Astrologischer Finanzbericht - von Raymond Merriman
 

Finanzbericht für die Woche vom 30. Oktober 2017

Rückschau

„Die Europäische Zentralbank erklärte, sie werde weiterhin auch ins Jahr 2018 hinein Staatsanleihen kaufen, aber in reduzierten monatlichen Werten. … Die Zentralbank signalisierte, dass sie von der Politik des leichten Geldes Abstand nehmen werde, aber die Ankündigung enthielt eine Reihe von Vorbehalten, und die EZB ließ offen, wann genau und wie die stimulierenden Maßnahmen enden würden. Die Entscheidung, die quantitative Lockerung zurückzufahren, kommt mitten in einer seltenen, synchron laufenden Erholung der Weltwirtschaft, als Resultat außerordentlicher Anstrengungen der Zentralbanken, das Wachstum zu unterstützen.“ – Tom Fairless, „ECB Trims, but Extends, Stimulus Steps“ („Stimulierende Schritte: EZB beschneidet … und verlängert“), Wall Street Journal, 27. Oktober 2017.

Happy days are here again

The skies above are clear again

So let’s sing a song of cheer again

Happy Days are here again

Altogether shout it now

There’s no one

Who can doubt it now

Happy Days are here again

(frei übersetzt)

Glückstage sind wieder da,

Der Himmel wieder hell und klar,

Rufen jubelnd wir hurra,

Glückstage sind wieder da.

Sagen wir’s gemeinsam an:

Niemand, der noch zweifeln kann -

Glückstage sind wieder da.

Milton Ager und Jack Yellen, “Happy Days Are Here Again”, EMI Robbins Catalogue/ Advanced Music Corp, 1929 (beachten Sie das Jahr, in dem der Song geschrieben wurde!)

Der Ausbruch der internationalen Aktienmärkte nach der Jupiter/Uranus-Opposition vom 27. September setzte sich auch in der letzten Woche fort. Unterstützend war am Donnerstag die Ankündigung der Europäischen Zentralbank, sie werde ihre Politik des leichten Geldes vorerst nicht beenden, auch wenn die Wirtschaft weiterhin wachse. Die Märkte jubelten: es bleibt in absehbarer Zeit weiter bei einer Reihe stimulierender Maßnahmen. Dies bedeutet, dass die globale Liquidität vorerst sehr stark bleibt. In Reaktion darauf ging es an einigen Börsen auf neue Allzeit-Hochs, typisch für die Zeit nach einem Jupiter/Uranus-Ausbruch drei Wochen zuvor. Einmal mehr, was jetzt geschieht, ist vielfach ein Spiegel der Bedingungen, die 1929 herrschten. Damals wurde der Song „Happy days are here again“ („Glückstage sind wieder da“) veröffentlich. Sie erinnern sich, dass ich in einer der letzten Kolumnen erwähnt habe, dass es 1929 bis 1931 das letzte Mal war, als die Republikaner den Senat, das Repräsentantenhaus und die Präsidentschaft kontrollierten. Der zum Präsidenten gewählte Herbert Hoover war kein Politiker sondern ein erfolgreicher Geschäftsmann. Er war auch in seiner eigenen Partei nicht sonderlich beliebt. Doch die Leute glaubten, seine geschäftliche Erfahrung werde die Wirtschaft hochbringen und die Märkte auf neue Höhen führen. Das war im ersten Jahr seiner Amtszeit noch der Fall. Danach jedoch nicht mehr.

Ja, die glorreichen Tage sind wieder da, und viele blauäugige Kommentatoren erklären, diesmal sei es anders: Die guten Zeiten sind angebrochen und werden bleiben. Die Aktienkurse werden sich sicherlich verdoppeln, wo wir doch jetzt schon sehr hohe Kurse haben. Sie könnten Recht haben. Es gibt kein Anzeichen wirtschaftlicher oder finanzieller Schwierigkeiten am Horizont, jedenfalls nicht direkt … es sei denn, man zieht in Betracht, dass das FED sein Programm des Ankaufs von Staatsanleihen und Hypothekensicherheiten beenden will. Das würde die Liquidität in den USA austrocknen, nicht etwa heben. Die Geldmenge würde begrenzt. Oder dass mehr und mehr Baby Boomer derzeit in den Ruhestand gehen. Sie müssen per Gesetz 7% ihrer IRA-Portfolios alljährlich verkaufen – für den Rest ihres Lebens. Sie werden wahrscheinlich zu Netto-Verkäufern von Aktien, nicht etwa zu Käufern. Oder dass die Steuerreform, die letzte Woche ihren ersten Schritt zur Verwirklichung geschafft hat und damit zur rasanten Hochform der internationalen Aktienmärkte mit beitrug, in ihrer letztgültigen Form vielleicht nicht bis zum Jahresende beschlossen wird. Ich muss schauen, ob Gesetze zur Steuererleichterung während der balsamischen Phase des Saturn/Pluto-Zyklus in früheren Fällen durch die politischen Instanzen gebracht wurden. Es wäre keine Überraschung, wenn das nicht der Fall wäre, denn es ist normalerweise nach der Konjunktion des Saturn/Pluto-Zyklus, wenn neue Steuergesetze und Steuererleichterungen beschlossen werden, nicht davor. Und dieser Zyklus erreicht seine Konjunktion erst im Januar 2020.

Kurzfristige Konstellationen und längerfristige Gedanken

„Offenbar hat der US-Präsident Trump eine Versammlung der republikanischen US-Senatoren gebeten, ihr Votum für die Besetzung des FED-Vorsitzes durch Handzeichen abzugeben. Eine Mehrheit der anwesenden Senatoren lehnte die Teilnahme an einer solchen Abstimmung ab, vermutlich in dem Gefühl, dass diese Art der Entscheidungsfindung normalerweise endet, wenn man den Kindergarten verlässt.“– Paul Donovan: „Nominating in an Open Outcry System“ („Nominierung durch Zuruf“), UBS Morgenkommentar 25. Oktober 2017.

Ungeachtet allerdings der warnenden Wolken am Horizont, wie schon beschrieben, wollen wir weiter die guten Zeiten genießen solange sie andauern. Und sie können noch etwas länger dauern, denn der „Heilige Nikolaus“ aller geokosmischen Konstellationen, Jupiter Trigon Neptun, bildet sich in einer Folge von drei Passagen aus, mit Start am 2. Dezember 2017 und Dauer bis 19. August 2018. Wir befinden uns bereits in der Phase der „Auslösung“ dieses Aspekts, denn die Sonne erreichte am Donnerstag, 26. Oktober, eine Konjunktion mit Jupiter, und bildet am Freitag, 3. November, ein Trigon zu Neptun. Damit stehen die Prinzipien Euphorie und Optimismus ganz weit oben. Das ist ein Aspekt, der einen betört und Schwindeln macht. Das ist eine großartige Zeit, um jemand sehr Besonderen zu treffen und willkommen zu heißen. In den Begriffen des Bullenmarktes: Das kann mit einer zeitweiligen Spitze in euphorischer Verzückung einher gehen.

Die Auslösung des Jupiter/Neptun-Trigons durch die Sonne ist nicht die einzige derzeitige Auslösung. Auch Venus macht derzeit eine Auslösung, nämlich des separativen Quadrats von Uranus und Pluto. Es gilt ein T-Quadrat der Venus mit Pluto und Uranus vom 27. Oktober bis zum 4. November. Das Ende dieser Auslösung am 4. November fällt zusammen mit dem nächsten Vollmond. Wir werden eine Beschleunigung der Bewegung erleben, die bis dahin vorherrscht. Venus hat mit Geld und Liebe zu tun, und im Spannungsaspekt zu Uranus und Pluto können diese beiden Lebensthemen erschüttert werden durch unerwartete Ereignisse und Veränderungen. So haben wir einesteils einen Aspekt, der mit Liebe und Romantik zu tun hat, während der andere Aspekt von einer plötzlichen Störung spricht. Der eine Aspekt verheißt finanzielle Gewinne, das Geld kommt leicht herein; der andere macht warnend auf einen eventuell plötzlichen Absturz in finanzieller Hinsicht aufmerksam.

Das könnte eine interessante Woche werden. Die kosmischen Konstellationen deuten an, dass ein oder zwei Wochen vor uns liegen, die nach Halloween schmecken: Nettigkeiten oder boshafte Streiche. Die Kinder im Kindergarten lieben so etwas, sie bewegen sich zwischen großem Spaß, Disziplinlosigkeit, glücklichem Unfug … und dann echtem Horror womöglich vor den selbstgeschaffenen Dämonen. Und die Angst währt auch nicht lange, denn die Zukunft verspricht noch mehr freundliche Behandlung. Das Jupiter/Neptun-Trigon wirkt noch stärker Ende November, Anfang Dezember. Dann ist schon fast die Zeit der Feiertage erreicht. Das ist eine großartige Zeit, sich wieder wie ein Kind zu fühlen, aber möglicherweise keine geeignete Zeit, um wie eines zu handeln. Es ist eine Zeit, da Urinstinkte extrem Oberhand gewinnen können.

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