Von Verena Bachmann
Stichworte der Woche: Wertewandel, Richtungswechsel, alte und neue Werte, kritische Bestandesaufnahme, die Kraft der Wünsche und des Glaubens, grosse Erwartungen, grosszügige Gesten, enttäuschte Hoffnungen
In dieser Woche beginnt in vielen Bereichen eine nächste Phase im laufenden Wandel. Entscheidungen, die in diesen Tagen gefällt werden, setzen wichtige Impulse mit langfristigen Folgen. Während in der ersten Wochenhälfte mit Hektik, Unruhe und unerwarteten Wendungen gerechnet werden muss, dürfte es in der danach insgesamt etwas ruhiger und besinnlicher werden. Die Aufmerksamkeit wendet sich vermehrt den grundsätzlichen Dingen im Leben zu: Stabilität, Sicherheit, Vertrauen und Verlässlichkeit werden wichtig, zudem wächst die Bereitschaft und das Bedürfnis nach freundschaftlichem Austausch und gemeinsamen Aktivitäten.
Vor den wohl von vielen ersehnten und mit allerlei Hoffnungen auf Frieden und Freude verbundenen Feiertagen wird es jedoch astrologisch gesehen noch einmal ziemlich stürmisch. Die generelle Aufbruchstimmung und der Drang, sich aus alten Strukturen zu befreien und neuen Idealen zu folgen, verstärkt sich erneut. Vor allem dann, wenn die aktuelle Situation dem eigenen Wesen nicht mehr entspricht oder der natürliche Lauf der Dinge behindert wird, ist daher mit teilweise abrupten und radikalen Reaktionen zu rechnen. In solchen Momenten besteht eine ausgeprägte Tendenz, sich mit einem (Rundum-)Schlag zu befreien, dabei aber das Kind mit dem Bad auszuschütten und dadurch Wichtiges, Nützliches und Erhaltenswertes zu zerstören. Allerdings sind auch Versuche kontraproduktiv, zu lavieren und eine anstehende Entscheidung hinauszuzögern. In solchen Fällen können andere das Heft übernehmen, oder es entsteht eine unkontrollierbare Eigendynamik mit schicksalhaften Ereignissen. Seien Sie also bereit, die nötigen Veränderungen und Erneuerungen in einer achtsamen Weise vorzunehmen. Seien Sie in der Sache klar und sehr bestimmt, tun Sie Ihre Absicht deutlich kund, kommunizieren Sie Ihre Position jedoch offen, und seien Sie in der Umsetzung Ihrer Vorhaben kreativ und respektvoll. Wenn dies gelingt, ist Erstaunliches möglich; es können dann entscheidende Fortschritte auf dem Weg in etwas Neues gemacht werden. Generell ist in diesen Tagen ein gesundes Gleichgewicht zwischen entschiedenem Handeln und Erneuerungswillen sowie Toleranz und Verständnis für andere und deren Position gefragt. Ebenso wichtig ist es, den eigenen Prinzipien und Grundsätzen treu zu bleiben, sich dabei aber nicht auf konkrete Formen oder rigide Forderungen zu versteifen.
Thematisch stehen einmal mehr Werte aller Art im Vordergrund. So dürften sich in Bezug auf konkrete Werte und Besitztümer nun einige grundsätzliche Fragen in der folgenden Art stellen: Was ist es wert, bewahrt und geschützt zu werden, und was ist nicht mehr sinnvoll oder wird gar zur Last und sollte deswegen zurückgelassen oder abgegeben werden? Wo und unter welchen Umständen bin ich bereit, etwas, was ich wertschätze, was mir etwas bedeutet, mit anderen zu teilen und meine Gaben zur Verfügung zu stellen? Während die erste Frage zu beantworten und dann auch gemäss der Antwort zu handeln wohl für einige eher schwierig sein dürfte, passt die zweite bestens zur Weihnachtswoche, zum Fest der Liebe und der Gemeinschaft.
Ganz im Sinne der Festtagszeit, haben die Konstellationen zudem eine weitere Entsprechung anzubieten. Wie in den Märchen und Mythen, ist in diesen Tagen die Wunschkraft besonders ausgeprägt. Sie erlaubt es, dass Herzenswünsche aller Art sich erfüllen können. Nehmen Sie sich also bewusst etwas Zeit, um sich auf das zu besinnen, was Ihnen im Innersten besonders wichtig ist, was Sie sich von ganzem Herzen wünschen. Allerdings hat die Sache einen Haken: Wie in den Märchen, können sich auch unvernünftige oder gar schädliche Wünsche erfüllen. Achten Sie daher darauf, wofür Sie Ihre Wunschkraft einsetzen; fragen Sie sich auch, ob Sie bereit sind, mit den entsprechenden Folgen zu leben.
Gemäss einer anderen Entsprechung dürften in diesen Tagen auch ethische und moralische Grundsätze, Grundannahmen und Glaubenssätze im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen. Es geht dabei darum, wie die Welt auszusehen hätte, was richtiges und was falsches Verhalten sei oder was gut und was böse ist. Weltbilder, Rollenbilder, religiöse und gesellschaftliche Werte aus unterschiedlichsten Zeiten und Kulturen stehen zur Diskussion. Auch hier gilt es zu überprüfen, welche Werte absolute Gültigkeit haben und deshalb unter allen Umständen bewahrt und befolgt werden sollten, und wo die vorhandenen Wertmassstäbe, Urteile und Weltbilder den aktuellen Realitäten nicht mehr gerecht werden und daher revidiert werden müssen.
Wurden die anstehenden Schritte gemacht und Entscheidungen getroffen, findet in der zweiten Wochenhälfte eine deutliche Beruhigung statt. Die Weihnachtstage können dann in einer angenehmen und besinnlichen Atmosphäre stattfinden. Auch Freude und Humor kommen nicht zu kurz. Heikel wird es nur, wenn Selbstgerechtigkeit, Übertreibung und Masslosigkeit das Verhalten bestimmen. Bleiben Sie also bescheiden, und geniessen Sie das Vorhandene in Massen; dann stehen Ihnen gute Festtage bevor. Heikel wird es jedoch, wenn in der ersten Wochenhälfte anstehende Auseinandersetzungen vermieden und unangenehme Konsequenzen nicht gezogen wurden. Dann ist während der ganzen Zeit mit einer tendenziell zunehmenden Spannung zu rechnen, die sich in unerwarteten Momenten entladen kann.
Zu Wochenbeginn dominiert zunächst das Bedürfnis nach Harmonie und Austausch. Der Montag beginnt somit eher friedlich. Damit ergibt sich eine gute Gelegenheit, um Beziehungen und Freundschaften zu pflegen oder sich mit Menschen zu treffen, die Ihnen etwas bedeuten. Ebenso geeignet sind die Energien für alle Projekte, die in irgendeiner Weise mit Kunst und Kultur zu tun haben. Ab Dienstag ändert sich die Stimmung. Vor allem der Dienstag und der Mittwoch werden von den oben beschriebenen Themen geprägt. Leidenschaftliche Gefühle aller Art können sich melden. Auch zunächst scheinbar banale Vorfälle und Ursachen, die nicht viel Beachtung erhalten, können Prozesse mit nicht zu unterschätzenden Folgen auslösen. Diese Tage eignen sich besonders gut für eine Beziehungsklärung. Nun können Sie erkennen, welche Menschen Ihnen etwas bedeuten; dies ist auch eine gute Gelegenheit, um einen Schlussstrich unter bestehende Unstimmigkeiten und Konflikte zu setzen oder – falls die Beziehung stimmt – eine neue Verbindlichkeit zu spüren und damit allenfalls gar die Grundlage für ein gemeinsames neues Projekt zu legen.
Gleichzeitig wird aber auch deutlich, wo Sie in Rollen, Mustern oder Abhängigkeiten gefangen sind und vielleicht versuchen, einem Bild oder einer Wertvorstellung zu folgen, die Ihnen eigentlich nicht entsprechen. Seien Sie in solchen Fällen bereit, die Konsequenzen zu ziehen und einen klaren Schritt oder Schnitt zu machen. Damit werden bisher gebundene Kräfte freigesetzt und stehen für Neues zur Verfügung. Liebespaare können entweder Höhenflüge oder auch Abstürze erleben, je nach Stand der Beziehung. In anderen Bereichen (Wirtschaft, Finanzen, Politik) mögen Vorkommnisse dieser Tage eine unerwartete Wende einleiten und bestehende Abhängigkeiten enthüllen oder beenden.
Die Nacht auf Donnerstag ist die längste Nacht des Jahres. Am Morgen um 6.30 Uhr erreicht die Sonne den nördlichen Wendepunkt ihrer Bahn und markiert den offiziellen Winteranfang. Donnerstag und Freitag werden von ganz unterschiedlichen Energien geprägt. Einerseits meldet sich die oben erwähnte Unruhe und der Drang zurück, sich von allen Einschränkungen zu befreien. Rebellische Impulse aller Art, einerseits verbunden mit einer Lust zu Provokation und frustrierten Gefühlen oder andererseits enttäuschten Erwartungen bilden eine recht unberechenbare und explosive Mischung. Gleichzeitig ist jedoch auch viel Goodwill vorhanden, und vor allem am Freitag wächst die Bereitschaft, in einer toleranten Haltung mit anderen über Weltbilder, Zukunftsperspektiven und offene Fragen zu diskutieren. Wenn es gelingt, auch kritische Fragen und heikle Punkte mit Respekt und Achtsamkeit an- und auszusprechen, können in der Folge tiefgründige Einsichten gewonnen werden; dann ist es möglich in einem seit längerem bearbeiteten Problem neue Perspektiven zu finden.
Der Samstag (vor allem der Abend und die Heilige Nacht) bringt ein gemischtes Programm. Einerseits ist das Bedürfnis nach Besinnlichkeit, Ernsthaftigkeit und Verbindlichkeit besonders gross. Auch die Bereitschaft, anderen in einer akzeptierenden und offenen Haltung zu begegnen, ist vorhanden; dies sind eigentlich alles gute Zutaten für einen schönen Abend. Gleichzeitig liegt jedoch auch eine latente Unruhe und Spannung in der Luft, die Irritierbarkeit ist erhöht. Wurden in den Vortagen anstehende Themen nicht bearbeitet, könnten die damit verbundenen Energien nun im ungünstigsten Moment auftauchen und Aufmerksamkeit verlangen. Rechnen Sie also auf jeden Fall mit Überraschungen! Der Sonntag und der zweite Weihnachtstag (Montag) versprechen insgesamt eine ruhigere Stimmung. Diese Tage eignen sich gut, um sich über die eigenen Werte, den eigenen Glauben Gedanken zu machen und sich mit Fragen rund um den Sinn des Lebens zu beschäftigen. Vor allem am Montag wächst auch die Lust nach Kontakten, die Freude am Austausch mit Freunden oder an gemeinsamen Unternehmungen.