Die Zeit ab dem 19. Dezember, wenn die Sonne die Konjunktion mit dem Galaktischen Zentrum bildet, gefolgt vom mystischen Moment der Wintersonnenwende am 21. Dezember und den sich daran anschliessenden Raunächten, ist eine Periode im Jahr, die spürbar von so ganz anderer Qualität ist als unser gewohnter Alltag. Diese Zeit lädt zur Besinnung und zum Innehalten ein. Es ist eine Phase der Rückverbindung mit dem Urlicht. Eine Zeit, um sich für geistig-spirituelle Erfahrungen zu öffnen sowie eine Vision für die kommende Zeit zu entwickeln. Denn Jupiter, der für geistige Prozesse, erleuchtende Erkenntnisse und Visionen steht, bewegt sich in diesem Jahr zeitgleich über die Kosmische Spalte. Die Kosmische Spalte ist der Gradbereich zwischen 29 Grad Fische und 1 Grad Widder. Hier fliessen Ende und Anfang des Tierkreises ineinander. An diesem Punkt, so sagt man, berühren sich die irdische und die transzendentale Welt.
So mag das Credo der Stunde heissen, einen Schritt zurück zu treten und eine Haltung des Gewahrseins und Geschehenlassens einzunehmen. Der Ruf unserer Seele erklingt meistens leise. Da wo viel Lärm, Geschäftigkeit und Stress herrschen, kann er schwer vernommen werden. Bewusst aus unserem gewohnten Alltagsmodus auszusteigen, langsamer zu werden, uns Zeit für die Dinge zu nehmen, die uns wirklich wichtig sind und am Herzen liegen, dazu laden die kommenden Tage nun ein. Auf diese Weise bekommt auch die Zeit, unter deren Geissel wir so häufig stehen, eine andere Qualität. Solange wir eine Sache nach der anderen abhaken, rauschen die Stunden und Tage nur so an uns vorbei. Wir sind dann nicht wirklich da, nicht wirklich mit dem Leben verbunden. Lösen wir uns dagegen von Erledigungszwang, Termindruck und Geschäftigkeit, dehnt die Zeit sich plötzlich aus, erhält der gegenwärtige Augenblick eine besondere Tiefe und Fülle. Das aktuelle Wasser-Trigon zwischen Jupiter und Lilith schenkt uns die Gelegenheit, uns auf diese andere Wirklichkeitserfahrung einzulassen.
Zugleich bildet Lilith, die sich zurzeit auf 27 Grad Krebs befindet, aber auch eine Opposition zu Pluto auf 27 Grad Steinbock, deren Wirkung bis Anfang kommenden Jahres anhält. Zusammen mit dem rückläufigen Mars in Zwillinge und dem aktuellen Quadrat zwischen der Merkur/Venus-Konjunktion in Steinbock und Chiron in Widder sind dies momentan die eher schwierigen, herausfordernden Konstellationen. Es existiert eine erhöhte Verletzlichkeit und Empfindlichkeit. So besteht die Kunst jetzt darin, zur richtigen Zeit die passenden Worte zu finden. Das erfordert viel Achtsamkeit und Sensibilität im gegenseitigen Austausch, was uns manchmal vielleicht überfordert, weil wir nicht alles spüren, was in uns selbst oder im anderen vor sich geht. Auf diese Weise mag es immer wieder zu Frustrationen kommen.
Wir gehen im Moment durch eine Zeit, in der viel Verdrängtes und Angestautes hochkommen kann. Wenn wir uns zeigen dürfen, wie wir sind und äussern dürfen, was wir im Moment fühlen, hilft uns das enorm. Wie auch wir momentan für jemand anderen eine grosse Hilfe sein können. Zudem ist dies aber auch eine Zeit, in der man in Beziehungen, vor allem in Liebesbeziehungen, gemeinsam seelische Tiefen ausloten kann. Dies gelingt dort besonders gut, wo Partnerschaften auf gleicher Augenhöhe gelebt werden, wo viel Respekt, Wertschätzung, Toleranz und eine tiefe Verbundenheit vorhanden sind. Dort, wo Ungerechtigkeiten vorherrschen, weil beispielsweise die Lasten und Aufgaben nicht gerecht verteilt sind, dürften dagegen die bestehenden Defizite mit Vehemenz zu Tage treten und nicht mehr übergangen werden, wodurch zugleich jedoch die Chance besteht, zu einer besseren, befriedigenderen Lösung zu finden. Vorausgesetzt, man nimmt die Herausforderung an.