Die Wintersonnenwende 2018

 

Die diesjährige Wintersonnenwende findet am Freitag, den 21. Dezember um 23.23 Uhr mitteleuropäischer Zeit statt. An diesem Tag erreicht die Sonne auf der nördlichen Halbkugel ihren tiefsten Stand. Es ist der Moment, an dem wir den kürzesten Tag und die längste Nacht erleben. In allen Kulturen und zu allen Zeiten galt die Wintersonnenwende als besonderer spiritueller Moment. Viele antike Tempelanlagen sind nach dem Stand der Sonne an diesem Tag ausgerichtet. In Stonehenge beispielsweise, dem berühmten Megalith-Steinkreis im Südwesten Englands, zeigt der Eingang des Bauwerkes genau in die Richtung, in der die Sonne zur Wintersonnenwende untergeht.

Traditionell sind die Tage um die Wintersonnenwende schon immer eine Zeit für religiöse Feiern, Rituale und Zeremonien gewesen. Am dunkelsten Tag des Jahres gebar nach keltischem Glauben die Grosse Göttin tief in der Erde das wiederkehrende Sonnenlicht. Im alten Rom wurde zu dieser Zeit das Fest des «Sol invictus», des unbesiegten Sonnengottes (Mithras), und im antiken Ägypten das Fest der Isis und der Geburt des Horus, des Lichtkindes, begangen.

Die Riten der Wintersonnenwende sind auf das Wiedererstarken des Sonnenlichtes, das für unser Leben auf der Erde so essentiell ist, ausgerichtet. Unser ganzes Leben hängt von der Sonne ab. Ohne Licht kein Leben. Mit der Wintersonnenwende erreicht dieses lebensspendende Prinzip seinen Tiefpunkt. Es ist der Punkt minimalster Kraft und Ausdehnung. Doch dieser Tiefpunkt markiert zugleich einen Wendepunkt und damit die Gewissheit, dass das Licht letztlich unbesiegbar ist. Denn ab diesem Moment nimmt das Licht wieder zu. Zunächst noch unmerklich, doch nach einigen Tagen, meistens ab dem Dreikönigstag (6. Januar), spürt man, wie die Tage langsam wieder länger werden und die Strahlkraft des Lichtes stärker wird. Im individuellen Leben steht die Wintersonnenwende symbolisch für die Hoffnung und die immer wiederkehrende Erfahrung, dass unsere Essenz unsterblich und unzerstörbar ist, auch in Momenten, wenn uns nachtschwarze Dunkelheit umgibt. In uns leuchtet ein inneres Licht, das Licht unserer Seele, das uns führt und beschützt.
 

Die mystische Bedeutung der Wintersonnenwende

Der Moment der Wintersonnenwende war in den antiken Kulturen immer ein Moment, zu dem die heilige Verbindung mit dem Göttlichen besonders zelebriert wurde. Im Werk des berühmten englischen Astrologen Alan Leo findet man noch Spuren dieses Gedankengutes. Es ist die Vorstellung, dass nur ein Leben im Universum wirkt. Dieses höchste Leben ist Gott, das sich durch die Sonne ergiesst. Sein Wirken ist zwar allgegenwärtig, es wird aber im speziellen Sinne in der Sonne manifestiert. Daher repräsentiert das astrologische Symbol der Sonne, ein Kreis mit einem Punkt in der Mitte, dieses grosse Licht. Göttliche, kosmische Lebenskraft strömt von höheren Seinsebenen auf die Sonne herab. Von da wird es auf jeden Weltenkörper innerhalb unseres Sonnensystems übertragen. Ein Bewusstsein, ein Leben, eine Energie durchwaltet das ganze Sonnensystem. Die Sonne ist die Verkörperung von Gott innerhalb unseres Systems.

In Indien nennen die Rishis die Sonne auch Brahma. Damit bezeichnen sie die göttliche Kraft, die sich hinter der physischen Gestalt der Sonne verbirgt. Die Sonne ist Zentrum alles Wissens und aller Kraft. Sie trägt die Evolution, die sich auf der Erde vollzieht, in sich. Die Sonne ist eine intelligente und fühlende Wesenheit, eine Quelle tiefer Weisheit, die das Schicksal der Erde  und ihrer Bewohner entscheidend prägt. Vielleicht wird so auch verständlich, warum praktisch alle antiken Hochkulturen derart monumentale und kunstvolle Bauwerke nach dem Stand der Sonne ausgerichtet haben: Stonehenge nach der Winter- und Sommersonnenwende, die lange schmale Achse des Karnak-Tempels in Oberägypten nach der Wintersonnenwende, der zentrale Turm der grossen Tempelanlage von Angkor Wat in Kambodscha nach der Tages- und Nachtgleiche im Frühling und Herbst und die Tempelpyramide der Maya auf der mexikanischen Halbinsel Yukatán sogar nach allen vier Kardinalpunkten.

Aus astrologischer Sicht sind diese vier Punkte im Jahreslauf noch aus einem weiteren Grund interessant. Denn sie beschreiben jeweils die Zeitqualität der kommenden 3 Monate. Entsprechend birgt der Moment der Wintersonnenwende das Potenzial des nächsten Vierteljahres, in unserem Fall bis zum Frühlingsanfang 2019, in sich.
 


Wintersonnenwende 2018
21.12.2018, 23:23 LT, 22:23 GT
Zürich, CH (47N23, 08E32)
 

Das Horoskop der Wintersonnenwende 2018

Das Horoskop der Wintersonnenwende wird auf den Moment errechnet, wenn die Sonne ins Steinbock-Zeichen eintritt. Die Wintersonnenwende fällt in diesem Jahr auf den 21. Dezember kurz vor Mitternacht. Der dunkelste Moment des Jahres und der dunkelste Moment des Tages fallen damit praktisch zusammen. Eine interessante Symbolik! Stellen doch beide einen Endpunkt beziehungsweise Umschlagpunkt dar, aus dem das Neue hervorgeht. 

Betrachten wir das Horoskop der diesjährigen Wintersonnenwende, so fällt zunächst einmal die exakte Konjunktion von Merkur und Jupiter im Schütze-Zeichen auf. Diese Konstellation unterstützt einen anregenden, den eigenen Horizont erweiternden Austausch. Die Freude an guten Gesprächen mit Menschen, die auf gleicher Wellenlänge schwingen, ist jetzt besonders ausgeprägt. Dabei kann man die schöne Erfahrung machen, dass man sich gegenseitig inspiriert, auf neue Ideen bringt oder gegenseitig zu Erkenntnissen verhilft, die es ermöglichen, unser Potenzial noch besser auszuschöpfen. Wir brauchen immer wieder andere Menschen als Impulsgeber, die etwas in uns erblicken, das wir selbst nicht oder noch nicht ausreichend erkennen können. Diese Konstellation kann daher wie eine Art Geburtshelfer wirken. Wir sehen unsere Vision plötzlich klar vor uns. Und die formgebende Kraft des Steinbocks, die zurzeit durch die Sonne sowie Saturn stark angesprochen ist, schenkt uns die nötige Beharrlichkeit und Ausdauer, diese auch umzusetzen.

Dabei müssen wir vielleicht einige Klippen umschiffen und Hindernisse aus dem Weg räumen. Denn die Merkur/Jupiter-Konjunktion bildet ein Halbsextil zu Saturn. Dieser Aspekt kann unter Umständen den Energiefluss blockieren, stärkt andererseits aber auch unseren Willen, an den Herausforderungen, die sich uns stellen, zu wachsen. Dabei ist ein bedachtes, umsichtiges Vorgehen wichtig. Die Sonne steht im Quadrat zu Chiron, was bedeutet, dass wir unsere Ziele nur erreichen, wenn wir uns der Grenzen des Machbaren bewusst sind und diese beachten. Dazu gehört auch, dass wir unsere eigenen physischen wie seelischen Grenzen respektieren und unsere Kräfte nicht überstrapazieren, worauf uns die Mars/Chiron-Konjunktion im Fische-Zeichen hinweist. Wollen wir dagegen zu viel, agieren hektisch, nervös oder lassen zu, dass Stresssituationen uns aus unserer Mitte herausziehen, kann es zu Fehlhandlungen und Fehlentscheidungen mit unangenehmen Konsequenzen kommen.

Ein schöner Aspekt des Horoskops der Wintersonnenwende ist das harmonische Trigon zwischen Venus in Skorpion und Neptun in Fische. Es weckt unser Bedürfnis nach Verbundenheit, Zweisamkeit und emotionaler Nähe und schenkt uns Momente, in denen diese Qualitäten in unserem Leben erfahrbar werden. Besonders spürbar ist dies am 4. Advent, wenn der laufende Mond im Krebs-Zeichen steht und von dort sowohl ein Trigon zur Venus als auch zum Neptun macht. Dadurch entsteht ein grosses Wassertrigon, das auf unsere Seele wie heilsamer Balsam wirkt.

Wenn Sie sich für die kommende Zeitqualität näher interessieren, empfehlen wir Ihnen die Veranstaltung «Wichtige Trends 2019» (Vortragsabend und Workshops) sowie das Tagesseminar «Lebe deine Vision! Sinn und Erfüllung finden im neuen Jahr» im Januar in Zürich.

Alexandra Klinghammer