Astrologischer Finanzbericht - von Raymond Merriman
 

Finanzbericht für die Woche vom 2. Juli 2018

Rückschau und Vorschau

Mit dem Rückläufigkeitsbeginn von Mars am 26. Juni, einen Tag vor der Konjunktion des Vollmonds mit dem autoritären Saturn stand der Kosmos in der vergangenen Woche unter Feueralarm der höchsten Stufe. Alle Versuche der internationalen Aktienindizes, aus dem Abrutsch der letzten Zeit auszubrechen, ausgelöst durch die massive Handelskriegs-Rhetorik, scheiterten aufgrund immer neuer Forderungen und Drohungen, die alle Versuche zu einer Rallye abwürgten. Zum Ende der letzten Woche waren viele internationale Aktienmärkte von ihren Hochs vom 21./22. Mai bzw. 11. Juni scharf abgestürzt und waren fast auf ihren tiefsten Jahresstand gesunken.

Die Art des rückläufigen Mars, erst hohe Ladung zu fahren und sich dann zurückzuziehen, war insbesondere auf dem US-Aktienmarkt erkennbar. Täglich wurde der Versuch einer Rallye unternommen, und täglich erlebte der Markt einen scharfen Ausverkauf zum Ende des Tages, wenn nicht schon vorher. Das tiefste Tief war am Donnerstag, 28. Juni erreicht, gleich nach dem Vollmond in Konjunktion mit Saturn, als die DJIA für kurze Zeit unter 24.000 fiel, das erste Mal seit dem 4. Mai. Bis Freitag früh war der DJIA auf 24.500 gestiegen, lediglich um erneut einen Ausverkauf und einen Abschluss bei 24.271 zu erleben, sehr nahe an Tief des Tages bei 24.269. Der Abschluss nahe am Tagestief am Freitag war ein gemeinsames Thema bei den meisten Aktienindizes, ausgenommen in Asien. Allerdings fiel der Shanghai-Index in China gegen Ende letzter Woche auf ein neues 2-Jahres-Tief, bevor er sich bis zum Abschluss am Freitag deutlich erholte.

Auch bei den Edelmetallen und beim BitCoin gerieten die Kurse letzte Woche unter Druck. Gold und Silber erreichten neue Jahrestiefs, Gold sank unter 1250, Silber unter 1600. Beide aber schlossen am Freitag deutlich darüber. Im Fall von Gold kann das ein Schlüsselsignal von einiger Bedeutung sein, sofern es am Montag weiter aufwärts geht. Der BitCoin schloss unter 6000. Damit wird die untere Linie eines spitz zulaufenden Dreiecks durchbrochen. Das ist normalerweise ein bärischer Indikator. Der Vollmond auf dem Saturn und der rückläufige Mars haben hier die Märkte offenbar stark unter Druck gesetzt.

Allerdings gibt es Hoffnung für die Edelmetalle, wenn der Währungsmarkt hier ein Indiz sein kann: Der Euro hielt bei seinen Rückgängen letzte Woche über dem Doppeltief an und beendete den Freitag mit einer sehr bullischen Note. Letzte Woche gab es ein Dreifach-Tief bei rund 1,1500. Das kann das Sprungbrett zum Start eines neuen 17-Monate-Zyklus sei, denn dieser ist fällig. Das alles passt zu unserem Kommentar letzte Woche: „Zum Vollmond im Steinbock in dieser Woche, 27. bis 29. Juni, oder kurz danach werden wir sehen, wie sich das Verhalten ändert. Der Vollmond steht auch in Konjunktion mit Saturn (Sonne/Saturn-Opposition), einen Tag nach Rückläufigkeits-Beginn von Mars. Die Auslösungen der Venus laufen bereits, verbunden mit einem starken, weil stationären Neptun. Der Kosmos fügt noch einen schweren Saturn/Steinbock-Einfluss hinzu, mit einem starken Mars, der ebenfalls stationär ist. Da kommt einem der Dampfkochtopf in den Sinn, der nun einen extremen Siedepunkt erreicht. Danach baut sich diese offensive Dynamik schrittweise ab, wenn in den folgenden beiden Wochen abnehmender Mond ist und Jupiter seine Dominanz betont. Wahrscheinlich wird die Stimmung lockerer, obwohl es auch möglich ist, dass alles noch mehr übertrieben wird und in Hysterie ausartet. Ich glaube aber, dass es zu einer sinnvollen Unterbrechung kommt und dass bewusste Akte der Liebenswürdigkeit und des guten Willens zur Entspannung beitragen.“

Kurzfristige geokosmische Signaturen

In dieser Woche feiern wir in den USA den Unabhängigkeits-Tag, am 4. Juli. Dann sind die Märkte geschlossen, und während der gesamten Woche dürfte das Handelsvolumen gering sein. Gleichzeitig beginnt nun eine Phase mit milden und harmonischen Konstellationen. Am Donnerstag, 5. Juli, bildet die Sonne ein abnehmendes Trigon zu Jupiter, gefolgt von einem zunehmenden Trigon zu Neptun am 8. Juli. Trigone sind die günstigsten Planetenenergien in der Astrologie. In der Folgewoche, am 10. Juni beendet Jupiter seine rückläufige Bewegung und wird wieder direktläufig. Es ist von Interesse, dass eine ähnliche Jupiterphase von 5. bis 13. März 2018 lief, als die Sonne ein zunehmendes Trigon zu Jupiter bildete, gefolgt von der Jupiter-Station mit anschließender Rückläufigkeit. Viele internationale Aktienindizes vollzogen zu dieser Zeit eine bescheidene Rallye. Es folgte ein weiterer steiler Absturz unmittelbar danach. Dieses Muster kann sich jetzt wiederholen.

Auch Venus bildet ein Großes Trigon in Bezug auf das Saturn/Uranus-Trigon in Erdzeichen, 11. bis 14. Juli. Grundsätzlich signalisiert der Kosmos hier: Wenn Sie etwas durchführen wollen und Sie fühlen sich in dieser Hinsicht wohl, handeln Sie entsprechend. Dies gilt vom 5. bis 14. Juli. Dies kann von günstiger Vorbedeutung für die Aktienindizes sein, aber nicht notwendig auch für Edelmetalle. Auch kann in Bezug auf die Handelsthemen, die die Märkte jetzt so durcheinander gebracht haben, eine günstige Note vorherrschen.

Der kosmische Druck im Gefolge der Vollmond-Phase vom 26. bis 28. Juni schwindet bis zum Neumond bzw. der Sonnenfinsternis am 13. Juli. Genießen Sie die nächsten zwei Wochen, so gut es eben geht. Denn zur nächsten Mondfinsternis wird es erneut schwierig, wenn Merkur rückläufig wird und die zweite Passage von Mars Quadrat Uranus folgt, insgesamt 27. Juli bis 2. August.

Längerfristige Gedanken und Mundanastrologie

„Es sieht so aus, als stelle Präsident Donald Trump die Weichen für einen Handelskrieg. Doch bei dieser Art von Auseinandersetzung deutet die Geschichte offenbar darauf hin, dass es nur schwerlich Sieger gibt. … Schauen wir zurück in die 30er Jahre. Die Amerikaner igelten sich in einer protektionistischen Politik ein. Die Regierung drosselte den Handel mit anderen Ländern. Und in dem Versuch, amerikanische Fabriken zu schützen, entwickelten einige Kongressabgeordnete einen Plan. Offiziell sprach man vom Zollgesetz 1930, aber für gewöhnlich ist vom Smoot-Hawley-Zollgesetz die Rede. Es gab eine Menge Widerstand gegen diesen Plan, der aber am Ende Gesetzeskraft erlangte. Die Zölle auf amerikanische Importe wurden damit auf Rekordhöhen geschraubt, aber anstelle einer Wiederbelebung der Wirtschaft kam es so zu einer Verschärfung der Großen Depression.“– Jaden Urbi, „One oft he Biggest US Trade Wars of the Past Had a Tragic Consequence“ („Einer der größten Handelskriege der USA zeitigte tragische Konsequenzen“), 1. Juni 2018, www.cnbc.com.

„Es gibt Grund für die Annahme, dass China sich unfairer Handels Praktiken bedient hat, die US-Firmen geschadet haben, und dass zugesagte Reformen nur langsam Gestalt annehmen. Allerdings, wie die Geschichte beleuchtet, ist der Versuch, das Problem mit Handelsbeschränkungen zu lösen, kaum ein Heilmittel für die dem Konflikt zugrundeliegenden Themen. Zölle sind nicht die einzige Art, wie sich die USA gegenüber ausländischen Handelspartnern behaupten können, und sind auch nicht die effektivste. Wenn man durch diplomatische Verhandlungen eine freiwillige Drosselung des Exports erreicht oder des nationalen Anteils an der Wertschöpfung, könnten das für die Trump-Administration weniger aggressive Mittel sein. Der ganze Fall demonstriert, wenn sich zwei Länder in einem Handelskrieg engagieren, sind oft die unbeteiligten Länder die Gewinner. Die Länder mit derart riskanter Handelspolitik schaden durch Erhöhung ihrer Zölle sowohl den heimischen Produzenten wie auch den heimischen Konsumenten.“Sarah Pavlak, „A Short History of Trade Wars“ („Kurze Geschichte der Handelskriege“), 24. Mai 2018, https://www.chinabusinessreview.com/a-short-history-of-trade-wars/.

Derzeit stellt ein globaler Handelskrieg, an dem China, die EU, die USA, möglicherweise auch Japan und der NAFTA-Raum beteiligt sind, das größte Systemrisiko für Finanzmärkte dar. Die Frage vieler Beobachter lautet, ob die momentane Drohung Trumps mit Zöllen eine plumpe oder brillante Verhandlungstaktik darstellt, ein besseres „Handelsgezänk“, oder ob es wirklich um den Beginn eines Handelskrieges geht, der damit den Grund für ein Systemrisiko der Finanzmärkte gibt.

In der Mundanastrologie gilt Handel als Domäne Jupiters und als Domäne des Jupiter-Zeichens Schütze. Allerdings müssen auch Merkur und das zugehörige Zeichen Zwillinge in Betracht gezogen werden. Beide haben mit Handel zu tun. Krieg gehört natürlich zu Mars und Widder. Weiter sind Zölle mit Steuern zu vergleichen, und die fallen unter die Regentschaft von Pluto bzw. Skorpion. Als Mundanastrologen erwarten wir also eine Kombination dieser Planeten und Zeichen um verstehen zu können, was derzeit und in den nächsten Jahren geschieht.

Beginnen wir mit Jupiter und Schütze, die reinsten kosmischen Entsprechungen zum Handel zwischen verschiedenen Ländern der Welt. Jupiter steht derzeit im Zeichen Skorpion, und zwar bis 8. November. Dann tritt er in das Zeichen Schütze ein, sein eigenes Zeichen, und hat damit ganz eng mit Welthandel zu tun. Jetzt schon erkennen wir, dass Jupiter (Handel) zu Skorpion in Beziehung steht (also mit Steuern bzw. Zöllen). Das ist schon an sich ein Hinweis auf die Zollandrohungen, die zum Handelskrieg führen können. Dies ist allerdings zeitlich begrenzt und endet um den 8. November. Das Timing ist interessant, denn das Datum liegt zwei Tage nach den US-Zwischenwahlen. Das stützt die Glaubwürdigkeit der Ansicht, dass vieles von dem ganzen Hype eine Sache der Verhandlungstechnik ist. Mit dem Eintritt von Jupiter ins Zeichen Schütze könnte der Welthandel eigentlich erneut anziehen. Jupiter im eigenen Zeichen Schütze – das gibt vermehrten Welthandel, führt zu neuen internationalen Handelsabkommen, alles in allem ein klares Plus für einen gesunden internationalen Handel! An sich bedeutet der Eintritt von Jupiter in sein eigenes Zeichen Schütze, dass die Handelsstreitigkeiten um die Zeit der Zwischenwahlen enden. Geschieht dies und sind dann für die USA günstigere Verträge geschlossen worden, geht Trump mit einem brillanten Image und sattem Vorsprung in die Zwischenwahlen. Wenn nicht, geschieht genau das Gegenteil, zumal Jupiter nun ins Quadrat zu Neptun läuft (Kontrollverlust, schlechtes Urteilsvermögen). Das bringt das Land und die ganze Welt womöglich in Hysterie und führt zu einer Finanzpanik. Positiv ist der Jupiter in Schütze optimistisch gestimmt mit großem Vertrauen in die Zukunft. Da möchten die Länder der Welt in umfangreiche, günstige Handelsbeziehungen untereinander eintreten. Aber diese Kombination kann auch in Kontrollverlust abdriften. Dann wird alles übertrieben, die Dinge eskalieren, statt dass es zu einer Lösung kommt. Wie sagte Ronald Reagan im Blick auf internationale Verhandlungen: „Vertrauen Sie, aber prüfen Sie zugleich alles auf die Richtigkeit!“ Ein weises Wort, wenn es um Jupiter im Schützen geht.

Am 7. November, einen Tag nach den Zwischenwahlen und einen Tag, bevor Jupiter ins Zeichen Schütze eintritt, ist Neumond im Zeichen Skorpion. Uranus ist dann bis zum 6. März wieder im Zeichen Widder zu Gast. Neue Kriege können starten, oder vielmehr, alte Kriege und Diskussionen können wieder aufleben. Aber sie scheinen das Morgenrot neuer Handelsabkommen und wachsender Handelsaktivitäten nicht zu behindern. Wir halten fest, dass zugleich mit dem Ingress von Jupiter ins Zeichen Schütze am 8. November am selben Tag auch Mond in den Schützen eintritt. Auf der Suche nach Anzeichen für ein Ende der Drohungen mit Zöllen und Handelskriegen und für den Start einer neuen kraftvollen Handelsaktivität ist dies ein wirklich exzellentes kosmisches Signal. Es ist aber nicht die Zeit für ein Ende sonstiger Konflikte und Drohungen. Im Gegenteil, da kann neues Kriegsgeschrei aufkommen, neues internationales Konfliktpotential. Dies könnte neue Spannungen mit Iran bzw. Korea bedeuten.

Markieren also Oktober/November das Ende von Handelskriegen für die weitere Zukunft? Möglich, aber nicht notwendig für länger! Schauen wir weiter nach vorn: Jupiter bildet vom 4. April bis 12. November 2020 eine Konjunktion mit Pluto in Steinbock. In dieser Zeit geht es in eine erneute Wahl! Ich frage mich, ob Trump glaubt, dass die Drohung mit hohen Strafzöllen gegen Handelspartner als politische Unterstützung wirkt. Ich frage mich, ob die Amerikaner es wirklich mögen, andere Nationen mit Strafzöllen zu belegen, ob sie wirklich glauben, dass das ihren Finanzen und ihren Aussichten in der Welt weiterhilft.

Nebenbei, das letzte Mal, als Jupiter mit Pluto in Konjunktion trat, war am 11. Dezember 2007. Wir wissen, was damals und kurz darauf passierte. Damit begann die große Rezession. Der Aktienmarkt erreichte am 11. Oktober 2007 seine Spitze. Und Mitte Dezember 2007 war der Absturz schon in vollem Gange!

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