Astrologischer Finanzbericht - von Raymond Merriman
 

Finanzbericht für die Woche vom 19. November 2018

Rückschau und Vorschau

„Das britische Pfund erlitt am Donnerstag seinen größten Tagesverlust gegenüber dem Euro, als eine Reihe von Ministerrücktritten die Regierung von Premierministerin Theresa May erschütterte. … Das Augenmerk der Märkte richtet sich stark auf die Entwicklung in Sachen Brexit. Die Befürchtungen, dass das Land bald aus der Europäischen Union heraus bricht, ohne dass es einen Trennungsvertrag gibt, haben sich erhöht.“– Sam Meredith,„Euro Markets Lower as Sterling Stabilizes After Brexit Drama“ („Euro Märkte geben nach, Pfund stabilisiert sich nach Brexit-Drama“) https://www.cnbc.com, 16. November 2018.

„Ein Ausverkauf auf dem Ölmarkt hat mehr als ein Fünftel des Erlöses für die Referenzsorte Brent-Rohöl wegrasiert und hat den Preis des amerikanischen Rohöls seit Anfang Oktober um 25% reduziert. Die Rohölsorte WTI verzeichnete den größten Tagesverlust seit über drei Jahren am Dienstag. Der Contract fiel um 6,2% in dieser Woche.– Reuters, „US Crude Posts 6th Straight Weekly Loss” (“US-Rohöl mit Verlust in der 6. Woche in Folge“), 16. November 2018.

„Der BitCoin stürzte das erste Mal seit August auf unter 6.000 US-Dollar ab und erreichte seinen niedrigsten Stand seit über einem Jahr. Damit wurde auch die jüngste recht ruhige Entwicklungsphase dieser sonst notorisch volatilen digitalen Alternative zum Bargeld beendet. Die größte Kryptowährung der Welt brach um volle 15% ein, wobei der größte initiale Verlust innerhalb einer halben Stunde geschah.“– Olga Kharif und Eddie Van der Walt/Bloomberg, „BitCoin Is Tanking Hard – and It Is Now the Lowest It’s Been in Over a Year“ („BitCoin taumelt schwer, tiefster Stand seit über einem Jahr“), time.com/money, 14. November 2018.

Also, was ist vergangene Woche passiert, dass Rohöl, BitCoin und das britische Pfund so hart abgestürzt sind? Wirtschaftsfachleute können ein Überangebot von Rohöl als Grund für den Absturz geltend machen. Polit-Analysten können auf die schwierige Trennung von Großbritannien aus der EU mit Rücktritten im Kabinett von Theresa May, Rücktrittsforderungen an Theresa May selbst hinweisen, um den scharfen Ausverkauf des britischen Pfund zu erklären. Und niemand kann sagen, warum es den BitCoin letzte Woche so erwischt hat. Vor allem kann keiner erklären, warum er vor einem Jahr zunächst so gewaltig zugelegt hatte. Da ist die Rede von Abspaltungen beim BitCoin Cash, die zu einer Teilung führen, gefolgt durch die Schaffung einer neuen Währung. Und bis dahin könnte die „Teilung“ den Wert des BitCoin selbst mindern.

Genau das ist der Schlüssel für unsere eigene Analye: „Wertminderung“. Was ist „Wert“ für einen Finanzastrologen? Welches Prinzip herrscht über das Konzept, „dass irgendetwas was wert ist“. Das ist die Venus. Und sie ist exakt die Schuldige in der dramatischen Veränderung der „Bewertung von Dingen“, die in den letzten sechs Wochen die Finanzmärkte so durcheinander gebracht hat, Rohöl, Aktien, Silber, Währungen und sogar den BitCoin.

Vor sechs Wochen, Anfang Oktober, erreichten die US-Aktienindizes neue Allzeit-Hochs, und viele andere Indizes standen auf Mehrjahres-Hochs. Rohöl war auf dem höchsten Level seit ungefähr vier Jahren. Der Dollar/Yen stand auf seiner höchsten Markierung seit ungefähr einem Jahr. US-Treasuries waren auf ihrem tiefsten Stand (also mit dem höchsten Zinslevel) seit acht Jahren. Jamal Khashoggi, ein bekannter Journalist und Kritiker von Saudi Arabien wurde am 2. Oktober brutal in der saudischen Botschaft in der Türkei umgebracht. Brett Kavanaugh wurde vom Senat am 6. Oktober als Richter am Obersten Gerichtshof bestätigt, nach einer bitteren Parteienschlacht, die die politischen Gräben im Land noch tiefer werden ließ. All diese Ereignisse traten zwischen 2. und 9. Oktober ein. Alle hatten eines gemeinsam: Venus im Skorpion wurde am 5. Oktober rückläufig.

Kurzfristige geokosmische Konstellationen …

In der Finanzastrologie haben wir einige Regeln. Einige von ihnen funktionieren sogar! Ernsthaft, ein Prinzip in der Finanzastrologie ist, dass jeder Markt, der über mehrere Monate hin einen bestimmten Trend zeigt, und zwar bis zur Phase der rückläufigen Bewegung von Merkur, Venus oder Mars, ein Kandidat dafür ist, dann eine Bewegung gegen den Trend zu vollziehen, die andauert, bis dass der Planet wieder direktläufig wird. In dieser Hinsicht ist Venus verlässlicher als Mars oder Merkur.

Am Freitag, den 16. November beendete die Venus ihre sechswöchige Rückläufigkeits-Phase, die am 5. Oktober begann. Dies geschieht etwa alle 19 Monate. Venus steht für „Werte“. Venus steht auch für Liebe, aber das ist ein Thema für eine andere Gelegenheit, zumal wir darüber sprechen, dass Venus diesmal ihre Rückläufigkeit im Zeichen Skorpion begonnen hat. Wir wollen bei Venus in Skorpion nicht über Liebe reden, denn diese Kombination hat es sehr schwer, den Unterschied zwischen Liebe und Begehren zu erklären. Wenn ich davon anfange, vergesse ich mein Thema über Trends und Gegentrends auf den Märkten, was doch der eigentliche Punkt bei dieser Kolumne ist.

Schauen wir jedenfalls sechs Wochen zurück. Dann ist klar, dass sich etwas geändert hat. Um den 5. Oktober waren Investoren auf vielen Märkten bullisch. Dann verwandelten sie sich auf diesen Märkten zu Bären – bis zu dieser Woche, als die Venus ihre rückläufige Bewegung beendete. Der Gedanke ist, dass Investoren nun erneut ihre Sicht über Werte ändern, und dass die Märkte wieder zum ursprünglichen Trend zurückkehren, bevor der Gegentrend seine Wirksamkeit begann. Das heißt, Aktien werden wieder begehrenswert, ebenso Rohöl, und die Zinsen, welche seit den letzten sechs Wochen gefallen sind, werden wieder ansteigen.

Das einzige kosmische Problem, das nun aufkommt und diese Regel eventuell stören kann, ist Merkur, der Trickster. Denn genau dann, wenn die Venus ihre rückläufige Bewegung am 16. November beendet, mit dem Versprechen, bald wieder zu glücklicheren Aktientagen zurückzukehren, beginnt Merkur der Trickster sein Drei-Wochen-Drama Rückläufigkeit bis zum 6. Dezember. Und so wie die rückläufige Venus mit dem Wandel von Werten zu tun hat, den wir den Dingen beimessen (etwa Besitz, Liebe und Begehren), so ist das Thema bei rückläufigem Merkur die Kommunikation, die Tendenz, Entscheidungen zu treffen, die nicht gut durchdacht sind, und die später doch wieder geändert werden müssen. Es geht immer um Veränderungen. In diesem Fall dürften Marktwerte in den nächsten Tagen stärkeren Schwankungen unterliegen, bei großer Sprunghaftigkeit und starken Kursausschlägen.

… und längerfristige Gedanken

„Jede Entscheidung, die ich treffe, ist eine Wahl zwischen einem Wunder und einem Missstand.“ – Deepak Chopra, Adam Plack, „The Soul of Healing Meditations“ (Die Seele der Heilmeditationen“), 2001.

„Die US-Regierung ließ im letzten Monat ein Defizit über 100 Milliarden Dollar laufen, gegenüber einem Haushaltsloch von 63 Milliarden Dollar im Oktober 2017. In den nächsten Jahren werden die Defizite noch steigen, wenn die Ausgaben aufgrund des Berechtigungswesens zunehmen und die Zinsen auf die Schulden steigen. Eine starke Wirtschaft führt typischerweise zu engeren Defiziten, wenn die Haushaltseinnahmen steigen, und wenn die Unternehmensgewinne die Steuereinnahmen vervielfachen, während die Ausgaben für Sozialprogramme wieder abnehmen.“– Kate Davidson, „Deficit in October Reached $100 Billion“ („Defizit im Oktober bei 100 Milliarden Dollar“), Wall Street Journal, 14. November 2018.

Wie kann das zugehen? Wie ist das möglich: Die USA verfügt über eine starke Wirtschaft, hat die geringste Arbeitslosenrate seit Jahrzehnten … und die Bundesregierung gibt weit mehr aus als sie einnimmt. In der Finanzastrologie haben wir eine einfache Erklärung oder besser eine einfache Entsprechung: Saturn Konjunktion Pluto am 12. Januar 2020 in Steinbock.

Na ja, es ist vielleicht doch nicht so einfach. Sie können ja sagen, das ist ein entsprechendes Setting, eine Reihe von Konstellationen in planetaren Langzeit-Zyklen. Die große Ausgabentour lässt sich mit dem Transit von Jupiter ins Zeichen Schütze vorhersagen. Dem folgt eine Drei-Passagen-Reihe des Quadrats von Jupiter zu Neptun in den Fischen, Januar bis September 2019. Das ist ein klassischer Bankrott-Aspekt, eine Phase der überzogenen Ausgaben. Hier sind viele Staaten, Firmen, Institutionen und Einzelne in der Versuchung, mehr auszugeben, als sie einnehmen. Denken Sie an Italien, an die USA. Gedanken an die Folgen solchen Handelns werden nicht verschwendet – in dem Glauben, man werde noch genug Geld aufbringen können, um diese zusätzlichen Kosten zu tragen. Nur, das läuft nicht! Diese Finanzschätzungen sind jämmerlich falsch. Haushaltskontrollen scheitern, und Budgetüberschreitungen geraten außer Kontrolle.

An einem bestimmten Punkt kommt der Kreditrausch abrupt zum Halt, wenn die Gläubiger die Rückzahlung verlangen, und jede weitere Schuldenvermehrung unterbinden. Der Tag der Abrechnung läuft normalerweise dann, wenn ein starker Saturn-Aspekt folgt. In diesem Fall ist die Forderung nach Rechenschaft und fiskalischer Straffung 2020 bis 2021 fällig, wenn Saturn mit Pluto in Konjunktion tritt. Danach bildet Jupiter seine Konjunktion zum Saturn und schließlich der Saturn ein abnehmendes Quadrat zu Uranus. Nicht nur die USA stehen unter diesem Druck, obwohl diese Konstellationen stark auf das US-Radix-Horoskop wirken. Es ist die ganze Welt, insbesondere diejenigen Individuen und Institutionen, deren Horoskop Planeten auf 22 bis 27 Grad kardinaler Zeichen aufweisen. Das gilt zusätzlich zum US-Gründungshoroskop auch für Donald Trump, für das Federal Reserve Board und für den FED-Vorsitzenden Jerome Powell sowie die New Yorker Aktienbörse.

Kann das vermieden werden? Müssen Individuen und Institutionen mit Planeten auf diesen Graden notwendig einen Bankrott erleben? Aber natürlich kann dies vermieden werden. Mit Achtsamkeit und der grundsätzlichen Freiheit der Entscheidungen, kann jedermann unter jedwedem Aspekt Entscheidungen treffen, die verantwortlich sind, die die Folgen der Entscheidungen einkalkulieren und die innerhalb der prinzipiellen Themen dieser planetaren Dynamik stehen. Der Kosmos und die Astrologie treffen keine Entscheidungen. Sie enthüllen sie vielmehr: Hier ist die Situation, die bevorsteht, welche Wahl ist zu treffen, um die Gefahren zu minimieren bzw. die guten Gelegenheiten zu maximieren? Diese Wahl trifft man auf der Grundlage eigenen Wissens um die Angelegenheiten, um die es geht, und deren mögliche Resultate.

MMA Cycles Report: Aktien- und Rohstoffmärkte

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Der deutschsprachige Börsenbrief von Raymond Merriman bietet einen einzigartigen langfristigen Ausblick auf die folgenden Märkte: den DJIA (Dow Jones Industrial Average), den SMI (Swiss Market Index), den DAX (Deutscher Aktien-Index), Gold und Silber, Währungen sowie Rohöl.
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