Das heilsame Potenzial einer Finsternis

Der Zwillinge-Neumond vom 10. Juni

von Alexandra Klinghammer

 

Am Donnerstag, den 10. Juni, ereignet sich um 12.52 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit der nächste Neumond und zwar im Zwillinge-Zeichen. Dabei handelt es sich zugleich um eine Sonnenfinsternis. Nach der totalen Mondfinsternis vor zwei Wochen folgt nun eine ringförmige Sonnenfinsternis. Ringförmige Sonnenfinsternisse entstehen immer dann, wenn der Mond sich komplett vor die Sonne schiebt. So wie es auch bei einer totalen Finsternis geschieht. Doch da zurzeit der Mond besonders erdfern steht, erscheint er von der Erde aus gesehen kleiner und kann daher die Sonnenscheibe nicht ganz verdecken. So bleibt ein strahlend heller äusserer Sonnenring bestehen.

Die Sonnenfinsternis wird jedoch nur in der Nordpol-Region zu sehen sein. In unseren Breiten schiebt sich der Mond lediglich ein kleines Stück vor die Sonne, sodass wir bei guter Sicht nur eine partielle Verfinsterung mitbekommen. Je nördlicher man wohnt, desto mehr wird die Sonne durch den Mond verdeckt. Sonnen- wie Mondfinsternisse sind überall auf der Erde spürbar, nicht nur dort, wo sie sichtbar sind. Man kann wahrnehmen, wie der Energiefluss sich während einer Eklipse verändert. So baut sich während des Finsternismaximums eine Art Druck auf, der sich so anfühlt, als ob für einen Moment der Energiefluss unterbrochen oder blockiert würde. Zeiten von Finsternissen sind häufig intensiv. So können sich um Eklipsen herum schwierige Situationen ergeben oder sich Dinge unangenehm zuspitzen. Ebenso kann es aber auch zu bemerkenswerten Entwicklungen, Durchbrüchen oder wichtigen Weichenstellungen kommen.

Welche Themen durch die bevorstehende Sonnenfinsternis in den Vordergrund rücken und uns beschäftigen dürften, erläutere ich im Anschluss an die Beschreibung der Konstellationen des Neumondhoroskops. 
 

Die Konstellationen des Neumondes (Sonnenfinsternis)


Neumond vom 10. Juni 2021
10.06.2021, 12:52 LT, 10:52 GT
Zürich, CH (47N23, 08E32)

 

Beim kommenden Neumond stehen Sonne und Mond auf 20 Grad Zwillinge und bilden eine Konjunktion mit dem rückläufigen Merkur auf 21 Grad Zwillinge sowie ein Quadrat zu Neptun auf 23 Grad Fische. Quadrat-Aspekte finden sich ebenfalls zwischen Venus auf 10 Grad Krebs und Chiron auf 12 Grad Widder sowie zwischen Saturn auf 13 Grad Wassermann und Uranus auf 13 Grad Stier. Nur vier Tage nach Neumond, am 14. Juni, bilden Saturn und Uranus ihr zweites exaktes Quadrat in diesem Jahr. Ein weiterer Spannungsaspekt in Form einer Opposition konstelliert sich zwischen Mars auf 29 Grad Krebs und Pluto auf 26 Grad Steinbock. Von Pluto geht des Weiteren ein harmonisches Trigon zu Lilith auf 26 Grad Stier aus. Ein harmonischer Aspekt findet sich zudem zwischen Saturn und Chiron, die ein Sextil zueinander bilden. Von Bedeutung ist ebenfalls Jupiter. Dieser befindet sich seit Mitte Mai im Fische-Zeichen und steht im Neumondhoroskop auf 2 Grad Fische. (Dem Transit von Jupiter durch das Fische-Zeichen widme ich mich unter anderem in der aktuellen Ausgabe von Astrologie Heute.)
 

Sich Zeit nehmen für Entscheidungen

Bei diesem Neumond sind neben dem Neumond selbst der rückläufige Merkur sowie Neptun die Hauptdarsteller. Im weltlichen Leben kann das Quadrat zwischen dem rückläufigen Merkur und Neptun zu Unklarheiten, Verwirrung, Missverständnissen, Fehleinschätzungen und Verzögerungen führen. Planen Sie daher für Fahrten immer genügend Zeit ein, um rechtzeitig anzukommen. Ich war gestern mit dem Auto unterwegs und es war ein regelrechter Hindernislauf durch Strassensperren und Baustellen hindurch, bis ich mein Ziel erreichte. Auch in der Kommunikation gilt es aufmerksam und achtsam zu sein. Zudem wartet man mit wichtigen Entscheidungen am besten bis nach der Sonnenfinsternis, noch besser bis nach dem 22. Juni. Dann nämlich beendet Merkur seine Rückläufigkeit und bewegt sich wieder vorwärts durch den Tierkreis. Falls man Entscheidungen oder Situationen nicht aufschieben kann, ist es wichtig, sorgfältig auf alle Details zu achten. Keinesfalls sollte man hetzen oder sich unter Druck setzen lassen, weder durch sich selbst noch durch andere. Immer wieder geht es darum, die Ruhe zu bewahren und sich von Wellen von Unruhe und Stress, die periodisch aufwallen, nicht mitreissen zu lassen. Auf diese Weise gelingt es, den Überblick auf bestmögliche Weise zu behalten. Denn es dürften jetzt viele Informationen und Eindrücke auf uns einströmen, die es zu sortieren und einzuordnen gilt.

Nehmen Sie sich Zeit, um das Für und Wider einer Sache gründlich auszuloten. Unser Verstand ist jetzt besonders gefragt. Konzentriertes Nachdenken und analysieren helfen uns dabei, Klarheit in einer Sache zu bekommen. Doch ebenso gilt es, auf sein Bauchgefühl zu hören. Unsere Fähigkeit, Dinge intuitiv wahrzunehmen, ist momentan besonders ausgeprägt. Wenn Ihnen also etwas mulmig vorkommt, Sie ein ungutes Gefühl bei einer Sache beschleicht oder Sie sich beim Zusammensein mit einem Menschen unwohl fühlen, nehmen Sie das ernst. Sie spüren mehr, als Sie vielleicht für möglich halten oder wahrhaben wollen. Dem eigenen Bauchgefühl zu vertrauen, ist auch deshalb momentan so wichtig, weil unsere Intuition uns jetzt wichtige Signale sendet, die wir mit unserem Verstand alleine nicht erfassen können.
 

Altes flackert möglicherweise noch einmal auf

Auch bei unseren Handlungen ist Achtsamkeit gefragt. Besonders um die Finsternis herum besteht nämlich eine erhöhte Unfall- und Verletzungsgefahr. Zudem sind wir zurzeit durchlässiger sowie irritierbarer und anfälliger und brauchen mehr Ruhe und längere Regenerationszeiten. Unsere Abwehrkräfte laufen möglicherweise momentan nicht auf Hochtouren, sodass es weise ist, jetzt ganz besonders liebevoll und vorsichtig mit sich umzugehen und das eigene System nicht überzustrapazieren. Auf Stress könnte der Körper sonst mit Entzündungen oder anderen Beschwerden reagieren. Es ist aber auch eine Zeit, in der alte Themen, die noch nicht oder noch nicht ganz verarbeitet oder abgeschlossen wurden, wieder aufflackern – sei es auf körperlicher oder seelischer Ebene oder beiden. Nicht immer verstehen wir dabei, was gerade mit uns geschieht oder über uns hereinbricht. Neptun verfolgt häufig seine eigene Agenda, die für uns undurchsichtig und daher nicht immer leicht zu durchschauen ist. Dennoch hat das, was jetzt passiert, seinen tieferen Sinn. Darauf sollten wir versuchen zu vertrauen.
 

Reinigungs- und Heilungsprozesse

Dieser Neumond besitzt ein heilendes Potenzial – wie letztlich jede Finsternis. Finsternisse initiieren Abbau- und Reinigungsprozesse, die dazu beitragen können, krankmachende oder den Körper schwächende Einflüsse zu eliminieren. Ich selbst habe dies während der letzten Mondfinsternis Ende Mai wieder erleben dürfen. Ich schildere Ihnen kurz, was passiert ist, damit Sie ein Gefühl bekommen, auf welche Weise eine Finsternis heilsam wirken kann:
Mitte Mai bekam ich plötzlich wie aus heiterem Himmel Verdauungsprobleme. Ausgelöst wurden sie vermutlich durch verunreinigtes Trinkwasser. In der Nacht vor der Mondfinsternis meditierte ich und bat um Hilfe und Heilung. Schon einige Tage vorher hatte ich um Genesung gebeten. Bis jetzt war jedoch nichts passiert. Die Beschwerden waren unverändert. Doch nun, wo ich draussen auf der Terrasse sass, flankiert vom Vollmond zu meiner Linken, eingehüllt in sein Energiefeld, durchfuhr mich plötzlich ein energetischer Strom von oben bis unten. Im dem Moment spürte ich, dass etwas Wichtiges passiert war. Am nächsten Tag waren die Beschwerden praktisch vollständig verschwunden, meine Verdauung nach zwei Tagen wieder im Lot. 
 

Ungereimtheiten kommen an die Oberfläche

Genauso wie sich jetzt Dinge lösen können, ist es jedoch ebenso denkbar, dass sich Situationen zuspitzen. Es liegt momentan einiges an Konfliktpotenzial in der Luft, was dazu führt, dass sich bestehende Schwierigkeiten verschärfen oder neue auftreten können. So kommen jetzt möglicherweise Dinge an die Oberfläche oder werden sichtbar, die schon lange im Ungleichgewicht sind oder die bislang verdrängt, ignoriert oder vertuscht wurden. Konflikte können überall dort entstehen, wo nicht mit offenen Karten gespielt wird, wo wichtige Informationen vorenthalten werden oder wo versucht wird, mit Manipulation oder Ablenkungs- und Täuschungsmanövern zu agieren. Bleiben Sie wachsam und lassen Sie sich nicht in etwas verwickeln oder zu etwas überreden, was für Sie nicht stimmig ist oder zu dem Sie nicht vollumfänglich Ja sagen können. Und bemühen Sie sich selbst ebenfalls um grösstmögliche Transparenz und Offenheit. Äussern Sie ruhig und klar, was Sie denken, was Sie wollen oder was Sie betroffen macht, ohne Ihr Gegenüber dabei zu verurteilen oder ins Unrecht zu setzen. Bleiben Sie stets sachlich, auch und besonders dann, wenn Sie angegriffen werden. Vielleicht müssen Sie in einer Sache nun klar Stellung beziehen und Farbe bekennen. Zudem können zurzeit verschiedene Anschauungen, Meinungen, Überzeugungen und Weltbilder hart aufeinanderprallen.  
 

Liebevoll dem begegnen, was sich zeigt

Wenn Sie spüren, dass etwas für Sie nicht mehr stimmig ist, erwägen Sie vielleicht sogar, jetzt einen Schlussstrich zu ziehen und einen Kontakt nicht mehr weiter pflegen zu wollen oder zu beenden. Grund für solche Entscheidungen können Enttäuschungen oder ein Vertrauensverlust sein. Auch Gefühle von Traurigkeit und Wut mögen gegenwärtig vermehrt auftreten, ausgelöst durch konkrete Situationen, aber auch ohne direkten äusseren Anlass. Fühlen Sie die Gefühle, die auftauchen, ganz aus. Das wirkt lösend und befreiend. Was sich jetzt meldet, hat seine Wurzeln höchstwahrscheinlich in frühen, bislang ungelösten Konflikten und Traumata. Schauen Sie sich daher die Situationen, in die Sie jetzt geraten, genau an und versuchen Sie dem, was sich zeigt, mit einer offenen und liebevollen Haltung zu begegnen. Auf diese Weise können wichtige Entwicklungsschritte vollzogen werden, die sich mitunter so anfühlen, als ob eine alte Last von Ihnen abfliesst oder ein gordischer Knoten sich endlich lösen darf.

Auch anderen Menschen gegenüber sind wir jetzt zu viel Solidarität und Mitgefühl fähig und zur Stelle, wo diese unsere Hilfe und Unterstützung brauchen. Auf unsere Beziehungen kann sich dies belebend und befruchtend auswirken und zu einer grösseren Innigkeit, Achtsamkeit und Sensibilität füreinander führen. Doch sollten wir diese Qualitäten ebenso uns selbst gegenüber zum Ausdruck bringen. Eines der grössten Geschenke dieses Neumonds liegt darin, zu lernen, uns anzunehmen und zu lieben, so wie wir sind. Mit all unseren Ecken und Kanten, mit all unseren Licht- und Schattenseiten. Wenn es uns gelingt, uns von Schuldgefühlen und Selbstvorwürfen zu befreien, kann dieser Neumond zu einem wichtigen Wendepunkt in unserem Leben werden. Denn er führt uns auf den Weg der Liebe.
  

Ich wünsche Ihnen alles Liebe und Gute und das Allerbeste für den neuen Sonne/Mond-Zyklus.

Ihre
Alexandra Klinghammer 

 

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