Ostern im Zeichen von Neptun in Widder

 

Von Claude Weiss

 
Pluto in Wassermann: Umbruch und Neubeginn

Wenn Sie sich gewundert haben, wieviel sich in den letzten Monaten an den Fixpunkten des eigenen Lebens geändert hat, so hat dies zweifellos viel mit dem definitiven Übergang Plutos vom konservativen Steinbock- ins innovative Wassermann-Zeichen zu tun. Beim Pluto handelt es sich um den langsamsten aller Planeten, der damit den längsten Zyklus von 246 Jahren aufweist, und es ist bezeichnend, dass er im November 2024 das Zeichen wechselte, als in den USA soeben Wahlen stattgefunden hatten, die einen neuen Präsidenten mit sehr eigenwilligen Ideen an die Macht brachten.

In dem Sinne, als er alles umkrempelt, was er verändern kann und Vereinbarungen mit anderen Ländern aufkündigt, die für die letzten 80 – 85 Jahre (ein Uranus-Umlauf) Gültigkeit hatten, entspricht er durchaus den dramatischen Umbrüchen, die mit Pluto in Wassermann einhergehen, jenem Zeichen, über das Uranus herrscht. Beim wahllosen Aufkündigen oder Zerstören einer bestehenden Ordnung, die sich insgesamt bewährt hat, besteht – ohne einen solide erarbeiteten neuen Masterplan – allerdings die Gefahr, dass stützende Strukturen verloren gehen, ohne dass dafür Ersatz geschaffen wurde. Das Resultat sind schmerzliche Verluste, und die neue amerikanische Regierung scheint im Zusammenhang mit dem nicht durchdachten System substanzieller Zölle nach bald 90 Tagen unkoordinierten Vorgehens an diesem Punkt angelangt zu sein. Dabei ist interessant, dass spiegelbildlich zu den ersten 90 Tagen der Amtszeit der Trump-Regierung die Zölle – mit Ausnahme Chinas – für 90 Tage ausgesetzt werden sollen.
 

 

Auch die anderen Langsamläufer wechseln das Zeichen

Der Wechsel Plutos in ein neues Zeichen ist jedoch nur ein Element der extremen Veränderungen, die zurzeit am Himmel stattfinden. So liegt das Aussergewöhnliche der gegenwärtigen Zeit darin, dass innerhalb der acht Monate, die sich von Mitte November 2024 – Mitte Juli 2025 erstrecken, nicht nur Pluto in ein neues Zeichen tritt, sondern sämtliche langsamlaufenden Planeten dies tun. Das ist äusserst selten und bloss alle paar Jahrhunderte zu beobachten. Nach dem Zeichenwechsel Plutos, als dem langsamsten aller Planeten, mit einem Zyklus von 246 Jahren, folgte am 30. März dieses Jahres jener Neptuns, und Saturn sowie Uranus warten darauf, in den nächsten Monaten ebenfalls ins nächste Zeichen zu mutieren. Besondere Bedeutung kommt dabei dem Neptun, als Herrscher des Fische-Zeichens, zu, denn er trat Ende des letzten Monats, einen Tag nach der Sonnenfinsternis vom 29. März, von Fische, dem letzten Zeichen des Tierkreises, in den Widder, dem ersten Zeichen des Zodiaks. Dabei überschritt der nach dem Pluto zweitlangsamste Planet (mit einer Umlaufzeit von 164 Jahren) jenen Anfangspunkt des Tierkreises auf 0 Grad Widder, den man auch als «Kosmische Spalte» bezeichnet. Diese Charakterisierung bringt zum Ausdruck, dass es sich dabei nicht um irgendeine Stelle des Tierkreises handelt, die man überschreitet, ohne es gross zu merken, sondern dabei über eine besondere Grenze geht. Dies kommt auch darüber zum Ausdruck, dass keine Zeichen sich stärker voneinander unterscheiden als Fische und Widder.
 

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Neptun in Widder und das Osterfest

Das Fische-Zeichen, das die Erfahrungen des ganzen Tierkreises mit Erfolgen, aber auch schmerzlichen Erlebnissen des Scheiterns verkörpert, geht auf Distanz zum Alltag, weil es sich mit allzu Trivialem und Grobschlächtigem nicht die Finger verbrennen will und sucht nach der Botschaft, die sich hinter wechselndem Glück verbirgt, indem es nach dem verbindenden geistigen Prinzip Ausschau hält. Ganz anders das Widder-Zeichen: Mit feurigem Elan stürzt es sich auf eine Welt, die vor ihm liegt und die es sich durch vollen Einsatz der Kräfte erobern kann. Dabei spielt sich das Wesentliche im Hier und Jetzt im vollen Tageslicht und im Alltag ab. Mut und Zuversicht sind dabei die herausragenden Qualitäten. Mit Neptun in Widder kommt es aber zu einer Vermischung der beiden Prinzipien, die völlig konträrer Natur sind. Dies erinnert an das Osterfest und die Entstehung des Christentums, das eng damit verknüpft ist. Bis zum Aufkommen des christlichen Glaubens, das auf der Botschaft von Jesus Christus als Erlöser fusst, entsprach das Bewusstsein gemäss dem Widder/Waage-Zeitalter der kriegerischen Durchsetzung, welche zuletzt die Römer verkörperten und welche durch den Gegenpol Waage in Form der Kunst sowie eines ausgereiften Staatswesens eine Verfeinerung erfuhr. Dass als Ausdruck eines neuen Bewusstseins ausgerechnet die höchste Feier des Christentums zu Ostern zelebriert wird, basiert auf der Vorgabe, dass die Osterfeier nach dem ersten Vollmond auf der Widder/Waage-Achse stattfindet, und ist im Hinblick auf die Überwindung der Mentalität des Widder-Zeitalters durch das Fische-Zeitalter von besonderer Bedeutung. In diesem Sinne könnte, gut zwei Jahrtausende nach dem Beginn des Fische/Jungfrau-Zeitalters, Neptun in Widder den Kreis schliessen und zur Geburt des nächsten, des Wassermann/Löwe-Zeitalters, beitragen.

Zum Anlass des Osterfestes wünsche ich Ihnen, zusammen mit dem Astrodata-Team, gesegnete Ostern!

Claude Weiss