
Rückschau
„Die Wirtschaft der USA wuchs im Oktober nur um 161.000 Arbeitsplätze, weniger als erwartet. Die Arbeitslosenrate bleibt bei 4,9%. … Aber die wichtigere Zahl in der Statistik vom Oktober bezieht sich auf die Löhne. Der durchschnittliche Stundenlohn ist um etwa 10 Cent gestiegen, auf das Jahr bezogen um 2,8%, so jedenfalls die Statistik vom Arbeitsministerium. Dies dürfte sicherstellen, dass das FED die Zinsen im Dezember erhöht.“– Jeff Cox, CNBC, 4. November 2016.
Die letzte Woche war nicht nur die Woche unmittelbar vor der Wahl in den USA. Am Freitag wurde auch die Arbeitsmarktstatistik und die durchschnittliche Höhe des Stundenlohns für Oktober bekanntgegeben. Die Zahl der neu geschaffenen Arbeitsplätze beträgt 161.000, etwas weniger als die erwarteten 175.000. Allerdings zeigte die Arbeitsmarktstatistik – eine tolle Überraschung –, dass die Stundenlöhne um 10 Cent angestiegen sind. Ein weiter Sprung! Das nimmt der Argumentation von Donald Trump den Biss, dass die Wirtschaft, die Zuwächse auf dem Arbeitsmarkt und bei den Löhnen der jetzigen Regierung zum Nachteil gereiche.
Und das FED hat bis zum Schluss, bis zur Wahl, so wie ich in dieser Kolumne und in unseren Spezialfilmen auf YouTube seit März bzw. Mai prognostiziert habe, die Kurzzeit Zinsen nicht angehoben. Im Gegenzug zeigt sich gemäss den Reports der Regierung, dass die US-Wirtschaft gut läuft, insbesondere auch, weil nun mehr Menschen in Arbeit und Brot kommen, weil die Löhne steigen. Das Ziel war, in den Köpfen der Wähler einen „Reichtumseffekt“ zu schaffen. Dies hat geklappt, nicht durch Täuschung, sondern aufgrund einer deutlich versorgenden Geld- und Fiskalpolitik (zumindest hoffe ich, dass dies der Fall ist). Seien Sie jedoch nicht überrascht, wenn diese Zahlen im nächsten oder übernächsten Monat nach unten korrigiert werden, wenn die Wahl hinter uns liegt.
Ungeachtet der positiven Nachrichten über neue Arbeitsplätze und über den gestiegenen Stundenlohn fielen die Aktienmärkte, wahrscheinlich aufgrund der wachsenden Überzeugung, dass das FED die Kurzzeit-Zinsen im Dezember anheben werde. Treasuries und Edelmetalle zogen in der letzten Woche an. Gold schloss wieder über 1300 und kam auf seinen höchsten Level seit dem Einbruch vom 4. Oktober, während der Dollar gegenüber den meisten Währungen abfiel. Rohöl andererseits sank ähnlich wie die Aktien und kam auf seinen tiefsten Stand seit dem Tief im Grundzyklus vom 20. September.
Kurzfristige geokosmische Konstellationen
„Ein Rekord-Mond wird die Nacht am 14. November erleuchten. Der Vollmond im November ist nicht nur der Vollmond, der 2016 der Erde am nächsten ist, sondern der erdnächste Vollmond seit 1948.“– Doyle Rice, „November Supermoon to be Biggest in Nearly 70 Years“ („Vollmond im November ist der größte seit bald 70 Jahren“), The Arizona Republic, 4. November 2016.
Seit 1948? War da nicht die Wahl, die Harry Truman überraschenderweise gewann, nachdem er gemäß den Umfragen der eindeutige Underdog im Kampf gegen die Republikaner und Thomas Dewey war?
Die Märkte sind in der nächsten Woche anfällig für scharfe Kursausschläge, möglicherweise schon unmittelbar nach der US-Präsidentenwahl am Dienstag, 8. November. Die scharfen Kursausschläge auf den Finanzmärkten der nächsten Woche könnte der Eintritt des heliozentrischen Merkur ins Zeichen Schütze, 5. bis 16. November, noch befeuern. Der geozentrische Merkur läuft einige Tage später durch den Schützen, 12. November bis 2. Dezember. Beide Merkur-Transite haben eine starke Korrelation zu scharfen Kursausschlägen auf vielen Märkten, insbesondere bei Edelmetallen und Währungen. Normalerweise steigen die Märkte zunächst und fallen dann bis zum Ende. Allerdings, wenn die eine Konstellation beginnt, während die andere endet, kann es Feuerwerk für einige Wochen Dauer geben.
Mars und Venus wechseln in der nächsten Woche ebenfalls das Zeichen. Mars verlässt den Steinbock, wo er erhöht ist und unter Kontrolle steht, er tritt in das Zeichen Wassermann ein, und zwar einen Tag nach der Wahl, wo die Angelegenheiten unter Umständen chaotisch werden. Es besteht die Möglichkeit, dass die Wahlresultate erst später als erwartet, nach dem 8. November bekannt werden, oder dass am Ende der Auszählung eine überraschende Verwicklung steht. Auch die Venus wechselt das Zeichen. Sie bewegt sich am 11. November vom Schützen ins Zeichen Steinbock und bleibt hier bis 7. Dezember. All diese Veränderungen in einer einzigen Woche belegen, dass die Situation sehr fließend ist, sich schnell verändert und dass die Finanzmärkte sich dementsprechend verhalten.
Längerfristige Gedanken und Mundanastrologie
„Man muss schon ein krummer Hund sein, wenn man in der Politik reich werden will.“– Harry Truman, US-Präsident 1948, zit. n. „Briefe an den Herausgeber“, Jim Dunlap, Newport Beach, CA. Wall Street Journal, 3. November 2016.
Es ist lange her, dass Harry Truman Präsident war. Die Politik hat sich seit damals radikal geändert. Früher war Politik ein Dienst am Volk, jetzt ist sie ein Weg zu großer persönlicher Bereicherung und ebenso der eigenen Freunde. Mir ist klar, dass diese Aussage zynisch ist, aber es scheint genau so der Fall zu sein. Denn mehr und mehr Leute streben nach einer Karriere beim Staat. Dort gibt es weit vielversprechendere Gelegenheiten und Vorteile als im privaten Sektor. Die Sicherheit des Arbeitsplatzes ist beim Staat ebenfalls größer als in den freien Berufen. Es gibt sehr wenige Anreize für junge Leute, ein eigenes Geschäft zu starten und Unternehmer zu werden. So wird es wohl bis zum Ende des Jahrzehnts bleiben: das Zeitalter des Zynismus und des Misstrauens gegenüber dem Staat auch ungeachtet der finanziellen Gelegenheiten.
Das Jahr 2017 bietet möglicherweise hier eine Pause von all dem Zynismus und dem Misstrauen in Politik und in politische Prozesse an. Meine Untersuchungen für die „Voraussagen für 2017“ legen dar, dass der neue Präsident, egal wer die Wahl in dieser Woche in den USA gewinnt, während des ersten Jahres im Amt einen sehr guten Job macht, um einiges von dem verlorenen Vertrauen zurückzugewinnen. Man will auf Sicherheit spielen, will allen Anschein von Korruption und Interessenskonflikten vermeiden. Unglücklicherweise zeigen meine Untersuchungen auch an, dass dies nur vorübergehend ist, dass die alten Muster schlechten Verhaltens, die zum öffentlichen Misstrauen und zum Zynismus geführt haben, wahrscheinlich Ende 2017 zurückkehren und bis 2020 andauern. Hier können Sie sich vorerst nur anders verhalten als normal.
Und genießen Sie die Pause, solange es geht.