Astrologischer Finanzbericht - von Raymond Merriman
 

Finanzbericht für die Woche vom 12. Juni 2017

Rückschau

„Aktien erreichten im Intraday-Handel am Freitagmorgen Rekordhochs , als die Investoren das gänzlich unerwartete Resultat der Unterhauswahlen im Vereinigten Königreich abzuschütteln suchten. Die Konservative Partei von Premierminister Theresa May verlor ihre parlamentarische Mehrheit und erreichte 318 von 650Sitzen. Vor der Wahl hatten die Konservativen eine Mehrheit von 17 Sitzen gehalten. Einige Umfragen hatten prognostiziert, dass die Partei von Theresa May die Mehrheit halten werde, während andere sogar einen Ausbau erwartet hatten. Das hiess auch, dass keine andere Partei mit einer deutlichen Mehrheit aus den Wahlen hervorging. Das tatsächliche Resultat brachten dasBritische Pfund ineine Abwärtsspirale bis aufdenschwächste Stand seit 18. April gegenüber dem Dollar.“– „NASDAQ Drops 2% as Tech Stocks Tank“ („NASDAQ fällt um 2%, nachdem technische Aktien einbrechen“),Fred Imbert, CNBC.com, 9. Juni 2017.

„Der Aktienmarkt kann als Bullenmarkt bezeichnet werden, der von wiederkehrenden Panik-Attacken heimgesucht wird“, so der Börsen-Stratege Ed Yardeni zu CNBC am Freitag:„Ich habe seit März 2009 Tagebuch geführt. Seitdem hat es 56 Angst-Attacken gegeben. Einige waren richtig heftige Korrekturen von 10 bis 20%, andere führten zu Minikorrekturen. … Ich betrachte den Brexit hier als Minipanik. Es dauerte lediglich zwei Tage. Ich habe festgestellt, dass meine Klienten, nachdem wir 2013 nicht über die fiskalische Klippe abgestürzt sind, der Ängstlichkeit überdrüssig sind.“– Berkely Lovelace Jr. „We Are in a Bull Market Plagued by Recurring Anxiety Attacks“ („Wir stehen in einem Bullenmarkt, der regelmässig von Panikattacken heimgesucht wird“), CNBC.com, 9. Juni 2017.

Was für eine clevere Art, die allenthalben bullischen Aktienmärkte der letzten acht Jahren zu beschreiben! So bereitet man die Investoren darauf vor, dass bald die nächste Minipanik drohen könnte.

Ich glaube, die Zeit ist gekommen, da Investoren erkennen, was all die „schlechten Nachrichten“ bedeuten, die die Aktien ins Trudeln bringen können. Ebenso erkennen die Leute in aller Welt, was es mit den ganzen Terror-Angriffen auf sich hat, die nie zu enden scheinen, sondern mehr und mehr werden, bis zu dem Punkt, da sie sehr schnell zu alten Nachrichten werden und vergessen sind. Es scheint so, dass wir alle wie Alice im Wunderland in das Kaninchenloch gefallen sind, um eine neue Wirklichkeit zu entdecken, in der alles auf den Kopf gestellt ist, und der König oder die Königin ständig Befehle bellt wie „Kopf ab!“ – für Verbrechen, die nie begangen worden sind (oder vielleicht auch doch). Und so rennt jedermann alarmiert im Kreis herum, aber es ist nichts ausser neuen Gerüchten und Anschuldigungen, die dazu dienen, dass jeder vergisst, worüber man sich vorher Sorgen gemacht hat - jetzt, nachdem ein neues Verbrechen begangen worden ist (oder auch nicht).

Letzte Woche stiegen die US-Aktien und der indische Markt auf neue Allzeit-Hochs. Der deutsche DAX und der Londoner FTSE erreichten schon in der Woche zuvor am 2. Juni neue Allzeit-Hochs. Hingegen fiel der australische ASX auf ein 4-Monate-Tief. Auch der NASDAQ Composite erreichte am Freitagmorgen, 9. Juni, ein neues Rekordhoch bei 6341, bevor es einen erstaunlichen Zusammenbruch gab (vielleicht eine von Yardenis Minipaniken): einen Einbruch um 200 Punkte bis zum Nachmittag, und zum Börsenschluss hatte der Index die Hälfte schon wieder hereingeholt. All diese Hochs, am 2. Juni (andere Märkte wie der japanische Nikkei erreichten hier ebenfalls Hochs) und am 9. Juni, decken die ganze Spanne der wichtigen Jupitertransite ab. Am 2. Juni hatte die Sonne ein günstiges Trigon zu Jupiter, am 9. Juni wurde Jupiter direktläufig. Jupiter ist wie der ewige Optimist, auch wenn die Fakten den Optimismus nicht unterstützen, Und so war es keine Überraschung, dass die internationalen Aktienmärkte auch in dieser Woche neue Hochs erreichten. Schliesslich, wie in unseren Reports im letzten Monat festgestellt, erwarteten wir, dass die Aktienmärkte zum 2.-9. Juni neue Hochs erreichten, insbesondere weil Jupiter auf günstige Weise auf die Aktienkurse einwirkt. Die grosse Frage ist, was jetzt passieren wird, nachdem das glückliche Jupiter-Zeitfenster endet. Kann der Neptun, der am 16. Juni rückläufig wird, die Euphorie von Jupiter fortsetzen oder die Illusion, dass uns weiterhin gute Zeiten bevorstehen?

Für Edelmetalle und Rohöl lief es in der letzten Woche nicht so recht. Dabei begann Gold ganz gut. Am Dienstag, 6. Juni, wurde die Marke 1300 berührt. Das war ein Doppeltop zu dem Hoch zur erneuten Venus-Direktläufigkeit am 17. April. Allerdings schloss Gold bis Freitag, 9. Juni, unter 1270. Silber begann ebenfalls gut, und erreichte am 6. Juni 17,74, doch das war deutlich unter dem Hoch vom 17. April bei 18,65. Bis Ende der Woche handelte Silber unter 17,20. Wir haben bereits einmal erwähnt, dass Gold nicht wirklich unter dem Einfluss von Jupiter gedeiht. Jupiter begünstigt Aktien, aber keine Metalle. Jupiter herrscht mit Neptun auch über Rohöl. Letzte Woche fiel Rohöl auf 45,20 je Barrel und testete damit sein Tief vom 5. Mai bei 43,76. Da wir aber in der Mitte der Jupiter- und Neptun-Transite sind, (2. - 16. Juni), ist es möglich, dass Rohöl den Trend nach diesen jüngsten Tiefs wieder aufwärts kehrt.

Kurzfristige Signaturen und längerfristige Gedanken

„Man muss klar sagen, dass so etwas noch nie passiert ist. Der frühere FBI-Direktor nannte den Präsidenten öffentlich einen Lügner und der revanchierte sich.“– Susan Page, „Comey: Trump Lied About Me: President’s Lawyer Accuses Ex-FBI-Director of Illegal Leaking“ („Comey: Trump verbreitet Lügen über mich: Der Anwalt des Präsidenten beschuldigt den ehemaligen FBI-Direktor der illegalen Weitergabe von Geheimnissen“), USA-Today, 9. Juni 2017.

In unserer letzten Wochen-Kolumne habe ich angesagt, dass der laufende Saturn in die kritische Zone zwischen 21 und 26 Grad Schütze eintritt. Dort bildet er zum Quadrat von Mars und Neptun der USA ein T-Quadrat. Dies gilt für die nächsten Monate. Da auch Neptun mit eine Rolle spielt, erklärten wir, dass „undichte Stellen“, „Leaking“ ein Wort sein werde, dass man in den nächsten 100 Tagen häufig lesen und hören werde. „Hexenjagd“, „Hochverrat“, „Lügen“ und Betrug, Illoyalität“ sind weitere solche Begriffe. Denn wenn Saturn und Neptun im Spannungsaspekt zueinander stehen, wird häufig durch üble Beschimpfungen und Ausstreuen von Gerüchten der Ruf von Menschen beschädigt.

In der gesamten Zeit vor den Wahlen 2016 standen der laufende Saturn und der laufende Neptun im Quadrat zueinander: Das war die verächtlichste und widerlichste Präsidentenwahl seit langem, wenngleich unterhaltsam. Da gab es die „krumme“ Hillary, den „lügenden Ted“, den „schlappen Jeb“ – lautern Saturn/Neptun-Bilder. Und jetzt läuft Saturn ins Quadrat zum Neptun der USA. Wir erleben das grosse Déja Vu bei „Comey, dem Hauptleck“. Es ist schwer zu erkennen, wie dies „Amerika erneut gross machen“ soll. Es ist schwer zu erkennen, wie die grossen Ideen für Reformen und für wirtschaftlichen Aufschwung, die Donald Trump propagiert hat, verwirklicht werden sollen, und ob diese überhaupt genügend Unterstützung in diesem Klima erhalten.

„Lähmung“ ist eine weitere Bedeutung von Saturn und Neptun im Spannungsaspekt. Nichts läuft mehr. Saturn ist angetreten, um etwas zu erreichen, aber Neptun fühlt sich überhaupt nicht zu irgendetwas motiviert. Es gibt nur Geschwätz und Kleingeisterei, da die hohe Mission Neptuns aus dem Blick gerückt ist: Mitgefühl und Hilfe für andere. Die Gefahr ist, dass sich, wenn dieser Irrweg nicht bald korrigiert wird, das Gefühl grosser Enttäuschung verbreitet. Dann zerbricht das Gefüge des Staates wegen des Mangels an Vertrauen in die Zusammenarbeit der politischen Klasse. Saturn/Neptun hat zu tun mit Misstrauen, es sei denn, Grundkriterium des Vertrauens, alle Beteiligten wären aufrichtig und offen zueinander. Es sei denn, alle mieden die Versuchung, die Dinge über geheime Kanäle, über Indiskretion und Streuen von Gerüchten und über Hexenjagden laufen zu lassen. Dabei bleiben reale Sicht und tatsächliche Absicht auf der Strecke, und gleichwohl gibt es immer das Bedürfnis, einen Sündenbock zu finden. Obama hatte dieses Problem, und Trump hat dieses Problem jetzt ebenso.

Was uns als Investoren Sorgen macht, ist das damit entstehende grosse politische Risiko für die Finanzmärkte. Die Konjunktion von Sonne und Mars im Zeichen Löwe, die am 26. Juli eintritt, deren Überschneidung mit drei wichtigen Aktienmarkt-Zyklen, die in dieser Phase fällig sind, – das habe ich im Webinar in der letzten Woche diskutiert – das macht einen Umschwung um 10% oder mehr auf den Aktienmärkten denkbar. Angesichts der politisch vergifteten Welt, die wir im Moment erleben (Saturn und Neptun können gemeinsam buchstäblich Gift sein), angesichts der Marktrisiken die das nach sich zieht, ist ein Abschwung von 10% womöglich noch zu freundlich geschätzt.

Wir erleben jetzt eine Vorschau auf diese kosmische Dynamik: Die Sonne tritt am 15. Juni in die Opposition zu Saturn, Neptun wird am 16. Juni rückläufig, Mars hat seine Opposition zu Saturn beendet und zuvor schon sein Quadrat zu Neptun (11. - 29. Mai). Da wurde der sozialpolitische Schadstoffgehalt der Gegenwart besonders sinnfällig. Momentan erhalten wir in dieser Hinsicht eine weitere Dosis, und das geht wahrscheinlich noch weiter so bis zum Höhepunkt zur Sonnenfinsternis am 21. August, die auf Trumps Mars/Aszendent-Konjunktion stattfindet, und am 25. August, wenn Saturn genau auf 21 Grad Schütze direktläufig wird, auf dem Mond von Donald Trump und im Quadrat zum Neptun der USA.

Die gute Nachricht ist, dass die Sonne/Mars-Konjunktion im Zeichen Löwe im Juli ein helles Licht auf die Wiederentdeckung von Leidenschaft und Lebenslust werfen kann. Bis dahin ist es vielleicht ganz günstig, wenn man in Gasmasken investiert.

MMA Cycles Report: Aktien- und Rohstoffmärkte

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Der deutschsprachige Börsenbrief von Raymond Merriman bietet einen einzigartigen langfristigen Ausblick auf die folgenden Märkte: den DJIA (Dow Jones Industrial Average), den SMI (Swiss Market Index), den DAX (Deutscher Aktien-Index), Gold und Silber, Währungen sowie Rohöl.
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