer werden. Trump erklärte, man sei von Powells Ernennung ‹überrascht› gewesen. Dabei hatte Trump Powell ursprünglich selbst ernannt.»
– «Die Gefahren, überrascht zu werden», morgendlicher Audiokommentar von Paul Donovan, UBS.
Ich bin sicher, die meisten kennen die Abkürzung «TDS», die für «Trump Derangement Syndrome» (Trump Verwirrungs-Syndrom) steht. Der Begriff wird oft von Trump-Anhängern gegenüber einigen seiner schärfsten Kritiker verwendet, und zwar nicht in einem positiven Sinn. Aber um ehrlich zu sein, könnte man diesen Begriff genauso gut auf einige seiner treuesten Anhänger anwenden, die dem Präsidenten blind und ohne zu hinterfragen folgen. Wenn ich das obige Zitat lese, frage ich mich unweigerlich, ob Präsident Trump selbst nicht auch an einer Form von TDS leidet. Die Witze schreiben sich dieser Tage wie von selbst!
«Nach den Ereignissen dieser Woche stellt sich die Frage, ob jemand für Zinssenkungen in den USA eintreten kann, ohne als politische Marionette zu gelten? Gestern hat FED-Gouverneur Waller einige (umstrittene, aber stichhaltige) wirtschaftliche Argumente für Zinssenkungen in den USA vorgebracht, doch seine Position ist politisch befleckt. Das Problem für das FED und die Märkte besteht darin, dass die Politik der US-Regierung weiterhin erhebliche Unsicherheit über die wirtschaftlichen Aussichten schafft.»
– «Kann jemand für Zinssenkungen argumentieren?», morgendlicher Audiokommentar von Paul Donovan, UBS, 18. Juli.
Trump hat Powell in den letzten Wochen scharf kritisiert und ihn öffentlich dafür gerügt, dass er die Zinsen zu langsam senkt. Er hat sogar damit gedroht, den FED-Vorsitzenden zu entlassen, obwohl ich ziemlich sicher bin, dass er dazu ohne triftigen Grund nicht befugt ist. Zu seiner Verteidigung hat Powell öffentlich erklärt, dass seine Vorbehalte gegenüber einer Zinssenkung auf Trumps Zollpolitik und den möglichen inflationären Auswirkungen beruhen, die diese in Zukunft haben könnte. Die Rhetorik zwischen diesen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens dürfte sich angesichts des rückläufigen Merkurs (dem Trickster) vom 17. Juli bis zum 11. August kaum verbessern. Dieser Zeitraum ist oft von Missverständnissen und Kommunikationsproblemen geprägt und nicht der beste Zeitpunkt, um neue politische Maßnahmen (wie Zinssenkungen) einzuleiten oder zu beschließen. Denn wer würde das angesichts der wieder aufflammenden Inflationsberichte und -erwartungen überhaupt wollen? Oh ja! ...dieser Herr. 
An den Finanzmärkten kommt es während der rückläufigen Phase des «Tricksters» häufig zu unruhigen Marktbewegungen mit Umschwüngen alle zwei bis vier Tage. Technische Signale werden ebenfalls weniger zuverlässig, ebenso wie Fake-Out-Bewegungen oberhalb und unterhalb von Unterstützungs- und Widerstandszonen. In der Regel eröffnen wir während dieser Zeit keine neuen Positionen. Die Zinsmärkte (insbesondere T-Notes) scheinen jedoch während der rückläufigen oder direktläufigen Planeten-Station gerne die Richtung zu wechseln. Seit dem 1. März haben T-Notes innerhalb von drei Handelstagen, an denen ein Planet in unserem Sonnensystem die Richtung wechselte, ein isoliertes Hoch oder Tief gebildet. Darauf folgte in der Regel eine handelbare Rallye oder ein Rückgang. Ich erwähne dies, weil Saturn am 12. Juli rückläufig wurde und Merkur es ihm am 17. Juli gleichtat. T-Notes befanden sich im Zeitfenster für ein Hauptzyklus-Tief und fielen nach dem CPI-Bericht am 15. Juli direkt auf die Trendlinienunterstützung. Wenn T-Notes die Tiefs der vergangenen Woche halten können, könnte eine handelbare Rallye (niedrigere langfristige Zinsen) bevorstehen. Ich frage mich, wie das bei Präsident Trump ankommen wird.