Astrologischer Finanzbericht - von Raymond Merriman
 

Finanzbericht für die Woche vom 10. September 2018

Rückschau und Vorschau

„Das Arbeitsministerium erklärte, im August seien ohne Landwirtschaft 201.000 neue Stellen geschaffen worden. Der Zuwachs beim Durchschnitts-Stundenlohn betrug 2,9% auf Jahresbasis. Hier könnte sich jetzt die lang erwartete Wende manifestieren. Wirtschaftsfachleute, die von Reuters befragt worden waren, hatten einen Zuwachs bei den Arbeitsplätzen von 191.000 erwartet. Die Arbeitslosenrate bleibt beständig nahe bei dem generationsbedingten Tief von 3,9%.“– Thomas Franck / Alexandra Gibbs, https://www.cnbc.com, 07. September 2018.

Die Spanne zwischen der erneuten Direktläufigkeit von Mars am 27. August und der erneuten Direktläufigkeit von Saturn bedeutete für die meisten internationalen Märkte eine harte Zeit.

Insbesondere für die europäischen Aktienindizes war es eine schwierige Woche. So fiel etwa der deutsche DAX am Freitag, 7. September, auf 11.888. Er nähert sich dem Tief im Primärzyklus bei 11.726 vom 26. März, die niedrigste Markierung seit Februar 2017. Ähnlich ging die Geschichte beim niederländischen AEX und beim Londoner FTSE. Auch der Zürcher SMI war die ganze Woche unten, aber nicht so dramatisch wie die anderen Indizes.

Was Asien und den pazifischen Raum angeht, so sackte der australische ASX von einem 10-Jahres-Hoch (30. August bei 6481) auf ein Tief bei 6211 (Stand Freitag, 7. September). Der japanische Nikkei erreichte am 30. August ebenfalls ein neues Hoch im Primärzyklus bei 23.032, aber am 7. September stürzte er scharf auf ein Tief bis jetzt bei 22.172 ab. Der Hang Seng von Hongkong fiel auf 26.669, ein Niedriglevel, den es seit über einem Jahr nicht gegeben hatte. Der chinesische Shanghai Index hielt über seinem Jahrestief von 20. August, aber es fehlte nur wenig. Lediglich der indische NIFTY lief gut. Er schloss bei 11.584, nicht weit entfernt von seinem Allzeithoch vom 30. August, ebenfalls nahe bei der erneuten Direktläufigkeit von Mars.

In den USA hatten NASDAQ und S&P neue Allzeit-Hochs am 29. bzw. 30. August eingestellt. Der DJIA hatte zwar ein primärzyklisches Hoch erreicht, war aber noch 500 Punkte von seinem Allzeit-Hoch 26. Januar 2018 entfernt. Die DJIA lief letzte Woche einigermassen gut, doch der NASDAQ hatte die ganze Woche einen heftigen Ausverkauf.

Für uns ist jetzt von grösserem Interesse das Drama, das sich bei Gold und Silber entwickelt. Am Dienstag, 4. September, zwei Tage bevor Saturn wieder direktläufig wurde, sank Silber deutlich und testete zum ersten Mal seit seinem 7-Jahres-Tief vom Dezember 2015 die Marke 14,00 US-Dollar. Gold andererseits fiel am selben Tag auf 1195, deutlich über dem Jahrestief bei 1167, das am 16. August eingetreten war. So kam es zu einem Fall bullischer Intermarkt-Divergenz. Deshalb gaben wir eine positive Gewinnwarnung zu Gold an unsere Abonnenten heraus, als Silber dieses Tief erreichte. Schon in der Woche zuvor hatten wir ein spezielles Update für Gold und Silber ausgesandt, in dem wir die Schritte beschrieben hatten, die für eine derartige Gewinnwarnung Voraussetzung sind. Diese positive Gewinnwarnung gilt also nunmehr.

Kurzfristige geokosmische Konstellationen und längerfristige Gedanken

„Ich glaube nicht an die Freiheit des Willens. Schopenhauers Satz „Der Mensch kann zwar tun, was er will, aber er kann nicht wollen, was er will“ begleitet mich in allen Lebenslagen und versöhnt mich mit den Handlungen anderer, auch dann, wenn diese Handlungen für mich ziemlich schmerzhaft sind. Dieses Gewahrsein fehlender Freiheit des Willens schützt mich auch davor, mich und meine Mitmenschen als handelnde und Entscheidungen treffende Menschen allzu ernst zu nehmen – und davor, die Nerven zu verlieren.“ – Albert Einstein

„Ramesh Balsekar, der grosse Advaita-Lehrer, erklärt: Wenn man auf einer ganz tiefen Verständnisebene begriffen hat, dass es keinen freien Willen gibt, so wird man frei von aller Schuld und man bewahrt sich davor, über andere zu urteilen oder sie anzuklagen. Einstein scheint, seinem Zitat zufolge, exakt zur selben Schlussfolgerung gelangt zu sein.“– Len Oppenheim, Observations from the Middle End (Beobachtungen vom mittleren Ende her), len@lenopp.com.

Das Allzeit-Hoch beim S&P und beim NASDAQ 29./30. August, kurz nach der erneuten Direktläufigkeit von Mars am 27. August, blieb in der letzten Woche intakt. Im Fall des NASDAQ war der Abschwung ernster als bei DJIA bzw. S&P: Die Kurse stürzten von 8133 auf ein Tief bis jetzt bei 7873. Das ist ein Abschwung von nur 3% in fünf Börsentagen, aber der wichtige Punkt für Markttimer ist, dass nicht nur der Mars wieder direktläufig wurde. Kurz zuvor hatte das dritte und letzte Trigon zwischen Jupiter und Neptun stattgefunden (19. August). Zudem war eine vierte, aber nur fast exakte Passage beim Saturn/Uranus-Trigon fällig. Die entsprechenden Einflüsse reichten bis zur letzten Augustwoche, als das Hoch eintrat.

Die Frage für Finanzastrologen ist jetzt, ob der stationäre Saturn vom 6. September diesen Abschwung stoppt und ob es dann die Rallye auf neue Hochs gibt, denn wenn die Märkte in eine starke Saturn-Signatur sinken, heisst das häufig, dass der Abschwung endet. Oder aber waren die Jupiter/Neptun- und Saturn/Uranus nebst wieder direktläufigem Mars in Korrelation zur Spitze am 29./30. August stärker und erhält der Abschwung immer mehr Schwung, bis dass die Rückläufigkeit von Venus am 5. Oktober beginnt? Wir werden wahrscheinlich die Antwort auf diese Frage erhalten, wenn Mars am 18. September sein drittes und letztes abnehmendes Quadrat zu Uranus erreicht. Diese letztgenannte Signatur ist ziemlich heftig. Sie korreliert häufig mit Tiefs oder Spitzen im Primär- und auch im 50-Wochen-Zyklus, die binnen 13 Börsentagen eintreten. Das Hoch von 29./30. August lag am Anfang dieser Zeitspanne.

Seit Mitte Mai stehen wir unter diesem Mars/Uranus-Quadrat und seinem ganzen chaotischen Hype, seinen Störungen auf nationaler und internationaler Ebene. Man denke an die Türkei, an Venezuela, Argentinien, Iran, Canada, China und nicht zuletzt an die USA. Die Spitzenpolitiker der genannten Länder hatten es nicht leicht. Donald Trump, dieser Inbegriff uranischer Dynamik, hat ihnen mächtig Druck gemacht. Für seine Anhänger ist Trump der brillante Stratege, der ganz Unabhängige, der grosse Veränderungen zugunsten der USA zuwege bringt. Er ist es, der viele Härten, die für die USA aus schlechten internationalen Finanzdeals früherer Zeiten herrühren, korrigiert. Andere freilich erkennen den schmalen Grat zwischen Brillanz und Abnormität und Amoralität in Trumps Verhalten und Methoden. Letzte Woche hatte Trump eine Menge schlechter Presse.

Ich bin derzeit in Europa, und da ist Trump keineswegs populär. Wenn ich frage, warum das so ist, erhalte ich hochinteressante Antworten. Eine Antwort lautete: „Niemand tadelt Trump oder irgendwen sonst, dass er der Gewinner sein möchte. Aber Trump will keine Win-Win-Situationen für die anderen schaffen, die mit am Verhandlungstisch sitzen. Das wäre konstruktiv. Doch für ihn ist Gewinnen nur dann wirkliches Gewinnen, wenn ein anderer dabei Schaden nimmt. Da liegt das Problem. So jemanden zu unterstützen ist kaum möglich.“

Die geokosmische Korrelation zu Trumps derzeitigen Publicity-Nöten ist Saturn im Transit. Und Saturn ist in dieser Woche wegen seiner beginnenden erneuten Direktläufigkeit betont. In den letzten Wochen war der rückläufige Saturn in Opposition zu Trumps Merkur und im Quadrat zu seinem Neptun. Wie schon früher an dieser Stelle gesagt – Saturn im Spannungsaspekt zum eigenen Neptun bedeutet eine recht herausfordernde Zeit im Leben, besonders wenn Integrität, ethisches Verhalten und Glaubwürdigkeit angesprochen sind. In dieser Zeit wird häufig die eigene Reputation in Frage gestellt – ob zu Recht oder zu Unrecht. In solchen Wochen fühlt man sich oft missverstanden, unzureichend von anderen vertreten, fühlt sich schlecht gemacht und, schlimmer noch, verraten und betrogen. Da Neptun langsam läuft, ist das etwas, das derzeit  viele Leute der Jahrgänge 1943 bis 1947 erleben dürften. Und bei Präsident Trump ist das zusätzlich noch überzogen, weil Saturn auch in Opposition zu seinem Merkur steht. Da geht es um Presse, um Kommunikation. Die New York Times veröffentlichte letzte Woche einen Gastbeitrag eines anonym bleibenden höheren Beamten aus Trumps Administration. Der Beitrag enthüllte, dass viele von Trumps Leuten dessen Agenda praktisch unterminieren. Im neuen Buch „Fear“, „Angst“ von Bon Woodward werden der Washington Post zufolge ältere Mitarbeiter mit der Einschätzung zitiert, dass das Weisse Haus unter Trump völlig dysfunktional agiere: „Versichert wird, dass der Leiter des Stabs, John Kelley, Trump als Idioten bezeichnet habe, dass der Präsident völlig von der Rolle sei.“ Das klingt sehr nach Saturn im T-Quadrat zu Merkur und Neptun.

Die US-Wirtschaft mag ja laufen, aber die persönlichen Angriffe auf den Präsidenten über die Medien sind verblüffend. Und alles kommt rechtzeitig im Vorfeld der Zwischenwahlen am 6. November heraus. Da kann man über das Timing nur staunen. Ist das politisch oder kosmisch? Vielleicht ja beides! Wichtiger ist für uns indessen die Frage nach den Folgen für die Finanzmärkte. Als Nixon sich ähnlichem Hass gegenübersah – wegen der Medien und durch sie, wurde sein Präsidentenamt zur Strecke gebracht, und der US-Aktienmarkt brach um fast 50% gegenüber einem Allzeit-Hoch Januar 1973 ein und kam auf ein Tief im Dezember 1974. Zufällig lag das Hoch innerhalb der Wirkung des letzten abnehmenden Saturn/Uranus-Trigons. Dieser geokosmische Aspekt beendete soeben in der Woche des 31. Augusts seine Wirksamkeit. NASDAQ und S&P erreichten neue Allzeit-Hochs. In dieser Woche kann es richtig sprunghaft zugehen, nachdem Venus am 12. September in Opposition zu Uranus läuft. Beide Planeten, Venus und Mars, bilden vom 12. bis 18. September Spannungsaspekte zu Uranus. Sie wissen, was das bedeutet: da können Unterstützungs- und Widerstandszonen brechen. Uranus hat weder vor dem einen noch vor dem anderen Respekt, ob das nun in der Wirtschaft oder in der Liebe ist.

MMA Cycles Report: Aktien- und Rohstoffmärkte

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Der deutschsprachige Börsenbrief von Raymond Merriman bietet einen einzigartigen langfristigen Ausblick auf die folgenden Märkte: den DJIA (Dow Jones Industrial Average), den SMI (Swiss Market Index), den DAX (Deutscher Aktien-Index), Gold und Silber, Währungen sowie Rohöl.
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