
Rückblick und Vorschau
China drohte zurückzuschlagen, nachdem Präsident Donald Trump zwei Gesetzesvorlagen unterschrieb, die die Protestierenden von Hongkong unterstützen. «China widersetzt sich in aller Form dem ‘Hong Kong Act’. Wir sind in entschiedener Form vorstellig geworden und erheben starken Protest gegen das US-amerikanische Vorgehen.», meinte Geng Shuang, ein Sprecher des chinesischen Aussenministeriums in einem Briefing vom Freitag. «Dies ist ein heftiges hegemonistisches Vorgehen und eine ernsthafte Einmischung in die Angelegenheiten von Hongkong, welche zu den inneren Angelegenheiten Chinas gehören. China wird starke Gegenmassnahmen ergreifen.» Die Investoren fürchten, dass die Unterzeichnung dieser Massnahmen die Verhandlungen zwischen den beiden Staaten komplizieren könnten, denn die Deadline vom Schlüsselmoment des 15. Dezembers rückt näher. Wird bis dann kein Deal abgeschlossen, würde eine zusätzliche Runde von amerikanischen Zöllen auf chinesischen Produkten in Kraft treten. – Fred Imbert, «China Threatens to Take ‘Strong Counter-Measures’ Against U.S. After Hong Kong Bill Signings», www.cnbc.com, 29. November 2019.
«Ich habe diese Vorlagen aus Respekt für Präsident Xi, China, und die Menschen von Hongkong unterschrieben.», sagte Mr. Trump – Lingling Wei, Philip Wen, and Chao Seng, “China, U.S. Aim to Save Trade Deal,” Wall Street Journal, 29. November 2019.
Und so verlaufen die Dinge, wenn Jupiter seine letzten Stunden im Schützezeichen verbringt. Jupiter und das Zeichen Schütze, über welchen er herrscht, haben zu tun mit dem Welthandel. So bestand während der letzten 13 Monate seines Transits im Schützezeichen die Hoffnung, dass die USA und China ein wichtiges Handelsabkommen abschliessen würden. Man erwartete etwas Grosses, einen der grössten Handelsabschlüsse, die jemals abgeschlossen wurden, was durchaus der Dynamik von Jupiter im Schützen entsprochen hätte. Beide, Jupiter und das Schützezeichen, lieben nämlich die grossen Dinge. Alles wird übertrieben, aufgeblasen und die Hoffnungen kennen keine Grenzen. Unter der Herrschaft dieser beiden Prinzipien gibt es keinen Platz für kleinliches Denken. All dies verändert sich nun, als Jupiter für das nächste Jahr am Montag, 2. Dezember, in den fordernden Steinbock tritt.
Willkommen zur «Steinbock-Ballung», einem einjährigen kosmischen Zyklus, während welchem die Welt nun die Konsequenzen sämtlicher bisheriger Vorhaben – die Planungen, Entscheidungen und die Verhaltensweisen – der letzten 13 Monate erleben wird. Die neue Konstellation wird als «Steinbock-Ballung» oder «Steinbock-Stellium» bezeichnet, da drei der fünf äussersten Planeten des Sonnensystems (Jupiter, Saturn und Pluto) bis zum 21. Dezember 2020 zusammen im Steinbockzeichen transitieren. Das Steinbockzeichen ist jenes Zeichen, welches Berechenbarkeit einfordert und uns die Abrechnung präsentiert. Es ist das Zeichen, welches den Details Aufmerksamkeit schenkt und nur Pläne unterstützt, die eine praktische Grundlage und eine Aussicht auf Erfolg haben, nicht solche, die lediglich einem positiven Denken entspringen. Mit Jupiter im Schützezeichen war während der letzten 13 Monate vieles grandios und es wurde als das Grösste und Umfassendste dargestellt. Nun stand Jupiter aber während des grössten Teil des Jahres im Quadrat zu Neptun im Fischezeichen und beide Prinzipien haben einen Bezug zur Welt der Phantasie und zu Täuschungen oder Enttäuschungen, wobei auch die Vorstellung vorherrscht, dass man etwas dadurch gross machen kann, dass man es als gross erklärt. Am Schluss endet so etwas aber eher gemäss den Gesetzmässigkeiten von Saturn und Steinbock, nämlich in zurechtgestutzter Form und eher wie ein Gerüst oder ein Skelett dessen, was versprochen wurde. Das Gerüst mag allerdings dennoch funktionieren.
Immerhin bemüssigte sich der Präsident dazu, die Protestierenden von Hongkong zu unterstützen, was als brillantes politisches Manöver in die Annalen eingehen könnte, im Sinne eines Schrittes im Hinblick auf die 2020er US-Wahlen in einem Land, das seine eigenen Enttäuschungen über das, was es ist und sein möchte (im Zusammenhang mit Demokratie, Kapitalismus und Freiheit), erlebt. Dieser Schritt dürfte allerdings nicht zum Zustandekommen eines Handelsabkommens mit China beitragen, was in den Vordergrund gestellt wurde als der Handelskrieg begann. Von einem derartigen Abkommen sind wir noch weit entfernt.
Bis die USA die Vorlagen zugunsten der Hongkonger Protestierenden unterschrieben, führten die Weltbörsen eine Rallye aus. Alle US-Märkte, über die wir in dieser Kolumne berichten, bildeten am Mittwoch, 27. November, als Neptun direktläufig wurde und innerhalb des Orbs des kritischen Umkehrdatums (KUD) vom 22.–25. November-Wochenende ein neues Allzeithoch. Der Rückgang der Aktienmärkte, der der Unterschrift folgte, löste an den Aktienbörsen keine Panik aus und es gibt bisher keine grundsätzliche Infragestellung des bisherigen technischen Bildes, das die Börse abgibt. Allerdings verlässt Jupiter den optimistischen und hoffnungsvollen Schützen für einen einjährigen Ritt durch das kritische Steinbockzeichen am Montag, 2. Dezember, und Bärenmärkte müssen ihren Lauf irgendwo starten.
Kurzfristige geokosmische Signaturen und längerfristige Gedanken
«Man kann talentierte und hochintelligente Menschen immer daran erkennen, dass sie sich für die Vergangenheit interessieren. Niemand, den die Vergangenheit und die Möglichkeit, daraus zu lernen, anzieht, ist untalentiert.» – Mike Nichols, Filmdirektor (1933–2014)
Ob die Hochs von letzter Woche das Ende des längsten Bullenmarktes der US-Aktienbörsen einläuten, muss sich noch erweisen. Es ist zu früh, um dazu ein Urteil zu fällen, aber wir befinden uns extrem spät im historischen Zyklus eines Bullenmarktes. Ein Top im gegenwärtigen Bullenmarkt ist fällig, sogar überfällig, und es wird irgendwo anfangen – vielleicht in den letzten Tagen des Jupitertransits durch das Schützezeichen oder näher beim Trigon des Jupiter zum Uranus (15. Dezember) oder auch zur Zeit der Konjunktion von Saturn mit Pluto (12. Januar), vielleicht aber auch erst später. Das Problem mit dem Start der Bärenmärkte ist, dass diese sich nicht selbst ankündigen. Es kommt nicht zu einem Gongschlag, welcher ertönt, wenn der Bärenmarkt beginnt. In den meisten Fällen beginnen Bärenmärkte aber, wenn langfristige Aspekte zwischen Saturn, Uranus, Neptun und/oder Pluto zueinander stattfinden. Auf einen von diesen laufen wir zu. Wir befinden uns auch schon bereits im Orb dessen Wirksamkeit. Es handelt sich dabei um den 32–37-Jahres-Zyklus von Saturn Konjunktion Pluto, welcher in Form eines einzigen Übergangs am 12. Januar 2020 stattfindet. Der Zeitorb des Endes des vorhergehenden Zyklus kann 11 Monate auf beiden Seiten des Zeitpunktes betragen, obwohl normalerweise die Umkehrungen innerhalb von 5 Monaten oder weniger stattfinden.
Ein weiterer wichtiger synodischer Zyklus findet am 21. Dezember 2020 statt, wenn Jupiter seine alle 20 Jahre fällige Konjunktion mit Saturn bildet. Dieser Zeitpunkt korreliert oft mit einem 4-Jahres- oder grösseren Zyklus an den Aktienbörsen innerhalb von 5 Monaten. Das letzte Mal, als dies geschah, war am 28. Mai 2000, sehr nahe beim damaligen Allzeithoch mancher Weltaktienmärkte, das schnell kollabierte, als die Dotcom-Blase barst (Januar–März 2000). Es kann durchaus sein, dass die Überlappung beider Zyklen stattfinden muss, bevor der Bär aus seinem Winterschlaf aufwacht. Diese Zyklen, wie auch andere, werden im Detail im Buch «Voraussagen für 2020» erläutert, welches in diesen Tagen fertiggestellt wird und in den zweiten Dezemberhälfte erhältlich ist.
Dies bringt mich darauf, dass es sich bei «Voraussagen für 2020» um die herausforderndste Version eines Voraussage-Buches handelt, die ich je geschrieben habe. Es ist mit 250 Seiten auch das längste Voraussage-Buch, das ich je verfasst habe. Zu beschreiben, was zur kommenden Zeit stattfindet, war besonders anspruchsvoll, denn wir haben es mit nicht weniger als drei Konjunktionszyklen zu tun, die sich allesamt innerhalb eines Jahres abspielen – ein seltenes Vorkommnis, zu welchem es wenig historische Parallelen gibt.
Mit dem Saturn/Pluto-Zyklus und der Konjunktion, die sich am 12. Januar 2020 ereignet, kenne ich mich allerdings etwas aus, denn ich wurde unter einer solchen Konjunktion geboren. Wie das Voraussage-Buch illustriert, handelt es sich dabei um eine Periode von Helden oder Übeltätern. Ich bin auch davon überzeugt, dass die Verbindung zwischen Saturn und Pluto einen Bezug zu übermenschlichen Anstrengungen hat. Etwas davon konnte ich spüren, als ich dieses Buch von 250 Seiten in weniger als 4 Monaten verfasste. Dies lässt sich nicht mit einem normalen Arbeitspensum bewältigen. Allerdings kann ich im Moment nicht entscheiden, ob ich mich zu den «Helden» oder den «Besessenen» zähle. Einerseits bin ich «durch den Wind», andererseits bin ich erstaunt, dass es mir gelang, ein Buch von dieser Länge und diesem Anspruch in weniger als vier Monaten zu verfassen. Diese Leistung gibt mir aber auch Mut und ich denke, dass es ein Beispiel für die positive Botschaft der Zusammenkunft von Saturn und Pluto im Steinbockzeichen im Jahre 2020 darstellt und symbolisiert, was wir erreichen können, wenn wir unsere Kräfte auf ein Ziel fokussieren. Die Konjunktion vermittelt uns ein Mass für das, was wir verwirklichen können, wenn wir konzentriert sind und hart arbeiten, ohne zu erlahmen, bis das Werk vollendet ist.
Nun ist es für mich allerdings Zeit, wieder aufzutanken, denn die negative Seite eines harten Saturnaspekts kann ein Burnout sein. Um nachhaltig wirken zu können, ist deshalb eine Balance zwischen Arbeit, Entspannung und gesellschaftlicher Aktivität wichtig. Dies ist mein Weg für die nächsten 4 Monate. In der Zwischenzeit möchte ich allen danken für ihre Unterstützung und Geduld während dieses Schreibmarathons. Dies ist die Woche von «Thanksgiving» in den USA und es ist für uns alle ein Grund, dankbar zu sein. Ich danke Ihnen.
Veranstaltungen
Vom 11.–12. Januar 2020 findet in Zürich am Wochenende Reset Astrology: Auftakt zu einer neuen Ära – der Kongress zur Saturn/Pluto-Konjunktion statt. Nach Kurzvorträgen von Claude Weiss und Raymond Merriman kommt es am Samstagnachmittag zwischen 16.15–17.45 Uhr zu einer Diskussion zwischen beiden Referenten zum Thema der zu erwartenden Szenarien in Finanz und Wirtschaft während der kommenden Jahre sowie möglichen Strategien zum Kapitalerhalt in ausserordentlichen Zeiten. Im Weiteren äussern sich an beiden Tagen über ein Dutzend Referentinnen und Referenten zu ihren Erwartungen für die kommende Zeit. Der Kongress wird von fünf astrologischen Organisationen veranstaltet. Das Programm finden Sie unter www.astro2020.ch