Astrologischer Finanzbericht - von Raymond Merriman
 

Finanzbericht für die Woche vom 24. Oktober 2016

Rückschau

„Natürlich führe ich Selbstgespräche. Manchmal brauche ich den Rat eines Experten.“ Scorpioquotes.com

„Natürlich akzeptiere ich das Wahlresultat – wenn ich gewinne“– Donald Trump, nach der Debatte mit Hillary Clinton am vergangenen Mittwochabend.

Es ist nicht einfach nur die US-Präsidentenwahl, die bei den Investoren in der letzten Woche im Hinterkopf präsent war. Ich möchte einen kurzen Überblick zur Unsicherheit auf den Märkten geben, wie sie sich derzeit in aller Welt zeigt, nachdem der Waage-Monat zuende geht und wir in den Skorpion-Monat starten, wenn die Gedanken sehr dunkel werden können, auf böse Weise konspirativ. In der Sprache der internationalen Aktienmärkte gesagt: einige erreichten Ende letzter Woche neue Allzeit-Hochs, anderen fielen auf neue Monats-Tiefs.

In Europa stieg der Londoner FTSE-Index auf ein neues Allzeit-Hoch, als er am 11. Oktober die Marke 7129 erreichte. Letzte Woche fiel er zurück auf 6937 und beendete die Woche mit 7058, mit einem deutlichen Abstand gegenüber seinem jüngsten Allzeit-Hoch. Allerdings, während der FTSE auf ein neues Allzeit-Hoch kam, fiel der Zürcher SMI etwa zur selben Zeit (13. Oktober) auf ein Tief bei 7950, die tiefste Markierung seit drei Monaten. Der niederländische AEX fiel am 12. Oktober ebenfalls, während der deutsche DAX zwar fiel, aber nicht auf ein neues Monats-Tiefs, bevor er am 20. Oktober auf 10.748 stieg, die höchste Markierung seit dem 8. September. Die europäischen Märkte geben Warnsignale mit verschiedensten bärischen Intermarkt-Divergenzen.

In Asien und im pazifischen Raum bleibt das Bild genauso unklar. Der japanische Nikkei-Index war in der letzten Woche begeisternd, als er am Freitag auf 17.289 anstieg, den höchsten Wert seit April. Der chinesische Schanghai-Index sah ebenfalls positiv aus, er stieg am Freitag, 21. Oktober auf 3101, nachdem er am 27. September auf ein Tief bei 2969 gefallen war. Aber während der Phase Anfang September bis zur letzten Woche fiel sowohl der Hang Seng von Hongkong als auch der indische NIFTY. Dasselbe galt für den russischen MICEX. Der australische All Ords andererseits steckt in einer Seitwärtsbewegung mit einer Spanne von weniger als 100 Punkten. Das heißt, auch hier zogen einige Indizes ziemlich an, während andere fallen, und andere wieder stagnieren.

Die beiden Amerikas als Erzählung von zwei Kontinenten: In den USA (Nordamerika) haben die Aktien sichtlich zu kämpfen, nachdem Investoren die Möglichkeit erwägen, dass das FED die Zinsraten kurz nach der Wahl erhöhen. Der DJIA schloss in der letzten Woche bei 18.145, fast unverändert gegenüber der Woche zuvor, wo er während der Woche auf ein neues 3-Monate-Tief bei 17.950 gefallen war. Der S&P kam, anders als der DAX, hier nicht auf ein tieferes Tief, so dass es einen Fall bullischer Intermarkt-Divergenz gab. Aber das ist kein starkes Signal, wie es am 15. und am 23. August war, als zunächst der DJIA ein Allzeit-Hoch erreichte und dann eine Woche späteren dasselbe beim S&P war, was ein viel kraftvollerer Fall bärischer Intermarkt-Divergenz war. Der NASDAQ hat sich noch mehr verändert, nachdem wir ein Allzeit-Hoch, am 22. September bei 5342 erreichten, mit einem erfolglosen erneuten Test mit einem bärischen Doppel-Top am 10. Oktober 5340. Andererseits, in Südamerika erreichte der argentinische Merval-Index am Freitag, 21. Oktober, ein weiteres neues Allzeit-Hoch, und am selben Tag stieg der brasilianische Bovespa auf seine höchste Markierung seit April 2012.

Während die Investoren herauszufinden versuchen, welcher internationale Index attraktiv ist und welcher nicht, spielen sich auf den Währungsmärkten wichtige Aktivitäten ab. Der US-Dollar bricht im Vorfeld der Wahl auf neue mehrmonatige Hochs aus. Entsprechend fällt der Euro auf mehrmonatige Tiefs. Das ist ein Signal, das historisch gesehen den Republikanern den Sprung ins Weiße Haus ermöglicht (das Hoch im 16-Jahre-Zyklus des Dollars korrespondiert mit einziger Ausnahme seit 1900 mit einem Sieg der Republikaner). Funktioniert das auch jetzt? Ich glaube nicht – die Gründe habe ich schon in der letzten Kolumne erörtert. Sehr viel mehr werde ich in den „Voraussagen für 2017 dazu sagen, die in weniger als zwei Monaten erscheinen.

Es ist von Interesse, dass die eindrucksvolle Rallye des US-Dollars nicht zu einem Rückgang bei Gold und Silber nach deren letztem Tief vom 7. Oktober geführt hat. Die beiden Edelmetalle und der Dollar sind gestiegen. Das mag ein Zeichen dafür sein, dass Investoren sich darauf vorbereiten, ihre Mittel von Aktien und Treasuries weg und hin zu den Edelmetallen zu bewegen. Das Geld muss einen Ort finden, wo es arbeiten kann, wenn die Zinsen anziehen und wenn Treasuries und Aktien sinken. Oder es ist möglich, dass Investoren am Energiesektor interessiert sind. Hier sehen wir, dass Rohöl in der letzten Woche auf seinen höchsten Stand seit dem 15. Juli gestiegen ist. Rohöl, nun ja – dunkel und trübe, die Art von Dingen, zu denen Skorpion sich hingezogen fühlt.

Kurzfristige geokosmische Konstellationen und längerfristige Gedanken

„Sie erklärte, dass ihre Administration all diese weitreichenden neuen Regierungsprogramme einrichten könnte ohne dass es einen Penny mehr an Schulden gebe – eine abstruse Behauptung!“ – „Where Trump Fell Short“ („Wo Trump versagt hat“), Kimberley Strassel, Wall Street Journal, 21. Oktober 2016.

Wie ich auf dem Eingangspanel zur Präsidentenwahl während der ISAR-Konferenz 2016 letzte Woche in Costa Mesa gesagt habe, handelt es sich um eine Wahl, die niemand will, aber es kann auch keiner aufhören, darüber zu reden. Es gibt derart viele Behauptungen und Versprechungen, die einfach nicht zu halten sind. Man fragt sich langsam, ob einer wie der andere Kandidat in der Lage ist, geradeheraus die Wahrheit zu sagen, ohne zu übertreiben oder ohne einfach etwas zu erfinden. Für Finanz- und Mundanastrologen, auch das ist alles ein Teil des abnehmenden Saturn/Neptun-Quadrats, wo man einfach nicht glauben kann, was man liest, was man hört oder sieht. Auch wenn dieses alle 36 Jahre auftretende Aspektbild technisch am 10. September endete, könnte sich seine Dynamik noch für bis zu neun Monate später geltend machen.

Wir befinden uns zudem derzeit in der Mitte der Pluto/Uranus-Auslösung durch Mars, 19. bis 28. Oktober. Das ist die Zeit, wo Schocks die Welt treffen können, etwa Erdbeben, Hurrikane, Taifune, Vulkanausbrüche - und natürlich Terror- und Cyberattacken. Wir erkennen das letztere bereits. Ja, all das hat das Potential, um mit gefährlichen Bedingungen zu korrelieren, aber an und für sich selbst ist das eine kurzlebige Sache. Das ist für uns auch als Markttimer interessant, weil es s auch mit dem Mars korrespondiert, der ein schönes spannungsreiches T Quadrat zum Horoskop der New Yorker Börse macht. Wie in unserer Kolumne vom letzten Mittwoch diskutiert: „Was die Phase zu einer besonders kritischen Zeit macht, ist der Umstand, dass Mars zugleich ein T-Quadrat mit wichtigen Planeten im Horoskop der New Yorker Börse bildet (17. Mai 1792, das sogenannte „Buttonwood-Horoskop“). In diesem Horoskop gibt es eine Mond/Saturn-Konjunktion auf 20 bis 26 Grad Widder in Opposition zu einer Konjunktion von Jupiter/Neptun auf 22 bis 27 Grad Waage. Mars läuft nun zwischen 20 und 27 Grad Steinbock und bildet somit ein Quadrat zu beiden Planeten-Konjunktionen, und zwar 22. Oktober bis 4. November. Dies überschneidet sich mit der Auslösung von Uranus und Pluto durch Mars 22. bis 28. Oktober.“ Wir müssen achtsam gegenüber einem Markt sein, der entweder vom Wetter abhängig ist oder aber von den geopolitischen Schockwellen dieser Woche.

Und unsere Besorgnis endet nicht mit dieser Woche. In der letzten Woche des Jahres 2017 bildet Jupiter die erste von insgesamt drei Oppositionen zum Uranus, Saturn bildet das erste von drei Trigonen zu Uranus, alles in einer Woche, wo auch Uranus selbst stationär und wieder direktläufig wird. Das ist eine Menge Uranusaktivität. Die jetzige nächste Woche könnte ein Vorgeschmack auf das sein, was wir zum Jahresende zu erwarten haben.

Ungeachtet all dieser spannungsreichen geokosmischen Aspekte, die uns bevorstehen, sollten wir zugleich festhalten, dass Jupiter nun für ein Jahr durch das Zeichen Waage läuft (September 2016 noch bis Oktober 2017). Schockierende Ereignisse sind möglich: das ist wie die Schrift an der Wand des Kosmos, aber ebenso gilt auch die Fähigkeit der Menschenfamilie, dies alles zu verkraften und positiver in Richtung Zukunft und voneinander zu denken: entsprechend der Dynamik von Jupiter (Philosophie und Optimismus) in Waage (Partnerschaft und Vereinbarungen). Nach meinem Verständnis von Astrologie baut sich eine neue Welle der Zusammenarbeit auf; die Welt bewegt sich mehr in Richtung Frieden und Beendigung des Terrorismus.

Wenn diese Kräfte sich auch auf die Bewältigung der nationalen und weltweiten Schulden konzentrieren können, mit konkreten und aufrichtigen Ideen, anstelle absurder, intelligenzfreier Behauptungen, könnte der Friede die Chance haben, Gestalt anzunehmen. Hinter jedem Krieg gibt es wirtschaftliche Nöte. Hinter allen wirtschaftlichen Problemen erhebt sich das Gespenst der Zwietracht, der Schuldzuweisungen und der Revolte.

MMA Cycles Report: Aktien- und Rohstoffmärkte

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Der deutschsprachige Börsenbrief von Raymond Merriman bietet einen einzigartigen langfristigen Ausblick auf die folgenden Märkte: den DJIA (Dow Jones Industrial Average), den SMI (Swiss Market Index), den DAX (Deutscher Aktien-Index), Gold und Silber, Währungen sowie Rohöl.
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