Astrologischer Finanzbericht - von Raymond Merriman
 

Finanzbericht für die Woche vom 8. Oktober 2018

Rückschau und Vorschau

„Die Zahl der Arbeitsplätze außerhalb der Landwirtschaft wuchs nur um 134.000, deutlich weniger als die geschätzten 185.000, das schlechteste Monatsergebnis seit September 2017, als sich ein Streik negativ auf die Zahlen auswirkte. Die Arbeitslosenquote fiel um 0,2% auf 3,7%, der tiefste Wert seit Dezember 1969 und um 0,1% unterhalb der Erwartungen. Die Korrektur für August stieg dramatisch von 201.000 auf 270.000, die Zahlen für Juli kletterten nachträglich von 147.000 auf 165.000.“– Reuters, „Gold Rises After Weakest Job Report This Year“ („Nach bisher schwächster Arbeitsstatisik 2018: Gold zieht an“),www.cnbc.com, 5. Oktober 2018.

„China plant den Verkauf von US-Dollar-Bonds in Höhe von drei Milliarden Dollar. Damit werden Investoren in einer Zeit umworben, da die Spannungen im Handelskrieg mit den USA zunehmen und der chinesische Aktienmarkt in Turbulenzen steckt.“– Manju Dalal, „China to Raise Billions in Dollar Debt“ („China verschafft sich Milliardenkapital in Dollars“), Wall Street Journal, 4. Oktober 2018.

Die rückläufige Venus und das 3-Sterne-Umschwungdatum vom 3. Oktober schlagen nun zu. Letzthin schrieben wir an dieser Stelle abschließend: „Es liegt in der Natur der rückläufigen Venus, ihre Meinung zu ändern … eine gänzliche Kehrtwende!“ Das war unser Kommentar zu den Anhörungen von Brett Kavanaugh, der für das Richteramt am Obersten Gerichtshof nominiert ist. Einige Senatoren haben ihre Haltung geändert, aber die meisten wollen die Rechtsgrundsätze im Sinn von Venus und Waage nicht aufgeben – dazu gehört die Unschuldsvermutung bis zum Beweis des Gegenteils. Und ungeachtet des höchst glaubwürdigen Zeugnisses von Dr. Ford mochten die meisten Senatoren ohne sonstige Unterstützung für die Anklagen von Dr. Ford dieses Urgestein des amerikanischen Rechts nicht aushebeln.

Die „Sinnesänderung“ der rückläufigen Venus aber war bei den internationalen Aktienindizes offensichtlich. Die meisten Indizes erreichten ihre Spitze Mitte letzter Woche ihre Spitze und stürzten dann scharf ab, insbesondere der amerikanische NASDAQ. Wie an dieser Stelle schon früher angemerkt, ist die rückläufige Venus eines der stärksten geokosmischen Korrelate mit der Vollendung von primären oder größeren Zyklen auf dem Aktienmarkt, wie wir sie in unseren Untersuchungen identifiziert haben. Die Korrelation mit primären oder größeren Zyklen innerhalb eines Orbis von zwölf Börsentagen (meist deutlich weniger) beträgt rund 78%.

Das Allzeithoch beim DJIA, das am 3. Oktober eintrat, traf direkt mit unserem 3-Sterne-Umschwungdatum zusammen. Obwohl alle US-Indizes bis zu diesem Datum angezogen hatten, schafften sie es nicht, neue Allzeithochs einzustellen, wie es der DJIA tat, und das ergab den klaren Fall bärischer Intermarkt-Divergenz. Markttiming kann nicht besser laufen als so. Das genau macht deutlich, warum die Finanzastrologie ein so wertvolles Werkzeug des Markttimings ist, insbesondere wenn man sie in Verbindung mit Zyklen-Untersuchungen nutzt. Verbinden sich diese beiden Methoden, wie das in der letzten Woche so schön zu sehen war, ist das eine erneute Bestätigung dafür, dass die Zyklen des Kosmos in der Tat mit den Zyklen menschlicher Aktivität korrelieren. Wir sind mit dem Kosmos verbunden, auch wenn unser Ego darauf besteht, dass es seine eigene unabhängige Dominanz als Mitte aller Welt habe. Aber das Ego macht nicht das Universum aus. Genauso wenig tut das der Aktienmarkt, was das betrifft. Doch ist das Gegenstand einer weiteren Diskussion außerhalb dieser Kolumne, deren Zweck es ist, den Leser davon zu unterrichten, was es mit der Korrelation geokosmischer Zyklen mit der Welt der Finanzmärkte und der Geopolitik auf sich hat. Die letzte Woche war ein wunderbares Beispiel dafür, wie diese Korrelation häufig arbeitet.

Am 3. Oktober stieg der DJIA auf ein neues Allzeit-Hoch – nach der Ankündigung einer neuen, leicht revidierten Handelsvereinbarung zwischen den USA, Kanada und Mexiko, als USMCA bezeichnet. Das war ein Grund zum Feiern und zum Optimismus, noch bevor Jupiter ins Zeichen Schütze eintritt, was erst in einem Monat der Fall ist. Jupiter in Schütze ist die Kombination, die mit solch positiven Nachrichten von möglichen Übereinkünften beim Welthandel einhergeht. Aber all diese Gewinne der letzten Woche waren wie weggewischt, als Trader und Investoren wahrnahmen, dass erstens die Zinsen steigen, und dass zweitens China damit beginnt, seine Bestände an US-Treasuries zu verkaufen. Die Furcht davor wühlt in den Köpfen aller Fachleute. Das gibt möglichweise demnächst Chaos, wenn der Handelskrieg zwischen China und den USA andauert. Das passt auch zum Stillstand von Pluto und dem Beginn der erneuten Direktläufigkeit. Denn Pluto regiert Schulden, und Treasuries sind essentielle Schuldverschreibungen, also Schulden zwischen zwei Partnern, Schulden der USA bei China.

Was andere Märkte betrifft, so war Silber in der letzten Woche ausgesprochen stark, während der Euro sich nach der Ankündigung Italiens, den Haushalt aufzublähen, deutlich zurückzog. Die US-Treasuries fielen stark, der Ertrag auf 10-Jahres-Noten stieg auf mehr als 3,2% und erreichte ein neues 10-Jahres-Hoch. Rohöl machte ein neues Jahreshoch Anfang letzter Woche, und begann dann den Ausverkauf. Der BitCoin hält sich weiterhin in einer engen Handelszone zwischen 6300 und 6800 auf, und dreht sich in Vorbereitung eines Ausbruchs, sei es nach oben oder unten.

Kurzfristige geokosmische Konstellationen und längerfristige Gedanken

„Die Direktorin des Internationalen Währungsfonds, Christine Lagarde, lässt die Alarmglocken wegen des Zustands der Weltwirtschaft schrillen. Das internationale Wachstum habe sich abgeflacht.“– World Watch, „Lagarde: Economic Outlook is Dimming“ („Lagarde: Weltwirtschaftsperspektiven nur noch auf Sparflamme“), Wall Street Journal, 4. Oktober 2018.

„Die Trump-Administration versucht, den Handelsgesprächen mit anderen Ländern Zugkraft zu geben, indem sie die neue Vereinbarung mit Kanada und Mexiko als eine Art Vorlage nutzt. Die US-Handelspartner könnten sich damit auf zufriedenstellende Gespräche einstellen. … Das zugrunde liegende Prinzip ist, wie Trump entlarvend die nordamerikanische Position beschrieb, dass die Handelspartner es als Privileg betrachten sollten, mit den USA Geschäfte zu machen.“– Jacob M. Schlesinger und Josh Zumbrun, „Trump Forges New Model on Trade“ („Trump schmiedet ein neues Handelsmodell zusammen“), Wall Street Journal, 5. Oktober 2018.

Was ist aus der Idee der fairen Handelsvereinbarungen geworden? War es nicht das, worum es bei diesen Handelskriegen gehen sollte? ´Trump regte sich darüber auf, dass viele Länder, China, Kanada, Mexiko, Japan, Europa – okay, die ganze Welt – eine unfaire Handelsbeziehung mit den USA hätten. Er wollte das korrigieren. Das war ein wertvolles Ziel, und er hatte viel Erfolg in dieser Richtung, aber nun scheint es, dass die Korrektur gar nicht auf faire und ausbalancierte Handelsvereinbarungen abstellt, sondern auf eine schlichte Verkehrung der Situation, so dass die USA einen klaren Vorteil gegenüber den Handelspartnern haben („es ist ein Privileg für sie, mit uns Geschäfte zu machen“).

Es geht inzwischen weniger um „Ausgewogenheit“ oder um die Korrektur eines Ungleichgewichts. Vielmehr wird ein besonderer Typus von Ungleichgewicht geschaffen, ganz anders, als es am Anfang dieses Handelskriegs verkündet wurde. Es läuft etwas fundamental falsch, wenn das Ziel der Verhandlungen nicht mehr auf Kompromisse oder auf eine Win-win-Situation oder auch nur auf eine faire Lösung abstellt, wie diese Kampagne anfangs anzustreben behauptete, sondern wenn statt dessen ein neuer Vorrang des Einen über alle anderen dabei heraus schaut. Verstehen wir wirklich, warum die USA nicht mit einem fairen und ausgewogenen Handelsabkommen zufrieden sind? Nehmen wir die langfristigen Folgen dieser Art, Forderungen zu stellen, dieser Selbstglorifizierung im Blick auf künftige Vereinbarungen mit unseren Handelspartnern wahr? Das sind die Konnotationen, die sich demnächst zeigen könnten, wenn Jupiter seine Passage dreier Quadrataspekte zu Neptun bildet. Wenn wir nicht aufpassen, dann gewinnen die USA womöglich diese Schlacht, aber verlieren den ganzen Krieg, nämlich den Kampf um ein starkes Welthandels-Klima, das jedermann auf dem Planeten zum Vorteil gereicht, die USA eingeschlossen.

Kurzfristig gesehen treten wir in die Rückläufigkeitsphase der Venus ein, 5. Oktober bis 16. November. Das ist eine Zeit, da die Menschen häufig ihre Meinung ändern und die Zentralbanken ihre Geldpolitik (Zinsen). Erwarten Sie hier in den nächsten sechs Wochen einige Überraschungen, vielleicht sogar schon diese Woche, wenn Venus am 10. Oktober ihr Quadrat zu Mars bildet und die Sonne zugleich am 11. Oktober das Quadrat zu Pluto. Wichtiger ist vielleicht der heliozentrische Merkur im Zeichen Schütze (10. bis 20. Oktober). Diese Signatur korreliert oft mit erhöhter Sprunghaftigkeit bei Währungen und Edelmetallen. Sein sie nicht überrascht, wenn der BitCoin aus seiner Seitwärtsbewegung ausbricht. Jeder neue Trend, jede Umkehr, die zu Beginn der Venus-Rückläufigkeit startet, kann innerhalb der nächsten beiden Wochen an Schwung gewinnen. Dasselbe gilt für Liebebeziehungen. Seien Sie auf Veränderungen in mancherlei Facetten des Lebens eingestellt. Aber so werden die Dinge interessant, und vielleicht gewinnt dieser Teil Ihres Lebens damit ein bisschen an Würze.

MMA Cycles Report: Aktien- und Rohstoffmärkte

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