Astrologischer Finanzbericht - von Raymond Merriman
 

Finanzbericht für die Woche vom 31. 01. 2022

Rückblick und Vorschau

Das nationale Bruttoinlandsprodukt wuchs im Jahr 2021 um 5,7 %. Dies war das stärkste Wachstum in einem Kalenderjahr nach einer vorherigen Rezession seit einem Anstieg von 7,2 % im Jahr 1984. Präsident Joe Biden erklärte dazu: «Wir bauen endlich eine amerikanische Wirtschaft für das 21. Jahrhundert auf, mit dem schnellsten Wirtschaftswachstum seit fast vier Jahrzehnten und dem grössten Beschäftigungswachstum in der amerikanischen Geschichte». – Paul Wiseman, «Economy’s Growth Fastest Since 1984», Associated Press, 28. Januar 2022

Die Weltwirtschaft wird in diesem Jahr voraussichtlich um 4,4 % wachsen, so der IWF in seinem Ausblick auf die Weltwirtschaft vom Dienstag. Diese Zahl liegt unter den geschätzten 5,9 % vom Jahr 2021. In den USA wird der Rückgang mit 4 % im kommenden Jahr noch stärker ausfallen, was einer Herabstufung um 1,2 % gegenüber der Schätzung vom Oktober entspricht – die grösste Herabstufung eines bedeutenden Landes, für das der IWF Prognosen erstellt. – Josh Zumbrun, «IMF Downgrades 2022 Growth Forecast», Wall Street Journal, 26. Januar 2022.

Es war eine weitere wilde und volatile Woche, für die der rückläufige Merkur, der Trickster, bekannt ist, und insbesondere nach dem Wechsel der Laufrichtung von Uranus am 18. Januar. Der rückläufige Merkur ist wie jemand, der sich am Kopf kratzt und sich fragt: «Was ist hier los? Das ergibt doch keinen Sinn.» Uranus ist seine höhere Oktave, und wenn er betont wird, ist es eher so, als würde man sich die Haare raufen. Zusammen können sie ein Gefühl des Wahnsinns, der Instabilität und des Chaos hervorrufen, als ob die ganze Welt verrückt geworden ist und jede Kontrolle verloren hat. 

Ergibt es einen Sinn, dass ein BIP-Bericht über das größte Wirtschaftswachstum seit 40 Jahren mit dem stärksten Rückgang der globalen Aktienindizes seit der Pandemie vom März 2020 zusammenfällt? Nun, eigentlich schon, wenn man 1) die Änderung der FED-Politik, 2) die höchste Inflationsrate seit über 40 Jahren, 3) Rekord-Fallzahlen der Omikron-Variante, die Menschen von der Arbeit fernhält und 4) die eskalierende russische Drohung einer militärischen Konfrontation mit der Ukraine berücksichtigt. 

Die globalen Aktienmärkte waren in der vergangenen Woche chaotisch, und viele erlitten die grössten Verluste seit fast zwei Jahren, was genau unserer Analyse in den «Voraussagen für 2022» entspricht. Sie wurden im Oktober/November 2021 verfasst, beschreiben aber das, was jetzt geschieht. Mit anderen Worten: Ein Rückgang dieses Ausmasses war zum Zeitpunkt der Erstellung der Voraussagen unerwartet, da so viele weltweite Indizes damals neue Allzeithochs erreichten. Aber nach unseren Studien der langfristigen Markt- und Planetenzyklen war unsere Prognose sehr wohl zu erwarten. Wie schlimm war es? Wie gut ist die Investitionsmöglichkeit, die sich jetzt möglicherweise bietet? Wir erwarteten den stärksten Rückgang seit März 2020, mit geschätzten Verlusten von 10–20 % für Anfang 2022.

In Asien und im Pazifik-Gürtel wurde der japanische Nikkei am stärksten getroffen. Von einem 31-Jahres-Hoch bei 30.795 vom 14. September 2021 stürzte er um 15,4 % auf ein Tief bei 26.044 in der vergangenen Woche. Das war der tiefste Stand seit November 2020. Der australische ASX ist von seinem Allzeithoch vom 5. Januar 2022 um 11,5 % auf ein Tief der letzten Woche gefallen. Der chinesische Shanghai Composite verlor 9,5 % von einem Hoch bei 3708 vom 13. Dezember auf sein Tief bei 3356 am Freitag. Der indische Nifty hat in nur einer Woche 8,5 % seines Wertes verloren. Lediglich der Hang Seng in Hongkong hat sich in letzter Zeit mit geringen Veränderungen behauptet.

In Europa ist der niederländische AEX von seinem Allzeithoch am 18. November 2021 um 11,5 % auf sein Tief der vergangenen Woche gefallen. Der SMI hat seit seinem Allzeithoch vom 3. Januar 8,7 % verloren. Ähnlich verhielt es sich mit dem DAX, der von seinem Allzeithoch am 18. November um 8,2 % zurückging. Der Londoner FTSE hat dagegen kaum gelitten und ist zwischen seinem Post-Crash-Hoch vom 20. Januar und seinem Tief vom 24. Januar nur um 4,3 % gefallen.

Auch die amerikanischen Aktienmärkte zeigten eine bizarre Entwicklung. In den USA wurden alle wichtigen Indizes hart getroffen, wobei der DJIA mit seinem Tief vom Montag, dem 24. Januar – der Mitte des Merkur-Rückläufigkeitszyklus – um 10,3 % von seinem nur drei Wochen zuvor erreichten Allzeithoch fiel. Sein bisher stärkster Verlust seit dem 23. März 2020 betrug 10,4 %. Der NASDAQ Composite wurde sogar noch stärker getroffen und verlor 19,2 % gegenüber seinem Allzeithoch vom 22. November. Der S&P 500 verlor zwischen seinem Allzeithoch vom 4. Januar und dem Tief der letzten Woche am 24. Januar 12,36 %. In Brasilien hingegen sah die Sache ganz anders aus. Der Bovespa hat von seinem Mehrjahrestief am 20. November bis zu seinem Hoch vom 27. Januar eine Rallye um 13 % hingelegt. Was macht Brasilien so attraktiv, während sich alles andere in Gift verwandelt hat? Vielleicht war das Gift am Freitagnachmittag plötzlich aus dem System verschwunden, als der DJIA von seinem Tagestief um über 900 anstieg und den Tag mit einem Plus von 564 abschloss. 

Auch andere Märkte verhielten sich nicht synchron zueinander, was typisch für die Rückläufigkeit von Merkur und Venus und den Wechsel der Laufrichtung von Uranus ist. Rohöl stieg am Freitag auf ein neues 7-Jahres-Hoch und näherte sich der Marke von 90,00. Auch die Getreidekurse steigen wieder stark an. Aber diese Rallyes finden gleichzeitig mit der Stärke des US-Dollars und der Schwäche der anderen Währungen statt. Das ist nicht normal. Der Dollar-Index erreichte am Freitag 97,44, den höchsten Stand seit Juli 2020. Der Euro hingegen fiel auf den tiefsten Stand seit Mai 2020. Obwohl Gold am Dienstag, dem 25. Januar, mit 1854 ein neues Zyklushoch erreichte, drehte es bis Freitag deutlich nach unten. Silber fiel am Freitag auf 22,15 und damit um mehr als 10 % unter sein Hoch von 24,75 vor einer Woche. Einige Rohstoffe fielen gegen den steigenden Dollar, während andere mit ihm stiegen. Das ist nicht die Art und Weise, wie es eigentlich funktionieren sollte. Aber andererseits läuft selten etwas so, wie es laufen sollte, wenn Merkur und Venus rückläufig sind und Uranus seine Laufrichtung ändert. 

Auf anderen Märkten fiel Bitcoin zu Wochenbeginn auf ein Tief bei 32.950, was einem Rückgang von 52,75 % gegenüber seinem Allzeithoch vom 10. November entspricht. Nun testet Bitcoin seine Jahrestiefs vom letzten Sommer. Wie der US-Aktienmarkt fand auch die Kryptowährung am Freitag etwas Unterstützung, kämpft aber immer noch darum, wieder auf 40.000 zu kommen. Ein spezieller Report über die langfristigen Zyklen von Bitcoin wurde letzte Woche für alle Abonnenten des Bitcoin-Reports sowie der Tages- und Wochen-Reports veröffentlicht, in dem wir unsere Sicht über den aktuellen Stand und die Prognosen für 2022 darlegen. 

Der Grossteil dieses Dramas am Markt hat sich abgespielt, seit Merkur am 14. Januar auf rückläufig und Uranus am 18. Januar auf direktläufig gedreht hat. Typisch für diese beiden geistigen Verwandlungskünstler herrschte auf den weltweiten Finanzmärkten Chaos. Vielleicht endet es jetzt, wenn die Venus auf direktläufig dreht und die Sonne in das Saturn/Uranus-Quadrat zwischen dem 29. Januar und dem 4. Februar eintritt. Am 30. Januar bildet sie ein Quadrat zu Uranus und am 4. Februar eine Konjunktion mit Saturn, wenn Merkur auf direktläufig dreht. Astrologisch gibt es Grund zu der Annahme, dass dies so sein könnte.            

            

Kurzfristige geokosmische Signaturen und längerfristige Gedanken

Die Erklärung des FED deutet auf eine Zinserhöhung im März und einen Rückgang der FED-Bilanz später hin. Dies ist keine Überraschung. Die Zinserhöhung im März wird dem FED Anerkennung bringen, wo keine Anerkennung angebracht ist, und es wird selbstgefällig auf eine Straffung seiner Politik verweisen, wenn die Inflation im zweiten Quartal zurückgeht. – Dr. Paul Donovan, «Credit Where Credit is Not Due», UBS Morning Comment, 27. Januar 2022.

In der Geschichte der USA gab es bereits zweimal eine Uranus-Rückkehr, die beide zu militärischen Spaltungen führten. Die erste fand 1861 statt, gleich zu Beginn des Bürgerkriegs. Die zweite, 84 Jahre später, fiel mit dem Zweiten Weltkrieg und der Teilung der Welt in Alliierte und Achsenmächte zusammen. 84 Jahre später stehen wir vor der dritten Uranus-Rückkehr der USA. Die Spaltung zwischen «uns» und «denen» ist bereits jetzt jedes Mal offensichtlich, wenn man die Nachrichten liest oder sieht. – Michael O'Reilly, «Mental Health and the US Uranus Return», Newscope, https://www.neptunecafe.com/, 17. Januar 2022.

Kleine Sünden bestraft der Herrgott gleich. Du bekommst sofort was du verdienst – mit einem Schlag auf den Schädel. Deshalb wäre es besser, wenn du dich zusammenreisst, schliesse dich den Menschen an. 

Nun, wir leuchten alle weiter. Wie der Mond und die Sterne und die Sonne. Nun, wir leuchten alle weiter, los jetzt, alle.

Instant Karma's gonna get you, Gonna knock you right in the face. Better get yourself together darlin,' Join the human race. 

Well, we all shine on. Like the moon and the stars and the sun. Well, we all shine on…Ev'ryone, come on.”

John Lennon, «Instant Karma (We All Shine On)», Apple, 1970.

Das FED hat seine Absicht, die Zinssätze eher früher als später zu erhöhen, um die Inflation zu bekämpfen, nicht aufgegeben, obwohl der Merkur und die Venus rückläufig sind. Die Konsequenz der kämpferischen Rhetorik ist, dass der Aktienmarkt (und andere Märkte) ihren steilsten Ausverkauf seit März 2020 bis Anfang letzter Woche fortsetzten. 

Die Venus beendet jedoch an diesem Wochenende ihre rückläufige Bewegung, und der Trickster folgt am nächsten Wochenende. Wenn die Venus auf direktläufig dreht, erreichen die Aktienmärkte oft innerhalb von 12 Handelstagen die Hochs oder Tiefs des Primärzyklus. Das ist eine breite Zeitspanne, und wir befinden uns gerade in ihr. Die Rallye vom Freitag gegen das übliche Muster eines Ausverkaufs am Ende der Handelswoche gibt Anlass zur Hoffnung. 

Ich denke, das obige Zitat von Dr. Donavan hat seine Berechtigung auf dem Hintergrund der Studien der geokosmischen Zyklen. Wie in den «Voraussagen für 2022» beschrieben, werden die Zinssätze und die Inflation voraussichtlich steigen, solange Jupiter durch die Fische läuft (29. Dezember 2021 – 10. Mai 2022). Doch dann wechselt er bis zum 27./28. Oktober in den Widder und bildet ein T-Quadrat zur Sonne/Pluto-Opposition des FED. Dies bedeutet eine Umkehr zu einer eher akkomdierenden und lockernden Geldpolitik. In den letzten beiden Monaten des Jahres wird Jupiter wieder durch die Fische transitieren, wodurch das Spiel mit dem lockeren Geld wieder zu inflationären Zahlen führt, gefolgt von einer weiteren Lockerung bis in die erste Hälfte des Jahres 2023. 

Es kann sein, dass die Inflation erst dann wirklich zurückgeht, wenn Jupiter Mitte 2023 in das Erdzeichen Stier eintritt. Was mich jedoch mehr beunruhigt, ist die Möglichkeit einer Deflation, wenn Saturn am 20. Februar 2026 eine Konjunktion mit Neptun bildet. Das geschieht mit dem Ingress von Uranus in die Zwillinge, eine bemerkenswerte mundane Korrelation zu einer weiteren möglichen Aufspaltung zwischen «uns» und «ihnen», wie in den oben zitierten Studien des Astrologen Michael O'Reilly ausgeführt. Es liegt auch sehr nahe beim Transit des nördlichen Mondknotens durch den Wassermann und Steinbock, 2026 bis 2029, eine verlässliche historischen Korrelation zu wirtschaftlichen Rezessionen.

Das Wunderbare an allen Zyklen ist ganz einfach: Wenn man ihre Muster kennt, kann man die nötigen Verhaltensweisen anwenden, um die Wiederholung ihrer Konflikte zu verhindern oder die Wiederholung ihrer menschlichen Triumphe zu maximieren. Mit dem Transit von Uranus durch die Zwillinge, der auch ein Trigon zu Pluto im Wassermann bildet (dem Herrscherzeichen von Uranus), bietet sich uns die Gelegenheit für eine weitere Renaissance. Da die Not die Mutter der Erfindung (Uranus) ist, ist vielleicht eine Rezession notwendig, um die schöpferischen menschlichen Kräfte zu fördern, die die Menschheit in diese Renaissance führen. Normalerweise beinhaltet die Renaissance nach dem großen russischen Wirtschaftswissenschaftler Nikolai Kondratieff auch eine Revolution in der Kommunikation (perfekt für Uranus in den Zwillingen).

Die Revolution im Denken, auf die ich hoffe, ist eine Erkenntnis des Wertes der «Vielfalt in der Einheit», ein Unterschied zum heutigen Mantra von der «Einheit in der Vielfalt», was mir gleichbedeutend mit Spaltung und Zwietracht erscheint. Uranus kann hier in beide Richtungen wirken: der Glaube, dass wir alle Teil getrennter Gruppen und Gruppen-Identitäten sind, die einander entweder als Freund oder Feind sehen («wir» gegen «sie»), oder, wie mein Freund Seth Adamson (CEO der One Humanity Foundation und der Worldwide Coalition for Peace) schreibt, die Erkenntnis, dass wir alle miteinander verbunden sind, weil wir alle Teil der grösseren menschlichen Spezies sind. Dies ist die wirkliche und vielleicht die einzige Grundlage für unsere Einheit und eine Plattform, auf der echter Frieden möglich ist. 

Oh nein! Ich klinge schon wie Uranus in den Zwillingen im Trigon zu Pluto im Wassermann. Als Nächstes werde ich mich von einer Kartoffel in ein Einhorn verwandeln. Aber es wäre schön, wenn die Ukrainer und die Russen ihre Schwerter niederlegen könnten, beide in Sicherheit und in Frieden leben würden und damit ein Vorbild für die gesamte Menschheit wären. Es dreht sich alles um Entscheidungen und ihre Folgen, auch bekannt als Karma.

MMA Cycles Report: Aktien- und Rohstoffmärkte

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