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Transzendieren statt kämpfenDer 2. Jungfrau-Neumond vom 21. Septembervon Alexandra Klinghammer
Am Sonntag, den 21. September, ereignet sich um 21.54 Uhr (MESZ) der nächste Neumond und zwar erneut im Zeichen Jungfrau. Der letzte Neumond vom 23. August fand ja bereits in der Jungfrau statt. Er fiel ganz an den Anfang des Zeichens, während beim kommenden Neumond sich Sonne und Mond ganz am Ende der Jungfrau treffen. Gleichzeitig handelt es sich bei diesem Neumond um eine partielle Sonnenfinsternis. Dabei schiebt sich der Mond von der Erde aus gesehen vor unser Zentralgestirn. Da er die Sonne aber nicht ganz bedeckt, kommt es lediglich zu einer Teilfinsternis. Diese kann, im Gegensatz zur Mondfinsternis von vor zwei Wochen, in unseren Breiten nicht beobachtet werden, was aber nicht heisst, dass sie für uns nicht von Bedeutung ist. Eine Finsternis wirkt sich stets auf die ganze Erde aus. Die Sonnenfinsternis ist auf Neuseeland, im südlichen Pazifik und in der Antarktis sichtbar. Was diese Finsternis, mit der der neue Sonne/Mond-Zyklus seinen Anfang nimmt, bedeutet und welche Themen dadurch aktiviert werden, versuche ich im Folgenden zu beleuchten. Dabei spielt eine wichtige Rolle, dass die Sonnenfinsternis in eine Drachenfigur eingebunden ist, wobei sich Sonne und Mond am unteren Ende der Figur, am Drachenschwanz, befinden und genau gegenüber, am Drachenkopf, Saturn und Neptun stehen. Darüber hinaus sind auch Uranus und Pluto in die Figur eingewoben, was von grösster Bedeutung ist, denn dadurch sind alle drei geistigen Planeten (Uranus, Neptun und Pluto) Teil der Finsterniskonstellation. Doch bevor wir uns diesem bedeutsamen kosmischen Ereignis zuwenden, werfen wir zunächst einen Blick auf die Konstellationen des Neumondhoroskops im Einzelnen. Die Konstellationen des Neumondes![]() Neumond vom 21. September 2025 21.09.2025 21:54 LT, 19:54 GT Zürich, CH (47N23, 08E32) Beim kommenden Neumond stehen Sonne und Mond auf 29 Grad Jungfrau und bilden eine Opposition zu Saturn auf 28 Grad Fische sowie eine Opposition zu Neptun auf 1 Grad Widder. Zudem geht vom Neumond ein Trigon zu Uranus auf 1 Grad Zwillinge als auch ein Trigon zu Pluto auf 1 Grad Wassermann aus. Uranus und Pluto befinden sich ebenfalls in einem Trigonaspekt zueinander und machen darüber hinaus jeweils ein Sextil zu Saturn und Neptun. Durch diese Aspekte ergibt sich die erwähnte Drachenfigur. Sonne und Mond, die am Drachenschwanz stehen, bilden zudem ein Halbsextil mit Mars, der sich auf 30 Grad Waage befindet. Mars macht des Weiteren ein Quadrat zu Pluto auf 1 Grad Wassermann. Ein Quadrat konstelliert sich ebenfalls zwischen Uranus auf 1 Grad Zwillinge und Venus auf 3 Grad Jungfrau. Die Venus bildet darüber hinaus ein Quinkunx mit Neptun sowie ein Quinkunx mit Pluto. Auch zwischen Mars und Saturn, zwischen Mars und Neptun sowie zwischen Mars und Uranus ergeben sich jeweils Quinkunx-Aspekte. Mars steht des Weiteren in Opposition zu Chiron, der sich momentan auf 26 Grad Widder befindet. Eine Opposition ergibt sich zudem zwischen Merkur auf 6 Grad Waage und Neptun auf 1 Grad Widder. Bleiben zum Abschluss noch zwei harmonische Aspekte zu erwähnen und zwar das Sextil zwischen Venus auf 3 Grad Jungfrau und Mars auf 30 Grad Waage sowie das Trigon zwischen Jupiter auf 21 Grad Krebs und Lilith auf 20 Grad Skorpion. Die Bedeutung der SonnenfinsternisFindet eine Sonnenfinsternis in einem Tierkreiszeichen statt, ist dies immer eine Gelegenheit, sich mit der tieferen Dimension dieses Zeichens zu beschäftigen. Nicht selten führt dabei - gemäss der Symbolik der Verfinsterung - der Weg über die Auseinandersetzung mit den Zerrformen, Extremen oder Schattenseiten. Dies häufig schon aus dem Grund, weil besonders um die Zeit der Finsternis die schwierigen Aspekte des Zeichens hervortreten oder seine negativen Auswirkungen besonders spürbar werden oder belastend wirken. Die schwierige Seite der Jungfrau zeigt sich in einem ausgeprägten Hang zur Perfektion und dem Bedürfnis nach Kontrolle. Die Tendenz, so viel wie möglich zu regeln, zu ordnen und zu strukturieren ist einerseits hilfreich, weil der Alltag dadurch reibungsloser und effizienter abläuft und auf diese Weise unnötige Aufregungen und Leerläufe vermieden werden. Andererseits kann zu viel Organisation, Tun und Beschäftigt-Sein zum Problem werden. Dann nämlich, wenn solche Verhaltensweisen einengend wirken, indem sie Gelassenheit, Spontaneität und Leichtigkeit untergraben. Die ständige Betriebsamkeit laugt nicht nur aus, sondern schneidet uns von unserer Lebendigkeit ab. In Berührung kommen mit der Kraft und Weisheit des SeinsDas Leben ist jeden Moment frisch, neu und unberührt wie Tautropfen am Morgen. Es ist schön und wild wie ein Wasserfall im Gebirge. Mit dem Leben mitzufliessen und sich seinen Rhythmen zu überlassen, ist eines der grössten Abenteuer. Da wir jedoch nie wissen können, wohin uns dieses Abenteuer führt, verschliessen wir uns ihm gegenüber aus Angst. Anstatt uns dem Leben hinzugeben, versuchen wir ihm unsere eigenen Vorstellungen, Regeln und Strukturen aufzudrücken. Das verschafft uns vermeintliche Sicherheit, schneidet uns aber von der übersprudelnden Kraft und Freude des Seins ab. Die tiefe Ruhe und der vollkommene Frieden, die am Grund des Seins zu finden sind, lassen sich nur erfahren, wenn wir vom Stress, von der Umtriebigkeit und dem unablässigen Beschäftigt-Sein, das für unsere Zeit so typisch ist, ablassen. Sich dieser Tatsache gewahr zu werden, darin liegt eines der Geschenke dieses Neumondes. Neptun an der Spitze der Drachenfigur steht symbolisch für diese Einsicht. Er deutet auf das hin, worum es geht, nämlich um Vertrauen, Hingabe und Akzeptanz. Wenn wir jetzt merken, dass wir unsere Energie und Freude vor lauter Pflichten und To-do-Listen verlieren, wenn wir unser Tätigsein als Mühsal empfinden oder wenn wir in uns eine leise Sehnsucht nach mehr Lebendigkeit, Intensität und Freiheit verspüren, können wir dies als Weckruf verstehen, um mehr zu entspannen und inne zu halten. Nichts drängt, nichts muss erreicht werden, keine Eile ist notwendig. Lassen wir los und vertrauen wir, kann die Weisheit des Lebens uns führen. Das Leben besitzt seine eigene Intelligenz, die viel grösser ist als unser Verstandesdenken. Wenn wir uns der Weisheit und Intelligenz des Ganzen überlassen, schaffen wir damit die besten Voraussetzungen, dass genau das Richtige zur richtigen Zeit uns erreicht und geschehen kann. Und im Moment kann sehr viel passieren. Durch die Verbindung der drei geistigen Planeten Uranus, Neptun und Pluto steht die Tür sperrangelweit offen, um uns von dieser mächtigen, transzendieren Kraft erfassen und verwandeln zu lassen. Im Aussen Chaos - in Innern FriedenIm Aussen scheint dagegen das Chaos zu herrschen, denn in der äusseren Welt manifestiert sich ein Zusammentreffen dieser grossen kollektiven Energien häufig als turbulent und disruptiv. Dies ist momentan besonders spürbar, weil Pluto seit Ende August zudem «out of bounds» steht. Das heisst, Pluto überschreitet gerade die üblichen Grenzen, innerhalb denen sich Planeten normalerweise bewegen. Das gibt ihm eine explosive Kraft. Darüber hinaus befindet er sich im harten Aspekt zu Mars. Macht- und Ohnmachtthemen, Erpressung und Manipulation, Krieg und Gewalt sind die destruktiven Seiten dieses Energiegemisches. Häufig dürfte es dabei um Prestige, Land und Geld gehen. Auch im persönlichen Leben kann es gegenwärtig zu Auseinandersetzungen kommen. Wenn in diesem Zusammenhang Ärger und Wut aufbranden, versuchen Sie, mit diesen Emotionen so konstruktiv wie möglich umzugehen. Sie sind menschlich und dürfen da sein. Wichtig ist jedoch, dass wir uns nicht in gegenseitigen Vorwürfen und Verdächtigungen verstricken. Ansonsten können Konflikte schnell einmal eskalieren oder zu unschönen Konsequenzen führen. (Wer mehr zum Phänomen «out of bounds» erfahren möchte, sei auf meinen Artikel in der aktuellen Ausgabe von Astrologie Heute hingewiesen. Welche Wirkung «out of bounds»-Planeten im Geburtshoroskop haben können, ist des Weiteren Thema des Online-Abendseminars im Oktober.) Gleichzeitig können uns die Energien der gegenwärtigen Zeit mit dem Urgrund des Seins verbinden. Im Grunde sind und waren wir nie getrennt von der Quelle. Denn das Ganze, das Göttliche hat uns hervorgebracht. Wie können wir also je etwas anderes als Teil der Quelle sein? Der Tropfen ist eins mit dem Meer. So kann man gar nicht genug betonen, wie einzigartig die gegenwärtige Zeit ist, um mit jeder Faser seines Seins diese Wahrheit zu fühlen und zu spüren. Das tiefgründige Wassertrigon zwischen Jupiter und Lilith hilft uns, unsere Augen für dieses Mysterium zu öffnen. Der königliche WegDie Königsdisziplin, um zu dieser Erfahrung zu gelangen, heisst Akzeptanz. Uns ist häufig gar nicht bewusst, wie sehr wir gegen uns selbst kämpfen. Wir wollen zum Beispiel ruhig werden in der Meditation. Aber wenn uns dann tausend Gedanken überfallen, sind wir unzufrieden mit uns. Akzeptanz heisst, auch das Abgelenkt-Sein anzunehmen und zu bejahen. Tun wir es nicht, sind wir bereits im Unfrieden. Und alles wogegen wir Widerstand leisten, wird nur stärker. Akzeptieren wir die Dinge, so wie sie sind, gelangen wir dagegen unmittelbar in einen friedlichen, harmonischen, gelösten Zustand. In diesem Zustand sammelt sich ein grosses Reservoir an Energie in uns, denn keine Kraft wandert ab oder wird unnötig verschwendet. Dies ist die vollendete Haltung der Jungfrau. Aus einem solchen Zustand strömt grosse Kreativität und Schöpferkraft, die uns aus dem Kosmos momentan im Überfluss erreicht. Aber dafür braucht es die annehmende Haltung, die die Jungfrau in ihrer höchsten Entsprechung repräsentiert. Dann ordnen sich die Dinge von alleine, weil nicht mehr wir, sondern die kosmische Schöpferkraft wirkt und gestaltet. Unsere Aufgabe dabei ist, uns von alten Konditionierungen und Wertungen zu befreien, um bereit und offen für diese Kraft und Weisheit zu werden. Auf diese Weise öffnen wir uns für die höchste Erfahrung des Seins. |