
Von Claude Weiss
Fig. 1: Mondfinsternis
30.11.2020, 10:29
Dieser Newsletter erreicht Sie zwischen der Mondfinsternis vom 30. November und der Sonnenfinsternis vom 14. Dezember 2020. Finsternisperioden, von denen es pro Jahr normalerweise zwei gibt, sind Zeiten, während denen sich Dinge entscheiden, die für das folgende halbe Jahr von Bedeutung sind. Dabei handelt es sich sowohl um kollektive Themen, die alle betreffen, als auch um individuelle Chancen und Möglichkeiten oder bedeutsame, manchmal schicksalhaft wirkende Einschnitte, die jene Menschen tangieren, die in ihrem Horoskop wichtige Stellungen auf der Finsternisachse aufweisen.
So lässt sich sagen, dass die Mondfinsternis vom 30. November, die auf 8 ½ Grad Zwillinge/Schütze stattfand (Fig. 1) für Menschen, die zwischen dem 27. November bis 3. Dezember oder dem 27. Mai bis 3. Juni geboren wurden, besonders spürbar war.
Bei der Sonnenfinsternis, die am 14. Dezember auf 23 Grad Schütze stattfindet (Fig. 2), stehen hingegen jene im Fokus, die 14 Tage später, zwischen dem 11.–17. Dezember, oder zwischen dem 10.–17. Juni geboren wurden. Dies ist zugegebenermassen eine grobe Einteilung, denn es wird dabei nur die Sonnenstellung des Geburtshoroskops berücksichtigt. Das Prinzip gilt aber für alle Horoskopfaktoren und ist recht zuverlässig. Dies ist der Grund, dass Finsternisse in der Astrologie schon lange als wichtige Hinweise für Veränderungen berücksichtigt werden. Fand zum Beispiel eine Finsternis zum oder um den Geburtstag des Königs oder Fürsten des Landes statt, oder vis-à-vis davon, starteten die Spekulationen, ob es zu einem Thronwechsel kommt.
Fig. 2: Sonnenfinsternis
14.12.2020, 17:16
Die heutigen Astrologen deuten die Finsternisse natürlich nicht derart deterministisch und dramatisch. Dennoch zeigen diese im Bereich, den sie im Horoskop berühren, häufig bedeutsame Veränderungen an, auf die man sich einstellen oder die man bei der Deutung berücksichtigen sollte. In diesem Lebensbereich können wir Chancen begegnen, aber es kommen auch häufig besondere Herausforderungen auf uns zu.
Die Sonnenfinsternis und Trumps Wahlniederlage
Dabei wirken sich insbesondere Sonnenfinsternisse meist bereits 1 ½ Monate vor ihrem Erscheinen aus. Das musste auch der am 14. Juni 1946 geborene Donald Trump im Zusammenhang mit der Sonnenfinsternis erleben, die auf seinem Mond und in Opposition zu seiner Sonne stattfindet, und zwar bereits am Abend des 3. November, als die ersten Wahlresultate bekannt wurden. Vorsorglich erklärte er zwar, gemäss im Voraus entworfener Pläne, seinen Sieg und liess eine Party steigen, die ihm aber ausgerechnet durch seinen Lieblingssender Fox News vermasselt wurde, als dieser als erster Sender einen demokratischen Sieg im Schlüsselstaat Arizona ausrief.
Demokratische Kandidaten von den Finsternissen begünstigt
Trumps demokratische Gegenspieler Joe Biden und Kamala Harris profitierten hingegen von den Finsternissen. Biden durch die Mondfinsternis auf seiner Saturn/Uranus-Konjunktion am Deszendenten – eine Entsprechung für den Herausforderer, der den angezählten «König» stürzt und selbst Verantwortung (Saturn) übernimmt. Harris, als vorgesehene Vizepräsidentin, durch die Sonnenfinsternis auf ihrem Deszendenten und ihrer Mondknotenachse. Der Deszendent symbolisiert im Horoskop jenen Punkt, der für Beziehungen und vertragliche Vereinbarungen steht – was bei Politikern ihre Partnerschaft mit dem Wahlvolk kennzeichnet. Im weiteren gilt: Wer seine Funktionen nicht mehr gemäss dem von den Wählerinnen und Wählern erteilten Auftrag ausübt, der auch durch die Verfassung definiert wird, sondern übergriffig wird, indem er – ohne es zu sein – sich wie ein König oder Alleinherrscher aufführt, muss zurücktreten, was für neue Kräfte Platz schafft.
Trumps einseitige Vorstellung von Recht
So klar und eindeutig kann die Astrologie funktionieren, wobei das Resultat einer astrologischen Auslösung ganz wesentlich davon abhängt, wie jemand seine Konstellationen lebt. Trump hat in seinem Horoskop eine Konjunktion zwischen dem Planeten Jupiter, welcher Erfolg und Fülle ebenso wie das Recht und die Gerichte symbolisiert, und dem Planetoiden Chiron, der einer Wunde entspricht. Seine dadurch verzerrte Vorstellung von Recht liess ihn glauben, dass eine entsprechende Ernennung von konservativen obersten Richtern ihm, durch ihre Mehrheit im Obersten Gericht, ermöglichen würde, eine ihm nicht passende Wahl juristisch erfolgreich anzufechten.
Jupiters Selbstüberschätzung und Überdehnung der eigenen Möglichkeiten
Zwar gelang es ihm in den vier Jahren seiner Amtszeit, unter rücksichtsloser Ausnutzung der republikanischen Mehrheit im amerikanischen Senat, tatsächlich drei oberste Richter zu ernennen, wodurch die Konservativen im Obersten Gerichtshof nun auf Jahre oder Jahrzehnte hinaus eine solide Mehrheit haben. Deren Dankbarkeit gegenüber jenem, der sie in ihr Amt gehisst hatte, reichte allerdings nicht aus, um sie dazu zu bewegen, das Volksmehr zu annulieren und Trump auf diese Weise eine zweite Amtszeit zu bescheren. Letztlich versagte dabei Trumps etwas naive Vorstellung, dass man unbeschränkt Menschen kaufen kann. Bei der im Eiltempo durchgeboxten Ernennung der letzten konservativen Richterin Amy Coney Barret im Rosengarten des Weissen Hauses am 26. September kam es zusätzlich, als tragischer Begleitumstand, im Zusammenhang mit Umarmungen und völliger Abwesenheit von Covid-Vorsichtsmassnahmen, zu einer massenhaften Ansteckung von Mitarbeitern des Weissen Hauses und republikanischen Politikern.