Von Claude Weiss
Seit März befinden wir uns mit der Coronavirus-Pandemie in einer in jeder Hinsicht herausfordernden Situation. Dabei haben wir in früheren Mailings und Mitteilungen bereits darauf hingewiesen, wie mit dem verordneten «Social Distancing», den abstürzenden Börsenkursen und der absehbaren massiven Rezession, auf die wir zusteuern, eine tiefgreifende Veränderung stattfindet, die wir im Zusammenhang mit dem Wechsel des Saturn/Pluto-Zyklus von Waage (Venus) zu Steinbock (Saturn) schon seit Jahren voraussagen: Die bisherige sorglose Art des Umgangs mit Geld, das Schuldenmachen und das ungehemmte Ausschöpfen der Möglichkeiten einer perfekt ausgebauten Konsumgesellschaft geraten 2020 in eine schwere Krise. Dies zwingt zu einem bewussteren Umgang mit Ressourcen und einer disziplinierteren Verhaltensweise. Damit sind für die Zeit von 2020–2023 scharfe Rückgänge an der Börse und ein Ende der bisherigen Hochkonjunktur zu erwarten, die sich im Windschatten der Schuldenkrise entfaltete.
Dass die damit verbundenen Umstellungen derart in unsere Gewohnheiten, Nähe zu pflegen und zu geniessen, hineinwirken würden, bis zur tiefgreifenden Veränderung unserer gewohnten Begrüssungsrituale, wagten wir allerdings nicht zu antizipieren. Dennoch sind die Entsprechungen eines Wechsels von Venus zu Saturn, auch ohne grosse Astrologiekenntnisse, derart augenfällig, dass sie sich als markantes Beispiel zur Illustration astrologischer Symbolik eignen. Etwas überspitzt dargestellt hat der Vorgang Ähnlichkeiten mit einem Haufen undisziplinierter Kinder, die gemäss der Devise «sofortiger Bedürfnisbefriedigung» (Venus) über die Süssigkeiten eines reichhaltigen Frühstücksbuffets herfallen und nun von den Eltern (Saturn) dazu ermahnt werden, die Bedürfnisbefriedigung zugunsten der Gemeinschaft sowie längerfristiger Ziele zu beschränken und aufzuschieben. In gewisser Weise geht es zurzeit den meisten von uns so: Wir müssen zugunsten unseres längerfristigen (gemeinsamen) Wohls auf kurzfristige Annehmlichkeiten verzichten. Und wir tun es auch, weil wir den Sinn des Ganzen einsehen. Zumindest sind wir solange dazu bereit, wie wir die Notwendigkeit der disziplinierenden Massnahmen einsehen.
Zu diesem Narrativ gibt es auch eine in früheren Mailings erwähnte vielsagende historische Entsprechung: Das letzte Mal, als der 32–37-jährige Saturn/Pluto-Zyklus – ein Planeten-Rhythmus, welcher die beiden Zuchtmeister und Zensoren des Tierkreises ins Spiel bringt – von Waage zu Steinbock wechselte, war im Januar 1518, eine Zeit, die mit der Reformation Martin Luthers zusammenfiel. Aufgrund dieser Entsprechung können wir uns vorstellen, dass das, was zurzeit abläuft, zum Auftakt für eine tiefgreifende Veränderung und Reform unserer Haltung und unserer Gewohnheiten dem Leben und der Gemeinschaft gegenüber führen dürfte. Insbesondere könnte sich unsere Einstellung zum Konsum verändern – sehr zugunsten des Klimas, der Natur und unserer nachhaltigen Überlebenschancen auf der Erde.
Das Menschheitshoroskop und die grossen Planetenzyklen
Planetenzyklen sind die Grundlage der Mundanastrologie, jener astrologischen Ausrichtung, die sich mit den Entwicklungen menschlicher Gesellschaften und Kollektive sowie von Ländern und Staaten beschäftigt. Je länger ein Planetenzyklus ist, desto grösser ist seine Bedeutung für die Entwicklung der Menschheit. Der längste davon, der Neptun/Pluto-Zyklus von 493 Jahren, begann mit der letzten Neptun/Pluto-Konjunktion vom April 1892. Dafür gibt es glücklicherweise ein Horoskop, welches auf die Sonnenfinsternis vom 26. April 1892 zurückgeht, die vier Tage vor der letzten Neptun/Pluto-Konjunktion stattfand. Auch wenn dieses Horoskop, mit welchem wir schon seit bald 30 Jahren arbeiten und das wir als «Menschheitshoroskop» bezeichnen, nicht allen Astrologen bekannt ist und dementsprechend nur von wenigen berücksichtigt wird, haben wir festgestellt, dass es sehr zuverlässig die Entwicklung der Menschheit im gegenwärtigen Neptun/Pluto-Zyklus abbildet. Dies veranschaulicht eine seiner zurzeit aktivierten Konstellationen, die direkt mit der Coronavirus-Pandemie zu tun hat:
Fig. 1: Menschheitshoroskop
26.04.1892, 21:46 GT
Die Pandemien von 1918/19 und 2020 im Menschheitshoroskop
Der Neumond des Menschheitshoroskops (Fig. 1) auf 7 Grad Stier befindet sich aufgrund einer Opposition zum Uranus auf 4 Grad Skorpion immer wieder in Gefahr, aus dem Gleichgewicht zu fallen und in die Instabilität zu kippen. Dies geschieht insbesondere dann, wenn diese Opposition von unruhestiftenden Planeten wie Mars oder Uranus getriggert wird. Dabei kommen in der Astrologie im Zusammenhang mit zeitlichen Auslösungen vor allem zwei Systeme zum Tragen. Das eine ist jenes der Progressionen, welches mit der Entsprechung von ‘1 Tag gleich 1 Jahr’ arbeitet und sich für die Beschreibung der Bewegung der persönlichen Gestirne (Sonne bis Mars) eignet, die in ihrem Lauf ziemlich schnell sind. Die zweite Methode, jene der Transite, wird andererseits eingesetzt, um die Bewegungen der Langsamläufer (Uranus bis Pluto) abzubilden.
Mars als Entsprechung für Kriege und aggressive Viren
Dabei fällt bei der Bewegung des Planeten Mars in den Progressionen eine interessante Entsprechung auf: Anfang 1918 machte der progressive Mars auf 7 Grad Wassermann ein exaktes Quadrat zum Neumond des Menschheitshoroskops. Dies war das letzte Jahr des Ersten Weltkrieges, und diese Entsprechung passte zur Auslösung einer internationalen Instabilität durch den Kriegsgott Mars, denn der Mars befand sich bereits zuvor, während der grössten Zeit des Krieges, im Orb des Quadrats zum Neumond. Was uns mit unserem inzwischen geschärften Blick aber ebenfalls auffällt, ist die Tatsache, dass 1918, im letzten Kriegsjahr, die Spanische Grippe ausbrach, die mit 25–50 Mio. Toten mehr Opfer forderte, als der ganze Erste Weltkrieg. Inzwischen ist in den Progressionen der Planet Mars weiter und tiefer ins Wassermannzeichen hineingelaufen, hat aber in zeitlicher Entsprechung zum Jahr 1961 die Richtung gewechselt und er kehrt nun zurück auf die Stelle, auf welcher er sich progressiv im Jahre 1918 befand. Dabei nimmt er Anfang 2020 exakt die Stelle ein, die er auch schon 1918 innehatte. Auf diesem Punkt verbleibt er allerdings leider noch etwas länger: Im bogenminuten-genauen Quadrat zum Neumond des Menschheitshoroskops kehrt der Mars dann 2022, um nach einer rund 60-jährigen Rückläufigkeitsphase sich direktläufig, d.h. in der Richtung des Tierkreises wieder von dieser ominösen Stelle fortzubewegen. Neben der Auslösung von Konflikten und Kriegen ist die Entsprechung des Mars zu Erregern, die uns befallen, wenn wir nicht im Lot sind und unsere Immunabwehr geschwächt ist, gut belegt. Es ist auch aufschlussreich, wie Politiker im Zusammenhang mit der Bekämpfung des Coronavirus von einem «Krieg» sprechen, den sie zu gewinnen versprechen.
Eine gute und eine schlechte Nachricht
Dazu gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht. Die gute lautet, dass es uns als Menschheit trotz eines neuerlichen progressiven Mars-Quadrats zum Neumond des Menschheitshoroskops dieses Mal (2020) gelungen ist, diese Konstellation zu leben, ohne mit dem Ausbruch eines grossen Krieges konfrontiert zu werden. Wenn es bei der Coronavirus-Pandemie bleibt, können wir zufrieden sein, denn letztes Mal (1914–1918) hatte die Menschheit sowohl unter einem Weltkrieg als auch einer Pandemie zu leiden. Die schlechte Nachricht lautet hingegen, dass die geschilderte Mars-Energie mit voller Intensität bis 2022 am Werk ist, und erst ab 2023 oder 2024 abklingen dürfte. Auch wenn dies gegen eine schnelle Rückkehr zur Normalität spricht, könnte diese Zeit eine gute Gelegenheit darstellen, um das, was in unserer internationalen Gesellschaftsordnung nicht im Lot ist in ein neu erarbeitetes Gleichgewicht zu bringen. Ein solches Vorgehen wäre auch der beste Garant gegen die Gefahr eines neuerlichen Krieges, die bisher glücklicherweise gebannt werden konnte.