Wintersonnenwende 2022 / Sonne auf dem Galaktischen Zentrum / Jupiter auf der Kosmischen Spalte

 

Von Alexandra Klinghammer
 

Am Mittwoch, 21. Dezember, ereignet sich um 22.48 Uhr die diesjährige Wintersonnenwende. An diesem Tag erreicht die Sonne auf der nördlichen Halbkugel ihren tiefsten Stand. Wir erleben den kürzesten Tag und die längste Nacht. Die Ausdehnung der Dunkelheit hat ihren Höhepunkt erreicht. Ab diesem Augenblick nimmt das Licht wieder zu. Der Lichtbogen der Sonne steigt nun allmählich von Tag zu Tag wieder höher und wird strahlender. Das Leben erhebt sich. Eine Vorahnung des Neuen kündigt sich an. Die Wintersonnenwende war schon immer ein Symbol für die Unbesiegbarkeit des Lebens. Ein Symbol dafür, dass jedes Ende einen Neuanfang in sich birgt, dass dunkle Tage nicht ewig dauern, sondern immer wieder lichtvollere Zeiten anbrechen.

Dieser Moment der Wintersonnenwende, der markiert ist durch den Eintritt der Sonne ins Steinbock-Zeichen, ist Teil einer besonderen Phase des Jahres. Diese beginnt jeweils rund drei Tage zuvor, wenn die Sonne die letzten Grade des Schütze-Zeichens durchwandert. Zu diesem Zeitpunkt steht sie in Verbindung mit dem Galaktischen Zentrum, dem Mittelpunkt unserer Galaxie, das, wenn man dessen Position in den Tierkreis überträgt, auf 27 Grad Schütze fällt. Laufen Planeten über diesen Gradbereich, wie die Sonne am 19. Dezember, baut sich durch die energetische Verbindung mit dem Galaktischen Zentrum ein spezielles Energie- und Informationsfeld auf, durch das wir mit grösseren kosmischen Dimensionen in Berührung kommen, die jenseits unseres Erfahrungshorizontes von Raum und Zeit existieren. Ideen, Projekte und Handlungen, die ausserhalb der üblichen Konventionen liegen, die also in aussergewöhnlicher Weise originell, visionär und kreativ sind, werden durch diese Verbindung unterstützt. Zudem kann es uns unter dieser Konstellation gelingen, Situationen plötzlich aus einer anderen, übergeordneten Perspektive zu betrachten, wodurch uns vielleicht ein Problem nicht länger als Problem erscheint. Oder es fällt uns eine Lösung praktisch vor die Füsse, an die wir im Traum nicht gedacht hätten. Gut möglich auch, dass wir jetzt besser den Sinn hinter bestimmten Ereignissen erkennen können oder Verbindungen und Zusammenhänge sehen, für die wir bisher blind waren.

 

 

Die Zeit ab dem 19. Dezember, wenn die Sonne die Konjunktion mit dem Galaktischen Zentrum bildet, gefolgt vom mystischen Moment der Wintersonnenwende am 21. Dezember und den sich daran anschliessenden Raunächten, ist eine Periode im Jahr, die spürbar von so ganz anderer Qualität ist als unser gewohnter Alltag. Diese Zeit lädt zur Besinnung und zum Innehalten ein. Es ist eine Phase der Rückverbindung mit dem Urlicht. Eine Zeit, um sich für geistig-spirituelle Erfahrungen zu öffnen sowie eine Vision für die kommende Zeit zu entwickeln. Denn Jupiter, der für geistige Prozesse, erleuchtende Erkenntnisse und Visionen steht, bewegt sich in diesem Jahr zeitgleich über die Kosmische Spalte. Die Kosmische Spalte ist der Gradbereich zwischen 29 Grad Fische und 1 Grad Widder. Hier fliessen Ende und Anfang des Tierkreises ineinander. An diesem Punkt, so sagt man, berühren sich die irdische und die transzendentale Welt. 

So mag das Credo der Stunde heissen, einen Schritt zurück zu treten und eine Haltung des Gewahrseins und Geschehenlassens einzunehmen. Der Ruf unserer Seele erklingt meistens leise. Da wo viel Lärm, Geschäftigkeit und Stress herrschen, kann er schwer vernommen werden. Bewusst aus unserem gewohnten Alltagsmodus auszusteigen, langsamer zu werden, uns Zeit für die Dinge zu nehmen, die uns wirklich wichtig sind und am Herzen liegen, dazu laden die kommenden Tage nun ein. Auf diese Weise bekommt auch die Zeit, unter deren Geissel wir so häufig stehen, eine andere Qualität. Solange wir eine Sache nach der anderen abhaken, rauschen die Stunden und Tage nur so an uns vorbei. Wir sind dann nicht wirklich da, nicht wirklich mit dem Leben verbunden. Lösen wir uns dagegen von Erledigungszwang, Termindruck und Geschäftigkeit, dehnt die Zeit sich plötzlich aus, erhält der gegenwärtige Augenblick eine besondere Tiefe und Fülle. Das aktuelle Wasser-Trigon zwischen Jupiter und Lilith schenkt uns die Gelegenheit, uns auf diese andere Wirklichkeitserfahrung einzulassen.

Zugleich bildet Lilith, die sich zurzeit auf 27 Grad Krebs befindet, aber auch eine Opposition zu Pluto auf 27 Grad Steinbock, deren Wirkung bis Anfang kommenden Jahres anhält. Zusammen mit dem rückläufigen Mars in Zwillinge und dem aktuellen Quadrat zwischen der Merkur/Venus-Konjunktion in Steinbock und Chiron in Widder sind dies momentan die eher schwierigen, herausfordernden Konstellationen. Es existiert eine erhöhte Verletzlichkeit und Empfindlichkeit. So besteht die Kunst jetzt darin, zur richtigen Zeit die passenden Worte zu finden. Das erfordert viel Achtsamkeit und Sensibilität im gegenseitigen Austausch, was uns manchmal vielleicht überfordert, weil wir nicht alles spüren, was in uns selbst oder im anderen vor sich geht. Auf diese Weise mag es immer wieder zu Frustrationen kommen.

Wir gehen im Moment durch eine Zeit, in der viel Verdrängtes und Angestautes hochkommen kann. Wenn wir uns zeigen dürfen, wie wir sind und äussern dürfen, was wir im Moment fühlen, hilft uns das enorm. Wie auch wir momentan für jemand anderen eine grosse Hilfe sein können. Zudem ist dies aber auch eine Zeit, in der man in Beziehungen, vor allem in Liebesbeziehungen, gemeinsam seelische Tiefen ausloten kann. Dies gelingt dort besonders gut, wo Partnerschaften auf gleicher Augenhöhe gelebt werden, wo viel Respekt, Wertschätzung, Toleranz und eine tiefe Verbundenheit vorhanden sind. Dort, wo Ungerechtigkeiten vorherrschen, weil beispielsweise die Lasten und Aufgaben nicht gerecht verteilt sind, dürften dagegen die bestehenden Defizite mit Vehemenz zu Tage treten und nicht mehr übergangen werden, wodurch zugleich jedoch die Chance besteht, zu einer besseren, befriedigenderen Lösung zu finden. Vorausgesetzt, man nimmt die Herausforderung an.

 

 

Herausforderungen begegnen uns zurzeit auch innerhalb unserer Familie. So befindet sich vielleicht unsere Mutter, unsere Partnerin, unser Kind oder eine andere Person aus unserem vertrauten Umfeld in einer schwierigen, aufwühlenden Lebensphase. Dies kann mit einer seelischen oder körperlichen Krise oder beidem verbunden sein. Einer Krise, die tiefe Ängste auslöst. Diese Person braucht entweder konkrete Hilfe von uns oder unsere Bereitschaft und Zuwendung im Gespräch. Sind wir mit unserer ganzen Präsenz bei dem Menschen, den wir lieben, kann alleine dadurch schon viel Heilsames geschehen.  


Wer in die mystische Zeit, die nun bald anbricht, eintauchen möchte, der sei auf die Feier zur Wintersonnenwende am 21. Dezember hingewiesen. Der Anlass findet online statt. Er beginnt mit einem Vortrag zur diesjährigen Wintersonnenwende, in dem ich das Horoskop der Wintersonnenwende deute sowie einen Blick auf 2023 werfe, indem ich die Hauptthemen des kommenden Jahres skizziere. Anschliessend gibt es eine geführte Meditation. Den Abend rundet der Musiker und Komponist Ulrich Kisters mit seiner wundervollen Musik ab. Die sanften, sphärischen Klänge haben eine ausserordentlich beruhigende Kraft und die Fähigkeit, Menschen im Innersten zu berühren. Gerne machen wir Sie zudem darauf aufmerksam, dass das neue Buch von Claude Weiss «Das Menschheitshoroskop und die grossen Zyklen – Ein Schlüssel zum Verständnis unserer heutigen Zeit» ab sofort lieferbar ist. Das Gleiche gilt für Ray Merrimans «Voraussagen für 2023». 

Zusammen mit dem Astrodata-Team wünsche ich Ihnen ein lichtvolles Weihnachtsfest und ein wunderbares Einschwingen in die gegenwärtigen kosmischen Energien.

Alexandra Klinghammer