Das göttliche Licht

von Alexandra Klinghammer

 

Seit dem 22. Juli befindet sich die Sonne auf ihrer jährlichen Reise durch den Tierkreis im Zeichen Löwe. Dort wird sie bis zum 22. August bleiben. Die Sonne ist im Zeichen Löwe zu Hause. Es ist ihr Domizil. Entsprechend hat sie im Löwe-Zeichen ihre stärkste Entfaltungskraft, was wir auch daran merken, dass für gewöhnlich die Tage zwischen Ende Juli und Ende August zu den heissesten im Jahr gehören, auch Hundstage genannt. Warum wir nicht von Löwe-, sondern von Hundstagen sprechen, hat seinen Ursprung im alten Rom. Die Periode ist nach dem Sternbild Grosser Hund benannt (Canis Major), in dem der helle Stern Sirius liegt, der damals während dieses Zeitraumes zusammen mit der Sonne auf- und unterging.
 

Die Wiederentdeckung des geistigen Lichtes

Die strahlende Löwe-Zeit, durch die wir gerade gehen, hat in mir den Impuls geweckt, etwas über die Sonne und ihre geheimnisvolle Kraft zu schreiben. Denn die Sonne birgt noch viele, uns unbekannte Geheimnisse, die wir wohl im Laufe des fortschreitenden Wassermann-Zeitalters nach und nach entdecken beziehungsweise wiederentdecken werden. Das Löwe-Zeichen liegt dem Wassermann-Zeichen gegenüber, und so wird auch seine Qualität in den kommenden rund 2000 Jahren an Bedeutung gewinnen. Uns Menschen dürften mehr und mehr die geistig-energetischen Facetten des Sonnenlichtes bewusst werden. Die spirituelle Natur der Sonne war nicht zuletzt der Grund, warum sie in den alten antiken Kulturen, die in vielfacher Hinsicht so viel mehr wussten als wir, so verehrt wurde. Viele heilige Stätten und Kultplätze sind nach Stationen des Sonnenlaufes ausgerichtet. Berühmte Beispiele sind die Tempelanlage Angkor Wat in Kambodscha, Stonehenge in Südengland, die Pyramide des Kukulcán in Mexiko oder der Karnak-Tempel in Oberägypten.

Wir kennen heute vor allem die physische Seite des Lichtes und das, was es in uns bewirkt. So steuert das Sonnenlicht unseren Schlaf-und Wachrhythmus, unterstützt unseren Knochenbau, indem es die Vitamin D-Produktion im Körper über unsere Haut anregt und stärkt allgemein unsere Abwehrkräfte. Seine feinstoffliche sowie seine geistig-spirituelle Dimension sind uns dagegen noch kaum bekannt.
 

Der heilige Ton

Ich selbst habe immer sehr stark auf das Sonnenlicht reagiert. Auch wenn mir das lange nicht bewusst war. So schwankten meine Leistungen während meiner Schulzeit je nach Stand der Sonne. Im Sommer waren sie häufig auffallend besser als im Winter. Auch später erlebte ich immer wieder in den Sommermonaten, vor allem zwischen Juni und Juli, wie meine Kreativität besonders ausgeprägt war. Viele meiner eindrücklichsten spirituellen Erfahrungen und geistigen Erkenntnisse geschahen in dieser Periode des Jahres. Das Sonnenlicht schien meine höheren geistigen Zentren dann verstärkt zu aktivieren. All das führte dazu, mich näher mit dem Mysterium des Lichtes zu befassen. Heute, wo ich viel mit dem inneren Licht arbeite, sind diese Schwankungen nicht mehr vorhanden. Denn man kann sich ebenfalls sehr gut über die eigene Imaginationskraft mit dem Licht verbinden. Eine Möglichkeit besteht beispielsweise darin, sich mit geschlossenen Augen die Sonne vorzustellen. Ich habe das kürzlich ausprobiert, indem ich die aufgehende Sonne vor meinem inneren Auge visualisierte. Die vitalisierende Wirkung der Übung hat mich beeindruckt.

Eine andere Möglichkeit, die Kraft der Sonne zu nutzen, ist der Sonnenton. Anstatt sich dem Sonnenlicht auszusetzen, lässt man dabei den "Klang der Sonne" auf sich wirken. Besonders in Zeiten, wenn wenig Sonnenlicht vorherrscht, wie in den Wintermonaten, hilft der Ton der Sonne, die eigene Vitalität zu stärken. (Natürlich ersetzt dies keine Aufenthalte im Freien). Auch Pflanzen reagieren auf den Sonnenton. In München haben junge Forscher einmal Geranien auf diese Weise zum Blühen gebracht. Mitten im Winter hielten sie täglich für einige Minuten, bis der Ton verklungen war,  eine auf den Sonnenton gestimmte Stimmgabel an den Blumentopf.

Ich erfuhr von diesem Experiment über Joachim-Ernst Berendt. Der im Jahre 2000 verstorbene bekannte Musikjournalist und Jazzredaktor setzte sich intensiv mit der Welt des Klanges und in diesem Zusammenhang auch mit Planetentönen auseinander. Aus seiner Radiosendung, die damals im Südwestfunk lief, stammt die für mich schönste Aufnahme des Sonnentons, bei dem Musiker auf vielen verschiedenen Instrumenten der Welt den Sonnenton abspielen.
(Die Sendung ist als Audio-CD-Box verfügbar: Joachim-Ernst Berendt: Set 13 CDs: Die Welt ist Klang / Vom Hören der Welt / Muscheln in meinem Ohr.)
 

Die Sonne als Zentrum göttlicher Kraft und Weisheit 

Für die Inder ist der Sonnenton der Vater aller anderen Töne. Tempelglocken und Gongs werden bevorzugt auf ihn gestimmt. Das heilige Mantra Om am liebsten auf ihm intoniert. Für den Musikwissenschaftler Hans Cousto, einem der bekannten Pioniere der Berechnung von Planetentönen, entspringt der Sonnenton einer höheren Dimension. Für ihn repräsentiert er die Grenze zwischen Diesseits und Jenseits und steht für das Magische und Transzendentale. In Indien, wo die Sonne als das Zentrum der göttlichen Kraft und Weisheit verehrt wird, ist dieses Wissen seit jeher gegenwärtig. Für sie verbirgt sich hinter der physischen Gestalt der Sonne die eigentliche göttliche Kraft. Diese Sichtweise ist auch in die westliche spirituelle Astrologie eingeflossen, beispielsweise bei Alan Leo, für den das göttliche Leben und Wirken sich in speziellem Sinne in der Sonne manifestiert. In seinem Buch "Esoterische Astrologie" schrieb er: "Ein Bewusstsein, Ein Leben, Eine Energie durchwaltet das ganze Sonnensystem, die des erhabenen Wesens, das es im Anfang schuf und noch erhält, […]; seine Vitalität, von der Sonne ausgestrahlt, beseelt die Körper aller Lebewesen, und jede Bewusstseinsform, ob menschlich oder aussermenschlich, hat ihren Ursprung in Ihm."
 

Sonnenmantras – Sich mit der Sonne verbinden

Es gibt einige wundervolle Mantras, in denen die Sonne als Repräsentantin des Göttlichen verehrt wird. Durch das Chanten dieser Sonnenmantras können wir eine feine Verbindung zur göttlichen Präsenz herstellen. Sonnenmantras zu singen, ist eine heilige wie heilende Erfahrung. In Indien werden sie vornehmlich zu Sonnenaufgang oder zu Sonnenuntergang gesungen. Ich liebe es, mich zu diesen magischen Tageszeiten mit der Sonne zu verbinden. Wenn ich nicht ein Mantra chante, stehe ich einfach nur da. Der Sonne zugewandt, danke ihr von Herzen für all das, was sie mir schenkt und was sie für das Leben hier auf Erden tut. Die Sonne liebt es angesungen zu werden und sie reagiert auf unsere Zuwendung. Das lässt sich nach einiger Zeit tatsächlich wahrnehmen, wenn wir unser Herz öffnen und ganz präsent sind. Durch die Verbindung mit ihr wird unser Energiekörper gereinigt und durchlichtet. Ich fühle mich danach immer sehr glücklich, friedlich und genährt.

Zwei bekannte Mantras, die das göttliche Licht verehren, sind das berühmte Gayatri Mantra und das Mantra Om Hrim Sum Suryaya Namaha. Eine nach meinem Geschmack schönsten Interpretationen der Mantras habe ich Ihnen hier als Links angefügt.

Gayatri Mantra 
https://www.youtube.com/watch?v=4IFlaG45xM8

Mantra Om Hrim Sum Suryaya Namaha
https://www.youtube.com/watch?v=w1uZqFITRWQ


Ich wünsche Ihnen von Herzen eine erfüllte und lichtvolle Zeit.

Herzlich, Ihre
Alexandra Klinghammer

 

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