
Rückschau und Vorschau
„Am Freitag stürzten die Aktien nochmal scharf ab, zusätzlich zu ihren massiven Wochenverlusten, als sich die Investoren mit der Möglichkeit eines Handelskriegs zwischen den USA und China vertraut machten. Bis jetzt haben diesmal die großen Indizes die mieseste Woche seit Januar 2016 hingelegt.“– Fred Imbert, „Dow Drops More Than 400 Points Into Correction, Posts Worst Week Since January 2016“ („DJIA um mehr als 400 Punkte nach unten korrigiert. Schlechtestes Wochenergebnis seit Januar 2016“),www.cnbc.com, 23. März 2018.
„Die Aktien sinken, denn die Märkte bezweifeln, dass das Weiße Haus eine Handelsstrategie hat. … Die Falken um den Präsidenten wollen lieber China abstrafen, als ihr Verhalten ändern. Das ist die Mentalität, die einen Handelskrieg auslösen kann – mit wirtschaftlichen Schäden für jedermann! Die Aktienmärkte reagierten am Donnerstag auf diese Sorgen … der DJIA sackte um 724 Punkte weg.“, „Trump’s China Tariffs“ („Trumps China-Zölle“),Wall Street Journal, Meinungs-Seite, 23. März 2018.
In der letzten Woche habe ich an dieser Stelle diskutiert, dass die Märkte derzeit sehr nervös sind. Die internationalen Märkte haben für die nun abgelaufene Woche diese Beobachtung sozusagen fett unterstrichen. In den USA fiel der DJIA letzte Woche um 1413 Punkte – sein größter Wochenverlust seit mehr als zwei Jahren. Er schloss bei 23.533, recht nahe an seinem Tief vom 9. Februar 2018 bei 23.360. Auch der S&P hielt seine Tiefwerte vom 9. Februar, im Vergleich sogar mit einer besseren Pufferzone, so dass es nächste Woche zu einer bullischen Intermarkt-Divergenz kommen könnte: Der DJIA würde nächste Woche ein neues Jahrestief erreichen, nicht aber NASDAQ und S&P. – Andere Märkte folgten demselben Muster – ein scharfer Ausverkauf, aber bis jetzt werden die Tiefs vom 9. Februar 2018 gehalten. So geschah es in China, in Hongkong, Australen Russland, Argentinien und Brasilien. Andere Indizes freilich konnten die Februar-Tiefs nicht halten – so etwa Indien und die europäischen Indizes. Diese Märkte könnten statt eines Umschwungs andere Märkte ebenfalls weiter abwärts ins nächste Bein nach unten ziehen und damit in das Tief eines größeren Marktzyklus.
Zollkriege zwischen großen Nationen haben üblicherweise keine positiven Auswirkungen auf Aktienmärkte und das Wirtschaftsleben weltweit. Diesmal beschleunigt sich auch der Druck auf den Dollar, der sich jetzt schon auf seinem niedrigsten Stand seit drei Jahren abmüht, gerade mal 14 Monate nach seinem Höchststand. Angesichts diese Schwäche stiegen Gold und Silber steil an. Gold stieg am Freitag auf 1350, es hatte am Donnerstag noch unter 1310 gehandelt. Auch Treasuries profitierten vom Aktienausverkauf. Die 10-Year-Notes stiegen auf ihren Beststand seit 9. Februar – bis jetzt zugleich das Jahrestief beim DJIA. Mitten in all den Sorgen um Zölle und den Aktienausverkauf hatte der BitCoin eine gute Woche und stieg um 1156 US-Dollar!
Kurzfristige geokosmische Konstellationen und längerfristige Gedanken
„Der verrückte Joe Biden möchte wie ein harter Bursche auftreten. Aber er ist schwach, körperlich und geistig, und doch droht er mir, zum zweiten Mal, mit körperlichen Attacken. Er kennt mich nicht, aber er wird kurz und heftig abstürzen und dabei die ganze Zeit heulen.“– Tweet von Präsident Trump, 22. März 2018.
„Das einzige Element des amerikanischen politischen Systems, für das Trump eine existentielle Bedrohung darstellt, ist seine eigene Präsidentschaft.“– Daniel Henninger, „Yes, Shut Down Mueller“ („Jawohl, tragt den Mueller endlich raus!“), Wall Street Journal, 22. März 2018.
Es fehlt nicht an geokosmischen Aktivitäten, die mit diesem letzten Ausverkauf zu tun haben, und, darüber hinaus, mit dem wahrscheinlich auf dürftigem Rat beruhenden Entscheidungen und Reaktionen von Weltpolitikern wie Donald Trump. Merkur schließlich wurde letzte Woche rückläufig, 22. März 2018, genau an dem Tag, als Trump seine Entscheidung verkündete, gegenüber China Strafzölle zu erheben. Das kleine Einmaleins der Astrologie lehrt, dass der rückläufige Merkur eine günstige Phase darstellt, um Informationen zu sammeln und Diskussionen mit anderen Leuten abzuhalten, bevor man eine förmliche Entscheidung trifft, insbesondere eine Entscheidung, die übereilt sein und für andere eine Überraschung darstellen könnte. Merkur, der Trickster, ist derzeit nicht nur rückläufig – mit Entscheidungen, die man entweder bereut, oder die zu unbeabsichtigten Folgen führen, oder die später modifiziert oder ganz geändert werden müssen. Merkur ist zudem im Widder rückläufig, dem Zeichen der Impulsivität und der Prahlerei. Das kann sehr unreif wirken, wenn die Energie nicht dazu umgeleitet wird, Diskussionen anzustoßen, deren Resultate in positiven Neuanfängen bestehen sollen. Möglicherweise ist das, was der Präsident mit seiner Ankündigung von Strafzöllen gegen China intendiert hat. Möglicherweise versucht er, neue Verhandlungen mit China anzustoßen, die zu einem Ergebnis führen, dass als „Fair Trade“ bezeichnet werden kann.
Allerdings weiß ich nicht, warum Trump einen Kampf mit Joe Biden anfangen will. Es gibt keinen Vorteil für Trump, wenn er diesen Köder aufschnappt (nicht dass diese Bedingungen je einem Zwilling mit Mars auf dem Löweaszendenten etwas ausgemacht hätte – in Trumps Kopf dominiert das Image von sich selbst als harter Bursche). Da nun Merkur das Zeichen Zwillinge regiert, und da Trump Zwillingsgeborener ist und Joe Biden eine Skorpion-Sonne im Zwillinge-Zwölftel des Zeichens Skorpion (27,5 - 30 Grad Skorpion) hat (und auch Xi Jinping ist Zwilling), nachdem Merkur in kampffreudigen Zeichen Widder, regiert von Mars, rückläufig ist, kann das ja ausgesprochen unterhaltsam werden. Ich meine, können Sie sich zwillingsbetonte Leute vorstellen, die sich gegenseitig bedrohen? Zwillinge sind bekannt für ihre Worte, nicht für ihre physische Stärke. Jeder von den beiden kann bei einem solchen Wettkampf den Sieg für sich beanspruchen. Das wird ein Krieg der Worte und Drohungen, ohne dass einer von den beiden Hand an den andern legt.
Aber zurück zu Wirklichkeit. Das instabile und streitsüchtige Umfeld könnte noch zehn weitere Tage andauern, wie letzte Woche beschrieben. Es endet mit der Mars/Saturn-Konjunktion am 2. April 2018. In dieser Zeit bildet die Widdersonne auch ein Quadrat zu Mars (24. März) und Saturn (30. März), während zugleich Venus zu Pluto ins Quadrat und in die Konjunktion mit Uranus (23. bis 28. März) läuft. Das sieht nicht gut aus für Aktien, außer vielleicht, dass sich in diesen nächsten zehn Tagen ein fester Boden bilden kann.
Da ist es vielleicht profitabler, auf das Ergebnis des Kampfes Trump gegen Biden zu wetten. Wenn Sie allerdings versuchen, in dieser Phase der Merkur-Rückläufigkeit auf den Märkten den dicken Punkt zu machen, sollten Sie ganz geschickt vorgehen und gleichzeitig nicht so sehr auf Köder hereinfallen, die andere für Sie auslegen. Denken Sie nach, bevor Sie handeln. Machen Sie sich klar, dass unter rückläufigem Merkur eine Menge an Fakeouts und falschen Kauf- und Verkaufssignalen aufkommt. Da werden Unterstützung und Widerstand durchbrochen, und es gibt dann gleich wieder den Wechsel in die Gegenrichtung, und das alle 1 bis 4 Tage. Wenn Sie nicht sorgfältig vorgehen, verdreht Ihnen Merkur, der Trickster, den Kopf mit plötzlichen Wendungen und Veränderungen auf den Märkten. Und Merkur rückläufig in Widder, wo Mars der Regent ist, der seinerseits zugleich auf den Saturn zuläuft, das sind keine Signaturen, bei denen man in Worten und Handlungen die große Sorgfalt walten lässt. Diese Signaturen können jedoch für den Fortschritt bei solchen Projekten sorgen, die keine Hilfe von anderen benötigen. Andere könnten Ihre Anstrengungen durchkreuzen. Gehen Sie also solo.