Ein Zufluss an frischen Kräften und neuen Ideen

Der Stier-Neumond vom 8. Mai

von Alexandra Klinghammer

Am Mittwoch, den 8. Mai, ereignet sich um 5.22 (MESZ) der nächste Neumond und zwar im Stier-Zeichen. Stier ist das zweite Zeichen des Tierkreises und verkörpert die stärkste Entfaltung von Vitalität und Lebenskraft. Zur Stier-Zeit blüht die Natur voll auf und präsentiert sich in ihrer ganzen Fülle und Schönheit. Nicht zufällig gilt der Mai seit jeher als der Wonnemonat des Jahres. Stier hat, wie alle Erd-Zeichen, einen engen Bezug zum Irdischen und zur Materie. Mit den elementaren, aufbauenden Kräften des Lebens in Fühlung zu sein, sie zu geniessen sowie produktiv und gestaltend zu verwenden, ist sowohl Grundmotivation als auch Lebenselixier dieses Zeichens. Zudem repräsentiert der Stier den Teil in uns, der nach Sicherheit und Beständigkeit strebt und der am liebsten in seiner Ruhe- und Komfortzone verweilt. Nun findet der Neumond aber in Konjunktion mit dem Planeten Uranus statt, der genau das verkörpert, was die Stier-Seite in uns nicht sonderlich schätzt: Veränderung, Unruhe, plötzliche Umschwünge. Was dies für den kommenden Zyklus bedeutet, versuche ich im Folgenden zu skizzieren und konzentriere mich dabei vor allem auf die Möglichkeiten, wie uns eine kreative Synthese dieser unterschiedlichen Qualitäten gelingen kann. Eine weitere wichtige Konstellation dieses Neumondes ist die dritte und letzte Konjunktion zwischen Merkur und Chiron, sodass wir uns der Bedeutung dieses Aspektes ebenfalls zuwenden wollen. Zudem befinden sich Mars und Venus gegenwärtig in ihren eigenen Zeichen - also in Widder und Stier -, weshalb unser Augenmerk gleichfalls auf diese gerichtet sein wird.

Doch schauen wir uns, bevor wir in die erwähnten Themen näher einsteigen, zunächst die Konstellationen des Neumondhoroskops im Einzelnen an.
  

Die Konstellationen des Neumondes

Neumond vom 8. Mai 2024
08.05.2024 05:22 LT, 03:22 GT
Zürich, CH (47N23, 08E32)
 

Beim kommenden Neumond stehen Sonne und Mond auf 18 Grad Stier und - wie bereits erwähnt - in Konjunktion mit Uranus, der sich auf 23 Grad Stier befindet. Auch die Venus auf 11 Grad Stier macht eine weite Konjunktion mit dem Neumond. Zudem geht von Sonne und Mond ein Sextil zu Saturn auf 17 Grad Fische und ein weites Trigon zur Lilith auf 24 Grad Jungfrau aus. Jupiter auf 26 Grad und Uranus auf 23 Grad Stier stehen weiterhin in Konjunktion miteinander sowie ebenfalls im Trigon zur Lilith. Uranus bildet darüber hinaus ein Halbsextil zu Merkur auf 22 Grad Widder sowie ein Halbsextil zu Chiron auf 21 Grad Widder. Merkur und Chiron machen ihrerseits zudem einen Quinkunx-Aspekt zur Lilith. Im Widder und damit in seinem Domizil befindet sich auch der Planet Mars. Er steht auf 6 Grad und damit im Sextil zu Pluto auf 2 Grad Wassermann, der wiederum ein Halbquadrat zu Saturn bildet. Am 2. Mai wurde er stationär und am 3. Mai hat er seine Richtung gewechselt und läuft nun bis zum 11. Oktober rückwärts durch den Tierkreis. Ebenfalls seit dem 3. Mai befindet sich Neptun auf dem symbolträchtigen Grad von 29 Grad Fische. Dieser letzte Grad des Tierkreises wird auch als «Kosmische Spalte» bezeichnet. Im Neumondhoroskop steht Neptun in Opposition zur Lilith und im Sextil zu Jupiter. 
 

Glückliche Fügungen und nervige Zwischenfälle

Ich habe eingangs die Bedeutung von Uranus für diesen Neumond erwähnt. Die veränderungsfreudige Qualität dieses Planeten kann sich einerseits als ein Gefühl von Aufbruch und Erneuerung bemerkbar machen. Vielleicht äussert sich dies über eine gewisse Ungeduld oder ein inneres Aufgekratzt-sein, was mögliche Vorzeichen dafür sind, dass sich etwas Neues in unserem Leben anbahnt und manifestieren will. Andererseits mag die uranische Qualität aber auch über plötzliche, unvorhergesehene Entwicklungen zum Ausdruck kommen, oder die Dinge folgen Schlag auf Schlag aufeinander,  sodass weniger Zeit für Ruhe und Entspannung bleibt als wir benötigen oder uns wünschen. Das gilt ganz besonders für die Zeit bis zum 15. Mai und etwas weitergefasst bis zum 20. Mai. Vor allem in diesen Tagen braucht es mitunter immer wieder Flexibilität und Offenheit. Ziele, Pläne oder Vorhaben dürften möglicherweise nicht wie gewünscht umgesetzt oder verwirklicht, sondern müssen gemäss den gegebenen Umständen variiert, verändert oder angepasst werden. Das kann mühsam, nervenaufreibend und anstrengend sein.

Da wir jedoch weiterhin unter dem Eindruck der Jupiter/Uranus-Konjunktion stehen, mögen wir dabei auch von glücklichen Entwicklungen profitieren. Das können kleine, aber durchaus freudige Ereignisse sein. Beispielsweise wenn wir eine Einladung planen und das Wetter schöner ausfällt als vom Wetterdienst vorhergesagt, sodass unsere Feier unerwartet im Freien steigen kann. Doch auch wenn sich die Dinge auf den ersten Blick nicht angenehm oder günstig für uns präsentieren, können sie es dennoch sehr wohl sein. Wir mögen das Positive oder Förderliche im Moment vielleicht nicht erkennen. Doch später, wenn wir mehr wissen und auf die Zeit zurückblicken, sehen wir, dass das, was sich anfänglich als störend oder unbequem erwies, letztlich als eine glückliche Fügung entpuppte.
 

Aufbruchstimmung

Positiv kann sich der Neumond auch dahingehend äussern, dass wir vermehrt Lust verspüren, etwas Neues auszuprobieren oder in Angriff zu nehmen. Ideen blitzen in uns auf und elektrisieren uns. Freude, Zuversicht und neue Hoffnung machen sich breit. Möglicherweise auch deshalb, weil uns frische Kräfte zufliessen, die uns beleben und motivieren. Wir fühlen uns stärker und vitaler als auch schon, was unsere Lust, aktiv zu sein und etwas zu bewegen, fördert. Für einen guten Ausgleich sorgt dabei die Venus. Sie federt die allzu ungestümen oder vorschnellen Tendenzen, die von Mars in Widder und Uranus ausgehen, ab. In ihrem eigenen Zeichen Stier stehend, vermittelt sie uns einen guten Zugang zum Machbaren und hilft uns, unser Aktionen auf ihre Solidität und Realisierbarkeit hin zu prüfen. Und sie dürfte uns klare Signale geben, wenn etwas nicht stimmig oder bekömmlich für uns ist. Achten Sie daher darauf, welche Zeichen Ihr Körper Ihnen gibt. Ihr Kopf will vielleicht etwas Bestimmtes, doch Ihr Bauchgefühl sagt Ihnen möglicherweise etwas anderes. Vor allem, wenn Unpässlichkeiten oder Beschwerden auftreten, sollten Sie hellhörig werden und über die Bücher gehen.
 

Der Intuition die Führung überlassen

Jeder Neumond im Stier hat eine starke formgebende Kraft. Das hängt nicht zuletzt mit dem Mond zusammen, der im Stier-Zeichen als erhöht gilt. Der Mond ist die «Mutter der Form». Jeder Form liegt eine Idee oder ein geistiger Impuls zugrunde. Form ist stets geronnener Geist. Die Welt der Ideen und des Geistes repräsentiert aber Uranus. Dieser Neumond eignet sich daher dazu, einer Idee oder einer Vision zur Geburt zu verhelfen. Oder, wenn eine solche noch nicht vorliegt, den Geist in eine Verfassung zu bringen, die es ermöglicht, eine solche zu empfangen. Je ruhiger der Geist ist, desto besser kann sich unsere Intuition bemerkbar machen und uns auf unserem Weg dienlich sein. Dies können wir auch nutzen, wenn wir in Situationen geraten, die uns aufwühlen. Läuft etwas nicht so wie geplant oder gedacht, dann können Sie beispielsweise Ihre Intuition einladen, für Sie die beste Lösung zu finden. Normalerweise erhöhen wir unsere Anstrengungen, wenn sich uns Hindernisse in den Weg stellen. Eine Alternative in solchen Momenten ist es, loszulassen und sich für einen Moment in die Stille zurückzuziehen und den Geist offen und weit werden zu lassen. In dieser Haltung des Gewahr-Seins, ohne etwas zu wollen oder anzustreben, können Geistesblitze am besten zu uns durchdringen. Häufig kommt es auf diesem Weg zu ganz überraschenden Einfällen, die uns ermöglichen, eine Situation auf bessere und kreativere Weise zu lösen.
 

Zu einem tieferen Verständnis gelangen

Die Konjunktion zwischen dem Kommunikationsplaneten Merkur und dem Heiler Chiron trägt zudem dazu bei, dass uns derzeit hilfreiche Gedanken erreichen. Und sie unterstützt uns darin, ein tieferes Verständnis für eine Situation zu gewinnen, die uns unter Umständen seit März beschäftigt. Zu diesem Zweck mag es hilfreich sein, unsere Erfahrungen und Erlebnisse niederzuschreiben. Doch kann es umgekehrt genauso Momente geben, in denen wir Mühe haben, Wörter zu finden für das, was wir ausdrücken wollen. Vielleicht fällt uns das treffende Wort einfach nicht ein, oder wir haben den Eindruck, nicht das mitteilen zu können, was uns bewegt oder beschäftigt. Dazu können auch tiefe Erfahrungen gehören, die sich schwer in Worte kleiden lassen oder die wir erst einmal für uns behalten möchten. Diese mögen über unsere Träume oder über bestimmte Bilder, Symbole oder Inspirationen zum Ausdruck kommen und uns neue Perspektive eröffnen. Wenn wir mit Imaginationen arbeiten, machen wir jetzt unter Umständen die Erfahrung, wie wirkungsvoll diese zurzeit sind. Vielleicht kommen wir auch mit solchen Methoden in Berührung und lernen in diesem Zusammenhang, wie wichtig es ist, auf seine Gedanken zu achten.
 

Das Hilfreiche im Schmerzlichen erkennen

Zudem sind wir eingeladen, eine gewisse Vorsicht und Achtsamkeit im Umgang mit dem Wort zu praktizieren. Trifft oder verletzt uns etwas, kann es empfehlenswert sein, erst einmal innezuhalten. Es besteht nämlich eine Tendenz zur Überreaktion. So dürften Gespräche oder Diskussionsrunden momentan nicht immer einfach verlaufen. Vielleicht fühlen wir uns nicht richtig verstanden, übergangen oder dringen mit unseren Argumenten bei unserem Gegenüber nicht durch. Manche reagieren darauf mit Rückzug oder Schweigen, andere werden dagegen wütend und gehen in die Anklage. In solchen Situationen, in denen wir uns nicht gesehen und wertgeschätzt fühlen, können wir versuchen, eine andere Perspektive einzunehmen, indem wir probieren, den Widerstand, der uns begegnet, als etwas Hilfreiches zu betrachten. Gar nicht so selten bringt nämlich die andere Person durch ihren Einwand oder ihre Kritik eine Facette zum Ausdruck, die einem bislang nicht gesehenen oder einem unterschätzten Bedürfnis von uns selbst entspricht. Vielleicht sind wir von etwas total begeistert und überzeugt, doch die Vorbehalte unseres Gegenübers mögen möglicherweise unsere Zweifel und Bedenken, die wir nicht sehen wollen oder übergangen haben, widerspiegeln. Auf diese Weise können sich auch schwierige Gespräche als hilfreich und heilsam erweisen. In anderen Situationen dürfte es uns dagegen gut gelingen, anderen mit viel Mitgefühl zu begegnen und die richtigen Worte zu finden. Über das geschriebene oder gesprochene Wort Menschen zu berühren, ist etwas, das dieser Neumond ebenfalls schenken kann. Und so dürften wir immer wieder erleben, was ein aufmunterndes Wort vermag und welche positiven Effekte von einem liebevoll gesprochenen Satz ausgehen.
 

Ich wünsche Ihnen für den kommenden Sonne/Mond-Zyklus alles Liebe und Gute.
 

Ihre
Alexandra Klinghammer 

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