Astrologischer Finanzbericht - von Raymond Merriman
 

Finanzbericht für die Woche vom 3. Dezember 2018

Rückschau und Vorschau

„Herr Powell, der FED-Vorsitzende, erklärte, die Zinsen lägen knapp unter den breiten Schätzungen für eine neutrale Stufe, eine Stufe, die weder beschleunigend noch verlangsamend auf das Wirtschaftswachstum wirke. Investoren verstehen Powells Kommentare dahingehend, dass die Zinserhöhungen des FED früher enden oder aber langsamer vorgenommen werden, obwohl Powell das so direkt gar nicht gesagt hat. Jedenfalls stiegen gleich nach Powells Anmerkungen zum Mittag die Aktien.“– Amrith Romkumar, Nick Timeron, „Powell Remarks Spark Market Rally“ („Powells Anmerkungen beflügeln die Markt-Rallye“), Wall Street Journal, 29. November 2018.

„Die Aktien beendeten am Freitag einen sprunghaften Markt mit kräftigen Gewinnen angesichts neuer Hoffnungen auf eine Handelsvereinbarung zwischen USA und China.“ – Fred Imbert, „Dow Ends Volatile November With More Than 150-Point Rally on Hopes of a u.S.-China Trade Deal at G-20“ („DJIA beendet sprunghaften November mit Rallye über mehr als 150 Punkte angesichts der Hoffnung auf einen USA/China-Handels-Deal beim G-20 Gipfel“),https://www.cnbc.com, 30. November 2018 (Anmerkung: der DJIA kam am Freitag auf ein Plus von 199 Punkten!)

Die vergangene Woche war von günstiger Vorbedeutung für Aktien: Der Eintritt von Jupiter in sein eigenes Zeichen Schütze zeigte seine Wirkung. Sonne und Merkur verbanden sich letzte Woche mit Jupiter. Dieses Stellium im Schützen ließ die internationalen Aktienmärkte spektakulär reagieren. Der DJIA schoss am Mittwoch, 28. November, um 617 aufwärts – nach dem Kommentar des FED-Vorsitzenden Powell zur Zinsgestaltung und zur Wirtschaft, die nun den erwünschten „neutralen Level“ erreicht habe. Das war der fünftgrößte Ein-Tages-Aufschwung in der Geschichte des DJIA, und er war nur zwei Punkte entfernt vom viertgrößten Aufschwung. Der DJIA stieg weiter bis zum Abschluss der Woche an, nachdem wieder Hoffnungen auf einen Durchbruch im Handelskrieg zwischen China und den USA aufkeimten – jetzt am Wochenende während des G-20-Gipfels in Buenos Aires.

Das einzige Problem aus kosmischer Sicht ist, dass diese optimistischen, hoffnungsfrohen Themen von Jupiter und Schütze manches von ihrem Glanz einbüßen werden. Merkur ist rückläufig, was an sich schon herausfordernd bei der Unvorhersagbarkeit des Tricksters ist. Der fährt gerade offenbar volle Kraft. Er geht am Samstag, 1. Dezember, zurück ins eher skeptische Zeichen Skorpion. Dort verbindet sich Venus mit ihm am Sonntag, 2. Dezember, und am Montag ist auch der Mond im Skorpion. Was in der letzten Woche fröhlich und glücklich anging, läuft jetzt womöglich neu unter etwas düsterer Anordnung dessen, was realistisch möglich ist. Immerhin sind Sonne und Jupiter noch die nächsten drei Wochen im Zeichen Schütze, und am Donnerstag, 6. Dezember, beendet Merkur seine Rückläufigkeit. Da gibt es noch eine weitere Gelegenheit für den Präsidenten, seine Magie wirken zu lassen und der Welt zu erklären, was es mit der Kunst des Deals auf sich hat. Oder auch nicht. Schließlich sind Jupiter und Schütze bekannt für ihre Versprechen. Sie sind auch gut bekannt dafür, dass sie oft weit mehr versprechen, als sie am Ende halten.

Viele internationale Aktienindizes zeigten nach den Tiefs zuvor in der letzten Woche gesunde Gewinnzuwächse. Der DJIA und der japanische Nikkei beispielsweise stiegen um über 1000 Punkte seit den Tiefs vom 21. bis 23. November bis auf die Hochs vom 29. und 30. November. Die Tiefs kamen unmittelbar 1 bis 3 Börsentage, nachdem die Venus ihre rückläufige Bewegung beendet hatte, die Hochs vom Freitag kamen exakt an dem Tag, da Venus eine Opposition zu Uranus bildete, eine weitere mächtige Umschwung-Signatur. Es sieht so aus, als setze man im Moment stark auf Trumps Fähigkeit, „den Deal abzuschließen“. Das geschieht vielleicht dieses Wochenende nicht, und wenn doch, dann dürfte bald eine Revision folgen.

Der BitCoin war weiterhin Gegenstand in den Nachrichten, nachdem er am 25. November auf 3457 gefallen war. Das ist ein Verlust von 82,2% gegenüber dem Allzeit-Hoch vor weniger als einem Jahr, am 18. Dezember 2017 bei 19.458. Das bedeutet auch, dass BitCoin in der Spanne von 77-93% Werteverlust steht, die die Krisenphasen verschiedener Finanzmärkte in der Geschichte kennzeichnet, z.B. bei Silber 1980 bis 1991, beim NASDAQ 2000 bis 2002, bei Rohöl 2008 bis Anfang 2009. Viele fürchten, dass der BitCoin ausgelöscht wird.

Rohöl wurde 2008 bis 2009 nicht ausgelöscht und kam letzte Woche ebenfalls in den Nachrichten, nachdem es am Donnerstag, 29. November, auf ein neues Jahrestief bei 49,41 gesunken war. Und Rohöl wird auch bis auf weiteres nicht ausgelöscht. Es handelt sich bloß um einen Zyklus, einen Langzeit-Zyklus, aber nicht solch ein langfristiger, wie er 2008 / 2009 fällig wurde. Ich glaube, beim BitCoin ist es dasselbe wie bei Rohöl, beim NASDAQ und bei Silber. Die haben allerdings Jahre gebraucht, um wieder dorthin zu gelangen, wo sie schon mal waren. Nach derartigen Nahtoderfahrungen benötigen diese Märkte einfach Zeit, um wieder eine Basis und das Gefühl des Vertrauens aufzubauen. Aber sie kommen wieder. Es sei denn, es handele sich um Tulpen wie in den 1630er Jahren in den Niederlanden, als der damalige Markt in der sogenannten "Tulpenmanie" in einer platzenden Spekulationsblase zusammenbrach.

Kurzfristige geokosmische Konstellationen und längerfristige Gedanken.

„Ich glaube, wir sind dicht davor, mit China etwas hinzubekommen, aber ich weiß nicht, ob ich das will“, so Trump vor Reportern. „Denn was wir jetzt haben, das sind Milliarden über Milliarden von Dollars, die nun in Gestalt von Zöllen und Steuern in die USA fließen. Da weiß ich wirklich nicht …“– Liz Moyer,„Trump Says He Thinks China Wants to Make a Deal” (“Trump meint, China will einen Deal“),https://www.cbnc.com29. November 2018.

„Bei einem Handelskrieg verlieren beide Seiten. Der Gewinner verliert weniger“, so Alan Greenspan. „Irre, warum wir so handeln! Wahrscheinlich liegt der Grund dafür tief in der eigenen Psyche…“ Und diese närrische Politik steckt definitiv hinter dem spektakulären Einbruch von 94% beim Verkauf von amerikanischen Sojabohnen nach China. China ist bei weitem der weltweit größte Soja-Einkäufer. Trump hat nun ein Rettungsprogramm für die Soja-Farmer aufgelegt, aber das reicht nicht zur Abdeckung der Verluste. … „Handelskriege sind gut und leicht zu gewinnen“, so Trump im März per Tweet. Absurdistan, wir kommen!“– Froma Harrop, „Is the Economy on the Direct Line to Crazytown?“ („Marschiert die Wirtschaft auf direktem Weg nach Absurdistan?“),Arizona Republic, 28. November 2018.

Das verspricht eine weitere verrückte Woche zu werden – Versprechungen, Hype, Drohungen vielleicht, wahrscheinlich eine Menge Vorwürfe. Man beißt sich auf die Lippen, damit man die Klappe hält. Fakten? Keine. Schöne Bilder werden gemalt, Narrative ausgestreut – alles wahrscheinlich reine Fantasy. Was man hört, was da versprochen wird, kann man nicht glauben. In dieser Woche bildet Mars eine Konjunktion mit Neptun, und der Neumond in Schütze bildet ein Quadrat dazu. Diese Kombination könnte sich auf den Rohöl-Markt auswirken. Denn Schütze und Fische herrschen als Zeichen über Rohöl und ebenso deren Domizilplaneten Jupiter und Neptun.

Und das ist genau der Grund, warum es jetzt verrückt und unglaublich wird. Mars ist aggressiv, Neptun und Fische aber sind passiv. Was wir also erleben werden, ist ein schwerer Fall passiver Aggression von Seiten der Politik: mit dem Versuch, eine freundliche Frontseite aufzubauen. Da unterstützt man Dinge wie etwa Vereinbarungen. Aber an die glaubt man nicht wirklich. „Ich glaube, wir sind dicht davor, einen Deal hinzubekommen, aber ich weiß nicht, ob ich das will“ Sie handeln, sie übertreiben (Schütze), aber sie sind nicht sehr überzeugend. Sie sind verrückt, aber meistenteils sauer auf sich selbst, weil sie nicht tun, was sie eigentlich tun wollen. Sie handeln, als hätten sie eine Vereinbarung. Sie wollen einig erscheinen und im Frieden miteinander (Neptun, Fische), doch unter der Oberfläche schäumen sie (Mars), weil sie die Deals, die sie wirklich wollen, nicht bekommen. Wie werden dann die Märkte reagieren? Das hängt davon ab, ob diese ihren Worten glauben, ihrer Show. Wenn die Märkte daran glauben, dann können nächste Woche die Aktienindizes weiter steigen, insbesondere mit jenem irrationalen Überschwang von Sonne im Schütze im Quadrat zu Mars und Neptun. Es kann aber auch das Gegenteil geschehen, wenn die Investment-Gemeinde spürt, dass es so nicht funktioniert, dass alles zu abstrakt ist, wenn Details und Sonderfälle unberücksichtigt bleiben. Dann kann sich die negative Seite dieser Aspekte manifestieren: als massiver Vertrauensverlust, auf den Hysterie und Panik folgen.

Nebenbei, diese Themen sind nicht nur Sache der Politiker auf der Weltbühne, sondern sie gehen jeden von uns in dieser Woche etwas an. Die Herausforderung besteht darin, ehrlich, gerade heraus, aufrichtig hilfsbereit und authentisch zu sein. Alles, was weniger ist, wird als Täuschungsversuch aufgefasst und kann einen direkt ins Land Absurdistan bringen.

MMA Cycles Report: Aktien- und Rohstoffmärkte

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Der deutschsprachige Börsenbrief von Raymond Merriman bietet einen einzigartigen langfristigen Ausblick auf die folgenden Märkte: den DJIA (Dow Jones Industrial Average), den SMI (Swiss Market Index), den DAX (Deutscher Aktien-Index), Gold und Silber, Währungen sowie Rohöl.
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